Asiatische Tigermücke im Landkreis auf dem Vormarsch
Die Asiatische Tigermücke ist im Landkreis München angekommen. Das Insekt sticht aggressiv und kann Krankheiten übertragen. Erste Funde wurden in Oberhaching gemacht.
Landkreis – Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) verbreitet sich zunehmend auch in Deutschland. Mittlerweile sind auch in einigen bayerischen Kreisen und Städten gesicherte Funde der Tigermücke bekannt. Auch im Landkreis München gibt es erste Funde. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt laut Pressemitteilung des Landratsamts mittlerweile zwei Tigermückenfunde in der Gemeinde Oberhaching.
Aggressives Stechverhalten
Durch ihr aggressives Stechverhalten tritt die tagaktive, sehr kleine und auffällig schwarz-weiß gestreifte Tigermücke hierzulande aktuell vor allem als „Lästling“ in Erscheinung, sodass sich eine Ausbreitung negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Durch Tigermücken können grundsätzlich aber auch verschiedene Erkrankungen, wie das Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber, Zika-Fieber und das West-Nil-Fieber, übertragen werden. In Deutschland wird das Risiko einer Infektion durch den Stich einer Tigermücke derzeit noch als gering erachtet, da die Erkrankungen bei uns bisher nicht endemisch vorkommen, sondern über Reiserückkehrer eingetragen werden.
Mücken legen ihre Eier in Kleingewässern ab
Tigermücken gehören zu den sogenannten Container-Brütern und legen ihre Eier in Kleingewässern ab. Wasseransammlungen in Grabvasen, Untersetzern von Blumentöpfen, Vogeltränken, Regentonnen oder Ähnlichem können als Brutstätte dienen und sollten daher vermieden oder regelmäßig erneuert werden, rät das LGL.
Im August 2022 wurde eine verdächtige Mücke in Oberhaching (Further Bahnhofstraße) von einer Bürgerin gefunden und an den „Mückenatlas“ geschickt – ein deutschlandweites Citizen Science-Projekt zur Erforschung der Ausbreitung von Stechmücken. Durch diese Einsendung konnte der erste Tigermücken-Fund bestätigt werden. 2023 wurden nahe dieses Fundortes durch das LGL im Rahmen eines Stechmücken-Monitorings, fünf Fallen betrieben. Dadurch wurde im Herbst 2023 ein zweites Exemplar gefunden. mm
Bürger um Mithilfe gebeten: Mücken entdecken und einsenden
Der Flugradius der Tigermücke ist mit rund 200 Metern sehr gering, was für Bekämpfungs- und Vermeidungsstrategien von Vorteil sei. Für eine erfolgreiche Eliminierung sind die frühe Erkennung von Tigermücken sowie schnelle und gezielte Monitoring- und Bekämpfungsmaßnahmen wichtig. Hierfür bitten LGL und Landratsamt um die Mithilfe der Bürger. Das LGL empfiehlt grundsätzlich: Wasseransammlungen vermeiden, Regentonnen mückensicher abdichten, unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen, um so eine Regenwasseransammlung zu vermeiden, Behälter regelmäßig reinigen, um Stechmückeneier zu entfernen. Bürger, die Stechmücken entdecken, die ihnen auffällig vorkommen, können diese Exemplare an das LGL senden: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Landesinstitut für Tiergesundheit II Sachbereich TG 6.3, Veterinärstraße 2, 85764 Oberschleißheim. Wichtig ist, dass die Stechmücken im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeignete Verpackungen sind zum Beispiel eine Streichholzschachtel oder ein Plastikröhrchen. Die Stechmücken sollten trocken gelagert und versendet, also nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol eingelegt werden. Alternativ ist auch eine Einsendung an den Mückenatlas möglich: https://mueckenatlas.com/mueckenjaeger-werden/