„I want to live“ - Ukrainische Hotline lockt nun auch nordkoreanische Soldaten mit sicherer Kapitulation
Die Hotline, die von der er ukrainischen Regierung unterstützt wird, wurde eigentlich für russische Soldaten eingerichtet. Ziel ist es, ihnen eine sichere Möglichkeit zur Kapitulation zu bieten. „Newsweek“ berichtete, dass nun auch nordkoreanische Soldaten diese Möglichkeit nutzen könnten.
Vitalii, ein Sprecher des Projekts, sagte demnach zwar, dass man nicht mit einer großen Welle an Nachrichten oder Anrufen nordkoreanischer Soldate rechne. Allerdings erwartet er, dass einige an die Front gezwungene Kämpfer Kontakt aufnehmen könnten. Bisher habe allerdings noch kein nordkoreanischer Soldat Kontakt aufgenommen, so Vitalii.
Bis zu 10.000 nordkoreanische Soldaten kamen wohl nach Kursk
Laut dem Bericht haben südkoreanische, US-amerikanische und ukrainische Geheimdienste Hinweise darauf, dass bis zu 10.000 nordkoreanische Soldaten in die westrussische Region Kursk entsandt wurden. Es wird dem demnach angenommen, dass die nordkoreanischen Kämpfer in russische Uniformen gekleidet und in die bestehenden Streitkräfte des Kremls integriert wurden.
Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte am Samstag laut „Newsweek“, er erwarte, dass nordkoreanische Soldaten „bald in Kampfhandlungen verwickelt“ würden. Sein ukrainischer Amtskollege Rustem Umjerow wiederum berichtete Anfang des Monats südkoreanischen Medien, dass nordkoreanische Soldaten bisher an „kleineren Gefechten“ beteiligt gewesen seien.
Hotline passt Angebot an nordkoreanische Soldaten an
Die „I Want To Live“-Hotline startete dem US-Nachrichtenmagazin zufolge bereits vor über einem Monat einen Aufruf auf Koreanisch in den sozialen Medien. In einem Beitrag auf der Messaging-App Telegram richtete sich die Hotline „an die Kämpfer der Koreanischen Volksarmee, die zur Unterstützung des Putin-Regimes entsandt wurden". „Sie sollten nicht sinnlos auf fremdem Boden sterben“, schrieb das Projekt. „Wiederholen Sie nicht das Schicksal von Hunderttausenden russischen Soldaten, die niemals nach Hause zurückkehren werden!“
Kapitulierende Soldaten aus Nordkorea würden sichere Unterbringung, warme Mahlzeiten und medizinische Versorgung erhalten, hieß es von der Hotline. „Es spielt keine Rolle, wie viele Soldaten Pyongyang zur Unterstützung Russlands schickt oder in welche Richtung, die ukrainischen Kriegsgefangenenlager sind bereit, Soldaten jeder Nationalität, Religion und ideologischen Ausrichtung aufzunehmen,“ zitiert "Newsweek“.
Individueller Evakuierungsplan für jeden Soldaten
Vitalii erklärte, dass die Evakuierung jedes Soldaten ein einzigartiger Prozess sei. „Es gibt viele Faktoren und Variablen, daher kann ich nicht genau sagen, wie wir es tun werden,“ sagte er, „aber das Wichtigste ist die Sicherheit sowohl der Kapitulanten als auch unserer Einheiten, die auf das von der Ukraine kontrollierte Territorium gebracht werden.“
Jeder Kämpfer, der Kontakt aufnimmt, bleibt demnach in kontinuierlicher Verbindung mit der Hotline, so Vitalii. Ein maßgeschneiderter Evakuierungsplan wird dann ausgearbeitet, wobei Wetterbedingungen, das Gelände und der Abschnitt der Frontlinie, in dem der Soldat eingesetzt wird, berücksichtigt werden, fügte der Hotline-Sprecher laut „Newsweek“ hinzu.