Neuer BASF-Chef kündigt trotz Sparkurs Milliardeninvestitionen am Stammsitz in Ludwigshafen an
Der Chemiegigant BASF plant, Milliarden am Stammsitz in Ludwigshafen zu investieren. Von seiner Absicht, gleichzeitig massiv Kosten zu senken, weicht er deshalb nicht ab. Ein ambitionierter Plan, der das Unternehmen stärken könnte.
Ludwigshafen - Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen hat Markus Kamieth, der neue CEO des Chemieriesen BASF, Pläne für milliardenschwere Investitionen am Standort Ludwigshafen bekanntgegeben. Ungeachtet der weltweit schwachen Konjunktur beabsichtigt das Unternehmen, in die Erhaltung und Erweiterung seines Hauptsitzes zu investieren, wie Kamieth in einem Interview mit dem Handelsblatt erklärte. Der Chef des Chemiekonzerns hob hervor, dass beeindruckende 78 Prozent der Anlagen zukunftsfähig seien.
BASF plant sein Kernwerk in Ludwigshafen massiv zu stärken – trotz Einsparungen
Die vorgesehenen Investitionen sollen dazu dienen, das Kernwerk in Ludwigshafen zu erhalten, zu modernisieren und zu erweitern. Kamieth unterstrich zudem, dass die Zukunftsfähigkeit der Anlagen eine solide Basis für diese Investitionen darstellt. Die geplanten Maßnahmen zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts langfristig zu gewährleisten und weiter zu steigern. Ende September veranstaltete die BASF ihren Kapitalmarkttag, bei dem die Pläne offiziell verkündet wurden.

Neben den Investitionen hat die BASF umfangreiche Einsparungen vorgesehen, wie LUDWIGSHAFEN24 berichtet. Bis 2026 sollen die Kosten am Standort Ludwigshafen um 1,1 Milliarden Euro gesenkt werden, was fast die Hälfte des globalen Sparvolumens des Unternehmens ausmacht. Bei einer kürzlich durchgeführten Investorenveranstaltung bekräftigte das Unternehmen seine Absicht, die Schließung weiterer Anlagen aufgrund fehlender Wettbewerbsfähigkeit zu prüfen. Dies betrifft auch den Standort Ludwigshafen, wobei betriebsbedingte Entlassungen bis 2025 ausgeschlossen sind.
BASF-Chef strebt eine neue Standortvereinbarung an, die „schlanker, aber stärker“ ist
Eine neue Standortvereinbarung könnte ein zentraler Bestandteil der Strategie sein, um Investitionen und Kostensenkungen in Einklang zu bringen. Markus Kamieth betonte, dass eine solche Vereinbarung nahtlos in die Gesamtstrategie der BASF eingebettet werden müsse. Er äußerte sich zuversichtlich, gemeinsam mit den Mitarbeitern eine geeignete Lösung zu finden. „Wenn am Ende eine Standortvereinbarung gefunden wird, die von ‚schlanker, aber stärker‘ geprägt ist, bin ich sehr dafür“, erklärte Kamieth im Handelsblatt.
Zusätzlich zu den Investitionen in Deutschland plant die BASF, auch in China erhebliche Mittel zu investieren. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in China ist Markus Kamieth optimistisch hinsichtlich der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Die globale Strategie der BASF beinhaltet sowohl lokale als auch internationale Investitionen, um die Marktposition weiter zu festigen und weiterhin zu den größten Unternehmen in Rheinland-Pfalz zu zählen.