Wenn wir wütend oder traurig sind, schadet das nicht nur unserer Psyche. Auch unsere körperliche Gesundheit leidet darunter. Das betont jetzt eine neue, im Fachblatt „Journal of the American Heart Association“ veröffentlichte Studie.
Die Wissenschaftler der Columbia University in New York City wollten herausfinden, welchen Einfluss negative Emotionen wie Wut, Traurigkeit und Angst auf die Blutgefäße haben.
Studie: Wut erhöht Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Dazu unterzogen sie 280 Erwachsene einem Experiment. Ihnen wurde nach dem Zufallsprinzip acht Minuten lang eine von vier emotionalen Aufgaben zugewiesen:
- sich an eine persönliche Situation erinnern, die sie wütend machte
- sich an eine persönliche Situation erinnern, die ihnen Angst machte
- eine Reihe deprimierender Sätze lesen, die Traurigkeit hervorriefen
- wiederholt bis 100 zählen, um einen emotional neutralen Zustand herbeizuführen
Im Anschluss wurden die Gefäßfunktionen der Teilnehmer untersucht, einmal zu Beginn und zu vier verschiedenen Zeitpunkten nach Erleben der zugewiesenen emotionalen Aufgabe. Die Wissenschaftler kamen zu folgendem Ergebnis:
1. Wut:
- Aufgaben, die vergangene Ereignisse in Erinnerung riefen und Ärger hervorriefen, führten von null bis 40 Minuten nach der Aufgabe zu einer Beeinträchtigung der Blutgefäßerweiterung.
- Nach der 40-Minuten-Marke war die Beeinträchtigung nicht mehr vorhanden.
2. Angst und Trauer
- Es gab zu keinem Zeitpunkt nach der Erfahrung der emotionalen Aufgaben mit Angst und Traurigkeit statistisch signifikante Veränderungen an der Auskleidung der Blutgefäße der Teilnehmer.
„Eine beeinträchtigte Gefäßfunktion ist mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden“, erklärt der leitende Studienautor Daichi Shimbo vom Irving Medical Center der Columbia University. „Wir haben gesehen, dass das Hervorrufen eines wütenden Zustands zu einer Funktionsstörung der Blutgefäße führt." Den exakten Vorgang, der sich dabei im Körper abspielt und worin sich dieser bei Wut etwa von Angst unterscheidet, konnten die Wissenschaftler allerdings nicht ermitteln. Das soll in weiteren Studien untersucht werden.
Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall
Neben der Wut gibt es weitere Faktoren, die das Risiko für Ereignisse wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen. Dazu zählen
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- erhöhte Cholesterinwerte
- Rauchen und
- Diabetes,
wie unlängst eine Studie im Fachblatt „New England Journal of Medicine“ zeigte.
Wie Sie Ihr Herz schützen
Bestimmte Risikofaktoren lassen sich demnach also deutlich beeinflussen. Laut Deutscher Herzstiftung gehören folgende Punkte dazu, um die Herzgesundheit zu fördern:
- Stressreduktion
- ausreichend Bewegung, am besten Ausdauersportarten wie Wandern, Radfahren, Joggen und Schwimmen etc.
- eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten und wenig Fleisch
- Zigaretten meiden
- Alkohol meiden
- auf den Blutdruck achten
- Übergewicht und Bauchfett vermeiden bzw. reduzieren