Promi verrät kaum bekanntes München-Geheimnis – viele gehen täglich ahnunglos daran vorbei
Als Fernsehmoderator machte Kai Pflaume schon auf so manche Kuriosität in der Welt aufmerksam. Auf Social Media lüftete er nun auch ein Münchner Geheimnis.
München – Er gehört zu den bekanntesten Gesichtern Deutschlands und ist alt wie jung ein Begriff – Fernsehmoderator Kai Pflaume. Viele kennen den 57-Jährigen aus Shows wie „Klein gegen Groß“ oder „Wer weiß den sowas?“. Gerade in letzterer befasst sich Pflaume mit den teils kuriosesten Dingen, die die Welt zu bieten hat und kaum einer kennt. Doch auch abseits der Kamera hat der Moderator ein Auge für so manche besondere Geschichte. Auf Instagram verriet Pflaume dabei jüngst ein Geheimnis über München, das nur die wenigsten kennen.

Kai Pflaume weist auf spektakuläres Detail in Münchner Kirche hin – die wenigsten kennen es
Als er in München unterwegs war, kam Pflaume an der Heilig-Kreuz-Kirche in Obergiesing vorbei. Dabei erinnerte sich der Moderator an ein besonderes Detail, das sich in der Fassade der Kirche befindet. Kurzerhand machte Pflaume seine Follower in einer Instagramstory darauf aufmerksam. „Wusstet ihr eigentlich, dass sich in einem Teil der Fenster dieser Kirche Röntgenaufnahmen des menschlichen Thorax befinden?“, fragt Pflaume und markiert einen Teil des Kirchengebäudes samt Fenstern auf einem zugehörigen Foto.
Und tatsächlich verbergen sich in den Fenstern der Heilig-Kreuz-Kirche Aufnahmen von menschlichen Brustkörben. Durch hunderte von ihnen schimmert das Sonnenlicht von außen. Keines gleicht dem anderen. Das gewöhnungsbedürftige und zugleich einzigartige Design der Kirchenfenster hat allerdings einen bestimmten Grund. Das Design geht auf den international renommierten Video- und Fotokünstler Christoph Brech zurück. Dieser hatte 2016 den Auftrag für eine neue Fenstergestaltung im Zuge der Innenrestaurierung erhalten.
„Was bleibt ist der Mensch in seinem Menschsein“ – Künstler erklärt besonderes Fensterdesign

Brech machte sich daraufhin umgehend ans Werk. „Ausschlaggebend für meinen Entwurf war die gobelinartige Bemalung der Wand im unteren Teil des Chors“, schildert der 1964 in Schweinfurt geborene Künstler die Entwicklung seines künstlerischen Konzepts gegenüber dem Erzbistum München in einem Statement. Das Muster sollte nach oben hin individuell verändert weitergeführt werden.
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Dass sich Brech in der Umsetzung für Thoraxaufnahmen entschied, hatte laut dem Erzbistum mehrere Gründe. Einer davon sei die Betonung der Einzigartigkeit eines jeden Menschen. „Durch die Aneinanderreihung hunderter Lungenflügel werden die Unterschiede der menschlichen Anatomie erfahrbar“, so Brech. Mit dem Blick in den Körper fielen alle Äußerlichkeiten jedoch weg. „Was bleibt, ist der Mensch in seinem Menschsein“, erläutert der Künstler sein Werk. Zudem werde in den Aufnahmen das Kreuz des Menschen, bestehend aus Schlüsselbeinen und Rückgrat, dargestellt.
Heilig-Kreuz-Kirche München
Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine katholische Kirche im Münchner Stadtteil Obergiesing-Fasanengarten. Sie wurde im Jahr 1886 geweiht und ist die letzte vollständig erhaltene neugotische Kirche Münchens. Zugleich ist sie die ältere der Pfarrkirchen Giesings. Durch den Zweiten Weltkrieg wurden die Farbverglasung der Kirche vollständig zerstört. Im Zuge der Renovierungsarbeiten entschied man sich dafür, die Kirche mit neuen Fenstern auszustatten. In diesen finden sich heute die Röntgenaufnahmen von mehr als 1000 menschlichen Brustkörben.
Gemeindemitglieder stifteten rund 30 der Röntgenaufnahmen
Etwa 30 der rund 1200 Röntgenbilder wurden laut dem Erzbistum von Mitgliedern der Gemeinde gestiftet. Brech bearbeitete sie am Computer, ehe sie mit blauer Farbe auf hellblau gefärbtes Glas gedruckt und gebrannt wurden. Erinnern sollen die Fenster an die Kreuzthematik der Kirche. „Im Kreuz ist die Verheißung eines unsagbaren Leidens und Lebens. Und das Leben ist dem Menschen sozusagen in die Lunge eingehaucht worden“, erklärt Norbert Jocher, Leiter der Hauptabteilung Kunst im Erzbischöflichen Ordinariat. Demnach versinnbildlichen die Fenster gleichzeitig Leid und Vergänglichkeit sowie Hoffnung und Leben. (jr)