Essbarer Balkon: Wie Sie Gemüse, Obst und Kräuter effizient kombinieren
Mit der richtigen Anordnung wächst auf Ihrem Balkon nicht nur Gemüse, sondern auch die Freude an der eigenen Ernte – selbst auf kleinem Raum.
Ein essbarer Balkon ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine wahre Freude für Hobbygärtner. Doch auf kleiner Fläche ist nicht nur eine kluge Sortenwahl, sondern auch die Anordnung der Pflanzen entscheidend. Außerdem sollten Sie sich vorab überlegen, ob Sie konventionell oder lieber biologisch Gärtnern möchten.
In welcher Himmelsrichtung liegt Ihr Selbstversorger-Balkon?
Die Ausrichtung Ihres Balkons entscheidet darüber, welche Pflanzen dort am besten gedeihen. Bevor Sie Zeit und Geld in die falschen Arten investieren, lohnt es sich, die Ausrichtung Ihres Balkons zu berücksichtigen. Denn das Sonnenangebot variiert je nach Himmelsrichtung und beeinflusst direkt, welche Gemüse-, Obst- und Kräutergarten dort gedeihen.

Südbalkon
Ein sonniger Süd- oder Westbalkon bietet ideale Bedingungen für wärmeliebende Sorten. Hier sorgt die intensive Sonne für üppiges Wachstum und aromatische Ernten:
- Paprika und Chili
- Erdbeeren
- Johannisbeeren
- Zucchini
- Tomaten
- Säulenobst
- Gurken
- Aubergine
- Bohnen
- Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Ysop
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Ost- oder Westbalkon
Auf einem Ost- oder Westbalkon ist das Klima milder, die Sonne zeigt sich nur stundenweise. Hier gedeihen:
- Kohlrabi
- Salate
- Radieschen
- Brokkoli
- Bohnen
- Kräuter wie Salbei, Lavendel oder Oregano
Nordbalkon
Auf einem Nordbalkon wachsen vor allem robuste und schattenliebende Pflanzen:
- Mangold
- Spinat
- Rote Bete
- Lauch
- Kohlrabi
- Alle Kohlsorten
- Radieschen
- Salate wie Winterportulak
- Kräuter Schnittlauch oder Dill
Gemüse vom Balkon: Ordnen Sie die Pflanzen möglichst effizient an
Auf einem Balkon zählt jeder Zentimeter. Damit Ihr essbarer Balkon reichlich Ernte bringt, ist eine durchdachte Anordnung der Pflanzen entscheidend. Greifen Sie bei Obst daher am besten auf Säulenobst zurück.
Große Pflanzen wie Zucchini oder Rhabarber sollten in eigenen Töpfen stehen, damit sie kleinere Gewächse nicht überwuchern. Kleinere Gewächse wie Salate oder Kräuter passen gut in Kästen oder gemeinsame Töpfe. Achten Sie darauf, dass hohe Pflanzen keine sonnenliebenden Kräuter oder Gemüsesorten beschatten. Haben Sie beim Pflanzen immer den Sonnenverlauf über den gesamten Tag im Hinterkopf.
Nutzen Sie die Vertikale: Mit einer Kräutertreppe, einem Pflanzenregal (werblicher Link) oder hängenden Körben schaffen Sie mehrere Etagen für Kräuter und Salate. So sorgen Sie für Ordnung und auch dafür, dass jede Pflanze genug Licht bekommt.
Nutzen Sie möglichst die ganze Saison
Auch auf einem kleinen Balkon können Sie das ganze Jahr über frische Kräuter, Gemüse und sogar Obst ernten – wenn Sie die Fläche effizient nutzen. Der Schlüssel liegt in einer durchdachten Planung und geschickten Staffelung der Pflanzen. Wenn Sie für alle Wunschkandidaten eine Liste mit den jeweiligen Pflanzzeiten erstellen, können Sie vorab einen genauen Pflanzplan für das ganze Jahr erstellen.
Beginnen Sie bereits im Februar mit der Anzucht von Paprika und Chili im Haus. Ab März können Sie Mangold, Pflücksalate, Spinat und Radieschen aussäen. Alternativ lassen sich Jungpflanzen im Fachhandel kaufen, um die Wachstumszeit zu verkürzen. Mit einem Frühbeetaufsatz, Vlies oder einem kleinen Folientunnel bringen Sie bereits im März erste Gemüsesorten wie Erbsen oder Kartoffeln auf den Balkon.
Nach jeder Ernte gilt: Nutzen Sie die frei gewordene Fläche sofort für die nächste Pflanze. Im Sommer und Herbst lassen sich Mangold, Rote Bete, Radieschen, Fenchel und verschiedene Salate anbauen. Selbst im frühen Herbst können Sie noch Spinat oder Feldsalat säen, die Sie bis in den Winter ernten können.
Sobald die Temperaturen sinken, benötigt Ihr Balkon etwas Wintervorbereitung. Decken Sie empfindliche Pflanzen ab und reduzieren Sie das Gießen auf ein Minimum. So können Sie auch in der kalten Jahreszeit noch einige Kräuter und Salate ernten, bevor der Balkon in die wohlverdiente Winterpause geht.