Europawahl im Landkreis Weilheim-Schongau: CSU trotz Verlusten deutlicher Sieger
Die CSU im Landkreis hat trotz leichter Stimmenverluste ihre Spitzenfunktion im Landkreis mit weitem Abstand gehalten. Der bisher ärgste Verfolger der vergangenen Wahl, die Grünen, sind regelrecht abgestürzt.
Landkreis – Rekordverdächtig schnell bei der Europawahl waren gestern Abend die Pollinger Auszähler: Schon um 18.15 Uhr meldeten sie den ersten Stimmbezirk ans Landratsamt, bereits gegen 19 Uhr war – gleichzeitig mit Hohenpeißenberg – der komplette Ort ausgezählt. Mit 40,1 Prozent für die CSU, 13,8 für die Grünen sowie 10,6 bzw. 8,4 Prozent für Freie Wähler bzw. AfD hatten die Bürger aber nicht unbedingt so abgestimmt wie der Rest des Landkreises: Der sah CSU, Grüne und Freie Wähler etwas schlechter, die AfD besser.

Nachdem der letzte Stimmbezirk des Landkreises in Weilheim um kurz vor 20.30 Uhr ausgezählt war, stand als Allererstes fest: Erfreulich ist die Wahlbeteiligung, die mit 68,4 Prozent deutlich über dem Wert von 2019 liegt. Damals waren bei der Europawahl im Landkreis nur 63,9 Prozent der Bürger zur Wahl gegangen, und das war schon viel – bei den Europawahlen 2014 lag sie bei nur 44,2 Prozent. Offenbar hat sich mittlerweile doch durchgesetzt, wie wichtig diese Wahl auf Europa-Ebene für uns ist.
Anders als bei den anderen überregionalen Abstimmungen zu Land- und Bundestag gibt es bei der Europawahl keine Unterscheidung zwischen Erst- und Zweitstimme, es zählt nur die Partei – und dabei hatte die CSU haushoch die Nase vorn. Zwar verlor sie im Vergleich zur Europawahl 2019 einige Prozentpunkte, hielt die anderen Parteien aber überdeutlich auf Abstand – vor allem die Grünen, die bei der letzten Europawahl noch 18,3 Prozent erreicht hatten und arg gestutzt wurden.

Profitiert davon haben die AfD und die Freien Wähler, die sich um 3,7 bzw. 3,4 Prozentpunkte verbessern konnten. Die SPD stagniert mit ihren 7,8 Prozent auf niedrigem Niveau, ebenso die FDP, die zwar leicht um 0,7 auf 3,8 Prozent zulegen konnte, darüber aber auch nicht in Jubelstürme ausbrechen dürfte.
Von den kleineren Parteien verlor die ÖDP doch überraschend deutlich um 2,6 Prozent und kommt nur noch auf 3,4 – es hat fast den Anschein, als hätten die Wähler die Parteien, die besonders für Naturschutz und Ökologie stehen, gezielt abgestraft.
Die Linke hat sich auf niedrigem Niveau nahezu halbiert von 2,1 auf 1,1 Prozent. Zumindest da dürfte klar sein, wer mitverantwortlich war: Die Abspaltung vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), erst vor wenigen Monaten gegründet, holte aus dem Stand 4,1 Prozent der Stimmen. Aufgefallen ist unter den kleinen Parteien ansonsten nur noch die Partei Volt, die sich von 0,6 auf 1,9 Prozent verbessert hat – vielleicht lag’s daran, dass sie im Landkreis so fleißig plakatiert hat.