Einer zeigt den Hitler-Gruß - Verstörendes Video zeigt, wie junge Menschen auf Sylt „Ausländer raus“ grölen

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Screenshot Verstörendes Video zeigt, wie junge Menschen auf Sylt „Ausländer raus“ grölen.

Ein Video zeigt, wie junge Menschen „Ausländer raus“ grölen, während sie vor einem Club feiern. In sozialen Medien wird das Video, das einige Tage alt sein soll, vielfach geteilt. Der rechtsextreme Trend dahinter stammt aus dem Jahr 2023. Nun zieht der Betreiber des Clubs Konsequenzen.

Auf die Melodie von „L'Amour toujours“ des italienischen DJs Gigi D'Agostino singen junge Menschen, Männer wie Frauen, „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“. Dabei feiern sie, trinken Alkohol und einer zeigt sogar einen Hitlergruß, während er sich die andere Hand im Stile eines durch Adolf Hitler bekannt gewordenen Oberlippenbarts vor das Gesicht hält. Die Stimmung ist ausgelassen.

Das Video, das am Donnerstag vielfach in sozialen Medien geteilt wurde, soll einige Tage alt sein. Der Trend, auf das besagte Lied rechtsextremen Text zu grölen ist nicht neu, sondern war bereits 2023 beobachtet worden. Berichten zufolge soll das Video echt sein. Laut der Zeitung „ Schwäbische “ wird es seit Dienstagnachmittag geteilt und soll vor dem Pony Club auf Sylt, einem Nachtclub, aufgenommen worden sein. Im Video wirkt es, als sei es mit dem Einverständnis der Feiernden oder sogar von einem von ihnen selbst aufgenommen worden.

„Absolut ekelhaft“: Zahlreiche Reaktionen auf verstörendes Sylt-Video

Auf X überschlagen sich die Reaktionen. „Mit Hitlerbärtchen und Schampus, aber ohne 'Ausländer'. Sylt. 2024. Am Tag, an dem wir das Grundgesetz feiern…“, schreibt Moderatorin Dunya Hayali. Dr. Niema Movassat, Linken-Politiker und Rechtsanwalt schreibt: „Hier feiert die deutsche Oberschicht auf Sylt mit Ausländer-raus-rufen. Absolut ekelhaft. Zeigt, was 2024 möglich ist, ohne sich zu schämen. Dass die deutsche Oberschicht schon immer einen Hang zum Faschismus hatte, wissen wir seit 1933.“

 

„Lustvolle rassistische Enthemmungen mutmaßlich präsentiert beim 'Pony Club' in Kampen/Sylt - Gibt es lebenslanges Hausverbot im Pony Club und ermittelt die SH_Polizei ? Und was sagen was die Partner und Sponsoren des Clubs Krombacher Schweppes etc. dazu?“, fragt die Amadeu Antonio Stiftung.

Die Antwort auf eine der Fragen liefert der Pony Club selbst auf Instagram. „Liebe Freunde, auch wir haben gerade den Post gesehen und sind tief schockiert. Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung“, heißt es in einem Post.

Screenshot/Instagram

Club reagiert auf rassistische Gesänge: „Ihr habt Hausverbot bei uns“

Und weiter: „Bei uns ist jeder Gast, unabhängig von der Ethnie, herzlich willkommen. Das wissen auch unsere treuen Gäste und Freunde, die uns Jahr für Jahr besuchen. Wir sind stolz auf unsere Vielfalt. Hätten wir von diesem Vorfall gewusst, hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!“

Für all jene, die in dem Video mitsingen, hat der Club eine Botschaft. „All diejenigen die sich auf diesem Video singend wieder erkennen... Ihr habt Hausverbot bei uns!“ Dem Club seien auch die Namen der teilnehmenden Personen zugespielt worden. Man werde „das widerliche Verhalten anzeigen und alle strafrechtlichen Möglichkeiten nutzen“, schreibt der Club in einer weiteren Story auf Instagram.

Screenshot/Instagram

Ob bereits Anzeigen gegen die Feiernden wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen vorliegen, ist nicht bekannt. Die Pressestelle der zuständigen Polizeidirektion Flensburg war auf Anfrage am Donnerstagabend nicht erreichbar, meldet „ T-Online “. Die Polizeidirektion auf Westerland wollte auf Anfrage des Mediums offenbar keine Informationen herausgeben.

sh