Geothermie Zorneding: Trassenverlauf genehmigt
Die Geothermie wird weiter vorangetrieben, nicht nur in Vaterstetten, auch in Zorneding. Dort war der Ausbau des Fernwärmenetzes Thema in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause.
Zorneding – Anders als in der Nachbargemeinde Vaterstetten muss das Fernwärmenetz in Zorneding in großen Teilen erst noch gebaut werden. Um dafür die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze in Anspruch nehmen zu können, ist eine Aufteilung in mehrere Bauabschnitte vorgesehen. Nun musste im Gemeinderat entschieden werden, in welchem Teilgebiet der Kommune mit dem Ausbau der Leitungen begonnen wird. Dazu hat das Rathaus mit einem Planungsbüro eine Ausführungsplanung erarbeitet.
Übergabepunkt im Westen
Da der Übergabepunkt der Wärmelieferung im Westen der Gemeinde Zorneding, also in Richtung Vaterstetten, liegt, macht es Sinn, das Fernwärmenetz von Westen nach Osten entlang einer Haupttrasse zu errichten und von dort aus sukzessive auszubauen.
Für ganz Zorneding wurde ermittelt, wie hoch der Wärmebedarf je Trassenmeter ist und für welche Gebiete der Ausbau demzufolge am wirtschaftlichsten ist. Besonders hoch ist der Wärmebedarf demnach zwar im Gewerbegebiet Pöring, jedoch in anderen Gemeindeteilen nördlich der Bahnlinie vergleichsweise gering, gemessen am Wärmebedarf in den dichter besiedelten Gebieten südlich der Bahn: Am zweithöchsten ist der Wärmebedarf in Zorneding Süd, gefolgt von Zorneding Nord und West. Der Vorschlag des Planungsbüros ist daher, die Haupttrasse in etwa entlang der Lärchen- und Birkenstraße anzusiedeln und von dort aus zu verzweigen.
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Das gefiel nicht allen Gemeinderäten. Aus den Reihen von CSU und FDP kam die Forderung, erst das Interesse der Bürger im gesamten Gemeindegebiet abzufragen, anstatt sich vorschnell auf ein bestimmtes Ausbaugebiet festzulegen. Dem entgegnete Klimaschutzmanagerin Marina Schweigert: „Wir brauchen eine Leitlinie, um das Interesse konkret abfragen zu können. Die Bürger wollen wissen, wann und wo die Geothermie kommt und was sie kostet.“ Diese Fragen könne man bei einer allgemeinen Abfrage im gesamten Gemeindegebiet nicht ausreichend beantworten. Selbstverständlich, ergänzte Bürgermeister Piet Mayr (CSU), werden aber im geplanten Ausbaugebiet alle Bürger konkret angefragt, um die Zahlen zu schärfen.
Wilhelm Ficker (FWG) appellierte an die Gemeinderatskollegen, Vertrauen in das Planungsbüro zu haben, „die haben da doch Erfahrung.“ Helmut Obermaier (Grüne) lobte den Vorschlag des Planungsbüros: „Das ist ein zentrales Gebiet mit vielen Großabnehmern.“ Neben kommunalen Liegenschaften gehören nämlich auch die Wohnsiedlungen am Herzogplatz und Birkenhof dazu. Er forderte: „Wir müssen jetzt ein positives Zeichen setzen!“ Das fanden auch Franz Lenz (FWG) und Bianka Poschenrieder (SPD), die fragte: „Was müssen wir da jetzt noch lange diskutieren? Auf geht’s!“ Der vorgeschlagene Trassenverlauf wurde am Ende schließlich mehrheitlich beschlossen.