Wenn sich der Bayern-Park rund um Halloween in einen Ort des Grauens verwandelt, ist Tim Börschel in seinem Element. Tagsüber bringt er als lustiger Onkel Alfred Kinder zum Lachen, abends jagt er Besuchern als Zombie den ein oder anderen Schrecken ein. Wer das Spektakel miterleben will, kann das an den kommenden Wochenenden.
Reisbach – Auf die Frage, ob er gerne Horrorfilme schaut, antwortet Tim Börschel blitzschnell: „Natürlich.“ Zwar hat der 48-Jährige keinen Lieblingsfilm, doch er lässt sich gerne inspirieren, unter anderem zu Kostümen oder zur Art, wie sich Zombies bewegen. Denn rund um Halloween arbeitet Börschel als Live-Erschrecker im Bayern-Park in niederbayerischen Reisbach.
Der Freizeitpark verwandelt sich dieses Jahr bereits zum zweiten Mal an mehreren Wochenenden in einen unheimlichen Ort. Los geht es am 10. Oktober, der krönende Abschluss ist an Halloween am 31. Oktober. Ab 10 Uhr morgens steht Gruselgaudi für Familien auf dem Programm. Ab 17 Uhr beginnen die Weiß-Blauen Albtraumnächte ab 16 Jahren. Insgesamt treiben abends 100 echte Erschrecker in verschiedenen Horror-Mazes, also Irrgärten, ihr Unwesen.
Der Erschrecker aus dem Bayern-Park hat zwei Gesichter
Börschel ist einer von ihnen. Tagsüber ist er im Rahmen von Kindershows als Onkel Alfred unterwegs. Ein Zombie, der viel Schabernack im Kopf hat, im Wald wohnt und nur zu Halloween rauskommt. Abends verwandele er sich „zum Bösen“, sagt er. Er erschrickt die Besucher am Eingang von einem der Irrgärten, schreit sie an, kommandiert sie herum: „Hört auf zu Grinsen“ oder „Rücken an die Wand“. Beim Erschrecken brauche es Feingefühl, sagt der 48-Jährige. Wenn Börschel bemerkt, dass jemand zu viel Angst bekommt, hört er auf.
Als Zombie hängen ihm künstliche Hautfetzen im Gesicht, Kunstblut rinnt seine Wange herunter, ein Ohr ist zerrissen. Er trägt eine löchrige Jeanshose und unter seinem Hemd hängen ihm die Eingeweide aus dem Bauch heraus. Das Kostüm hat er selbst gemacht. „Ich habe nichts von der Stange“, sagt Börschel, der sich auch selbst schminkt.
Seit 30 Jahren ist Börschel als Animationskünstler auf Volksfesten unterwegs. Vergangenes Jahr habe es ihn in den Bayern-Park verschlagen. Während der Saison – Apri bis Dezember– wohnt der Kölner dort mit seiner Frau Gina in einer Mitarbeiterwohnung. Sie fährt dort die Firlefanz-Achterbahn. Wenn Tim Börschel nicht als Erschrecker unterwegs ist, ist er Wildhüter Gustl und erklärt den Kindern die Tierwelt. Aber: „Halloween ist immer das Highlight des Jahres“, sagt er. Selbst sei er übrigens nicht schreckhaft.
Weiß-blaue Albtraumnächte in Niederbayern
Im Bayern-Park in Reisbach ist an den Oktober-Wochenenden (10. bis 12., 17. bis 19. und 24. bis 26. sowie am 31. Oktober) von 10 bis 22 Uhr viel Gruselspaß ganz im Sinne von Halloween geboten. Bei der Familien-Gruselgaudi hat der Park tagsüber regulär geöffnet, obendrein finden Shows passend zu Halloween statt. Zudem sind drei gruselige interaktive Abenteuerpfade im Angebot. Am Abend bleiben nur die Hauptattraktionen für das erwachsenere Publikum ab 16 Jahren geöffnet. Hauptaugenmerkt liegt ab 17 Uhr auf den fünf Horror-Mazes. Übrigens an Halloween, also um 31. Oktober, hat der Freizeitpark bis 23.30 Uhr geöffnet. Außerdem tritt die Band Sonic Superband auf. Weitere Infos zu den Attraktionen und Tickets gibt es unter halloween.bayern-park.de. Eintrittskarten gibt es zudem an der Abendkasse.