Karriereplanung Thomas Müller: FC Bayern oder nix! – Kommentar
Nach dem Klub-WM-Aus scheint die Spielerkarriere von Thomas Müller bei seinem Münchner Herzensverein beendet zu sein. Oder doch nicht? Eine Einschätzung.
München - Es war klar vereinbart: Durch eine Sonderregelung verlängerte sich der eigentlich am 30. Juni auslaufende Vertrag von Vereinslegende Thomas Müller bis zum letzten Spiel des FC Bayern bei der Klub-WM in den USA. Dieses war die bittere 0:2-Viertelfinal-Niederlage gegen den Champions-League-Sieger PSG. Aber bedeutet dieser mentale Tiefschlag tatsächlich das Ende des „Raumdeuters“ beim Rekordmeister nach seinem 756. Pflichtspiel?
Ändert der Musiala-Schock die Müller-Situation beim FCB?
So ist nach der schweren Verletzung von Jamal Musiala eine neue Situation an der Säbener Straße entstanden. Die FCB-Verantwortlichen stehen jetzt noch mehr unter Druck, die Abgänge von Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) und Müller durch adäquate Verstärkungen für die Offensive zu kompensieren.
Die bittere neue Konstellation bietet den abgebenden Vereinen nun noch mehr Möglichkeiten und Argumente, die Bayern bei den geforderten Ablösesummen zu schröpfen. Das Beispiel VfB Stuttgart im Fall von Nick Woltemade ist schon einmal ein Vorgeschmack. So wurde nach der Partie in Atlanta gegen Paris sehr schnell von Medien-Seite eine Weiterbeschäftigung des 35-Jährigen ins Gespräch gebracht. Könnte er - entgegen der eigentlichen Planungen - doch nochmal ein Jahr dranhängen und seinen Vertrag verlängern?
Verein und Spieler geben offiziell das Ende der Zusammenarbeit bekannt
Müller selbst wollte sich nach der Partie zu diesen Spekulationen nicht äußern, verwies vielmehr darauf, dass man „in dieser Situation erstmal die Gedanken Richtung Jamal richten“ solle. Zudem müsse man „aufpassen, dass wir nicht irgendwelche geschmacklosen Diskussionen führen, nachdem sich jemand verletzt hat“.

Nachdem schon die BILD gemeldet hatte, dass es trotz der Musiala-Verletzung keine Verlängerung von Müller beim Rekordmeister geben würde, verkündete auch der FC Bayern selbst in einer (auffallend kurzen) Mitteilung, dass die Vereinsikone beim Trainingsauftakt Ende Juli „nicht mehr mit dabei sein wird“. Außerdem: „Müller wurde am Samstagabend im Teamquartier in Orlando von der Mannschaft und den Verantwortlichen verabschiedet“.
Müller-Kapitel beim FCB tatsächlich beendet?
Das könnte man nun so deuten, dass das Kapitel „aktiver Fußballer Thomas Müller & der FCB“ endgültig geschlossen ist. Bestätigt wird das Ganze durch einen Social Media Beitrag des Weltmeister von 2014, in dem er sich „offiziell“ von seiner sportlichen Heimat, der Säbener Straße, verabschiedet. Also alles klar - oder?
Nur scheinbar. Die Alternative wäre gewesen: Müller räumt nicht seinen Spind, was unzähligen Spekulationen sofort Tür und Tor geöffnet hätte. Mit diesem offiziellen Abschluss haben dagegen er und auf Bayernseite Max Eberl & Co. noch einmal etwas Zeit gewonnen, um sich Gedanken zu machen.
Wird in den nächsten drei Wochen bis zum Trainingsauftakt Woltemade und möglicherweise noch ein anderer Offensivspieler verpflichtet, gibt es keinen Grund mehr, dass der perfekte Teamplayer Müller noch einmal bei seinem FC Bayern einspringen muss. Aber was ist, wenn bis dahin keine Neuverpflichtung verbucht werden kann?
USA? MLS? Bayern oder nix!
Die Spekulationen um die Müller-Zukunft gehen so oder so weiter. Die heißeste Spur soll zum MLS-Klub Los Angeles FC führen, speziell aufgrund des Abschieds von Olivier Giroud Richtung OSC Lille. Aber der 35-Jährige konnte auch bereits während der Klub-WM feststellen, dass der Fußball in den USA nicht zu den ganz populären Sportarten zählt und es wohl auch nie werden wird.
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Bastian Schweinsteiger hat einst sein „inkognito“ beim MLS-Engagement in Chicago genossen, Müller dagegen ist eine „Rampensau“, eine urbayerische. Dazu hat ihm nun auch Uli Hoeneß geraten: Spielerkarriere beenden und baldmöglichst in einer wichtigen Funktion zum Herzensverein an der Säbener Straße zurückkehren. Zurecht sollen dafür alle Türen offen stehen. Eine Alternative, eine kleine Planänderung, wäre gerade jetzt aber auch durchaus denkbar: Spielerkarriere nicht sofort beenden und trotzdem zum Herzensverein zurückkehren!
Ein ebenso berühmter FCB-Protagonist würde dazu sagen: „Schaun ma mal.“