Steuerbescheid: Warum muss man Steuern nachzahlen?
Die Steuererklärung wird regelmäßig fällig – Sie haben alles angegeben und bekommen dann Post vom Finanzamt: eine Steuernachzahlung. Was Sie beachten müssen.
Jedes Jahr kann eine bestimmte Frist Menschen Schweiß auf die Stirn treiben – die Steuererklärung ist fällig. Eine lästige, aber erforderliche Angelegenheit. Wichtig ist, dass Sie sich gut vorbereiten und wissen, welche Kosten Sie von der Steuer absetzen können. Somit sammel Sie gezielt Belege und Nachweise, die Sie gegebenenfalls brauchen, um diese dem Finanzamt vorlegen zu können. Nachdem Sie die Steuererklärung beim Finanzamt eingereicht haben, hören Sie eine Weile nichts. Die Bearbeitung dauert zwischen fünf bis acht Wochen – manchmal geht es schneller, mal dauert es länger. Im besten Fall bekommen Sie etwas von der Steuer zurück. Es kann allerdings auch sein, dass Sie zu Nachzahlungen aufgefordert werden.
Wie kommt eine Steuernachzahlung zustande?

Eigentlich haben Sie immer eine Rückerstattung bekommen und dann plötzlich werden Sie zu einer Steuernachzahlung aufgefordert? Das kann Bauchschmerzen bereiten. Die Gründe für die Nachzahlung können vielfältig sein.
Sind Sie beispielsweise nicht über die Werbungskostenpauschale gekommen, bekommen Sie vermutlich eher keine Rückerstattung, informiert die Vereinigte Lohnsteuerhilfe. Hintergrund könnte sein, dass der Arbeitsweg nach einem Umzug kürzer ist oder dass Sie weniger Ausgaben für Arbeitskleidung oder Weiterbildungen absetzen konnten. Ebenso kann es sein, dass Sie weniger außergewöhnliche Belastungen wie Krankheits- oder Pflegekosten geltend gemacht haben. Auch eine Gehaltserhöhung kann durch die höhere Einkommenssteuer zu einer Nachzahlung führen.
Möglich ist es aber auch, dass eine Steuernachzahlung durch die Steuerklassenkombination 3/5 kommen kann. Einen Grund, der alle Steuernachzahlungen abdeckt, gibt es nicht. Sollten Sie eine Aufforderung zur Steuernachzahlung erhalten, kommt es auf Ihren individuellen Fall an.
Verhältnis von Steuerrückerstattungen und Steuernachzahlungen im Jahr 2021
Rund 14,3 Millionen Nichtselbstständige gaben eine Steuererklärung ab, davon haben 12,6 Millionen eine Rückerstattung erhalten, informiert die Vereinigte Lohnsteuerhilfe.
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Was kann noch zu einer Steuernachzahlung führen?
- Selbstständigkeit: Neben Ihrem Hauptjob haben Sie noch Einnahmen aus einer selbstständigen Tätigkeit, diese müssen versteuert werden, informiert Steuerbot.com.
- Vermietung: Sie haben noch Einnahmen aus Vermietungen oder Verpachtungen? Das kann ebenso zu einer erhöhten Steuerlast führen.
- Lohnersatzleistungen: Haben Sie beispielsweise Krankengeld bezogen, kann die Folge eine Steuernachzahlung sein. Zunächst sind diese Ersatzleistungen zwar steuerfrei, aber durch den Progressionsvorbehalt steigt Ihre Steuerlast dennoch an. Das kann auch durch Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld oder Elterngeld vorkommen.
Worauf muss ich achten, wenn ich nicht weiß, warum ich nachzahlen soll?
Ist Ihnen im ersten Moment nicht bewusst, warum Sie nachzahlen müssen? Dann sollten Sie sich den Erläuterungsteil des Steuerbescheids durchlesen. Dort steht, welche Angaben das Finanzamt von Ihnen anerkannt hat und welche nicht.
Steuernachzahlung: Innerhalb eines Monats zu zahlen
Grundsätzlich haben Sie rund einen Monat nach Bekanntgabe des Einkommensteuerbescheides Zeit, die Nachzahlung an das Finanzamt zu überweisen, informiert die Lohnsteuerhilfe Bayern. Den genauen Termin können Sie dem Bescheid entnehmen. Überschreiten Sie diesen Termin, wird ein Säumniszuschlag fällig. Beim Finanzamt können Sie eine Stundung oder eine Ratenzahlung beantragen, diese wird nach Überprüfung im Einzelfall gewährt oder abgelehnt.