„Verachtenswerte Narren“: Trump-Intimus Musk will radikale Republikaner aus der Partei werfen
Elon Musk legt sich erneut mit Teilen der Anhängerschaft von Donald Trump an. Denn der Tech-Milliardär macht sich Gedanken über die Zukunft der Republikaner.
Washington, D.C. – Ein paar Wochen muss sich Elon Musk noch gedulden, ehe er offiziell in der US-Politik mitmischen kann. Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus soll der Tech-Milliardär gemeinsam mit seinem Unternehmer-Kollegen Vivek Ramaswamy das neu geschaffene Department of Government Efficiency (DOGE) leiten und damit die Ausgaben der Regierung überwachen.
Aber schon jetzt meldet sich Musk – wie auch in der deutschen Politik – immer wieder ungefragt zum US-Geschehen zu Wort und legt sich dabei auch mit anderen Trump-Unterstützern an. Zuletzt brach er etwa auf seiner Social-Media-Plattform X eine Lanze für ausländische Fachkräfte, die in den USA auch künftig gebraucht werden. Das brachte ihm böse Reaktionen von Hardlinern ein, die sich von Trump eine besonders restriktive Einwanderungspolitik wünschen.
Musk und die Trump-Anhänger: Tech-Milliardär legt sich wegen Einwanderung mit MAGA-Fans an
Nun mischte Musk auch bei einer Diskussion unter einem Tweet von Neera Tanden mit. Die innenpolitische Beraterin von US-Präsident Joe Biden schrieb: „Ich bin eine Amerikanerin indischer Abstammung, die hier geboren wurde und es ist kristallklar, dass die Demokratische Partei mich als Amerikanerin ansieht und ein großer Teil der Basis der Republikanischen Partei nicht. Ich hoffe, Amerikaner mit indischer Abstammung erinnern sich bei der nächsten Wahl an diesen Moment. Sie sehen euch nicht als einen Teil von ihnen. Und das werden sie nie.“
Weiter kritisiert die 54-Jährige, die schon für die demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama arbeitete: „Ihr habt gedacht, sie würden nur andere Migranten hassen. Aber es zeigt sich, dass sie für euch keine Ausnahme machen. Wie viele von uns es euch gesagt haben.“

Musk reagiert auf MAGA-Anspielung: „Verachtenswerte Narren aus Republikanischer Partei entfernen“
Darauf meldete sich der in jüngerer Vergangenheit mehrmals durch kontroverse Aussagen aufgefallene Comic-Künstler Scott Adams und twitterte: „MAGA hat sich von den Demokraten abgeschaut, wie man Wahlen verliert und sich dabei gut fühlt.“ Unter dem „Make America great again“-Slogan versammeln sich seit Trumps erstem Run auf das Weiße Haus viele Fans des Republikaners, die sich vom Staatsoberhaupt die volle Fokussierung auf die USA wünschen und den Rest der Welt gerne ignorieren würden.
Wegen Adams‘ Botschaft sah sich auch Musk veranlasst, seine Meinung zu verbreiten. „Ja. Und diese verachtenswerten Narren müssen mit Haut und Haaren aus der Republikanischen Partei entfernt werden“, bot er den radikalsten MAGA-Fans die Stirn.
Weil die Reaktionen darauf offenbar nicht zu seiner Zufriedenheit ausfielen, legte der Tesla-Chef noch eine Erklärung nach: „Die ‚verachtenswerten Narren‘, auf die ich mich beziehe, sind all jene in der Republikanischen Partei, die hasserfüllte, reuelose Rassisten sind. Sie werden der absolute Untergang der Republikanischen Partei sein, wenn sie nicht rausgeworfen werden.“
Musk und die Trump-Fans: Tesla-Chef will „leistungsorientierte Gesellschaft“
Unter Musks Tweet kommentierte auch der in Malaysia lebende, aber oft über US-Politik schreibende Blogger Ian Miles Cheong, der frotzelte: „Einige dieser Untertanen werden unglaublich enttäuscht sein, wenn sie herausfinden, dass Sie kein Rassist wie sie sind.“
Dies animierte den Gründer von SpaceX zu einer weiteren Klarstellung: „Es ging nicht darum, DIE (Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion, d. Red.), das eine Form von Rassismus/Sexismus ist, durch eine andere Form von Rassismus/Sexismus zu ersetzen, sondern darum, eine leistungsorientierte Gesellschaft zu sein!“

Musk contra MAGA-Unterstützer: „Er hat uns den Krieg erklärt“
Dass er mit seinen Ansichten aber niemals alle Trump-Anhänger hinter sich vereinen kann, wird auch Musk längst aufgegangen sein. Andrew Torba etwa fühlt sich vom gebürtigen Südafrikaner auf den Schlips getreten. Der Gründer und Boss der Social-Media-Plattform Gab, die unter anderem wegen der dort zu findenden Verschwörungstheorien in der Kritik steht, schimpfte über die Tweets: „Er hat uns übrigens den Krieg erklärt. Das dürfte bei ihm gut ankommen, wie bei allen anderen, die es versucht haben.“
Die verbale Auseinandersetzung wird sich mit ziemlicher Sicherheit noch fortsetzen – mindestens bis zum Ende von Trumps zweiter Amtszeit. Denn Musk hat schon oft bewiesen, dass Aufgeben für ihn keine Option ist. Für einen hitzigen Schlagabtausch ist der Twitter-Nachfolger seit der Übernahme des Trump-Intimus ohnehin prädestiniert. (mg)