Macht „transfermarkt.de“ Bayern-Macher Eberl das Leben schwer?
Der FC Bayern München will sich in diesem Sommer noch von Stars trennen. Richtet er sich bei der Marktwertbewertung an einem Onlineportal?
München - Max Eberl hat in seiner Funktion als Sportvorstand des FC Bayern München einen klaren Auftrag von Vereinspatron Uli Hoeneß mit auf den Weg bekommen. Der Klub habe keinen „Geldscheißer“, man wolle nicht „mit dem Schwenkbus“ zu den vielen Partien reisen. Hoeneß liebt die Überspitzung und plakative Darstellung. Seine Kritiker schütteln daher auch den Kopf. Doch die Botschaften sind klar und deutlich.
Nehmen Verantwortlichen „transfermarkt.de“ als Referenz?
Eberl ist gefordert, kann aber noch keine Erfolge erzielen. Und wie Sport Bild nun berichtet, hat daran auch das Onlineportal „transfermarkt.de“ seinen Anteil. Der Marktwert von Matthijs de Ligt wird dort auf 65 Millionen Euro und der von Noussair Mazraoui auf 30 Millionen Euro geschätzt. Sind diese Zahlen doch mehr als nur eine Spielerei der Anhänger? Denn laut des Berichts soll es auch von Verantwortlichen als Referenz genommen werden.

Natürlich hat sich „transfermarkt.de“ bewährt, um einen ersten schnellen Überblick über Daten und Zahlen zu erhalten. Doch mit diesen Werten an den Verhandlungstisch gehen? Schwer vorstellbar! Der FC Bayern selbst hat De Ligt auf den Transfermarkt gesetzt und muss daher hinnehmen, wenn ein anderes Team pokern und etwas weniger bezahlen will. Manchester United konnte sich bereits vor Wochen mit dem Niederländer einigen.
Der Markt für Stars des FC Bayern ist klein
Die bei „transfermarkt.de“ geschätzten 65 Millionen Euro für De Ligt als Ablöse sind jedoch utopisch. Auch für Mazraoui werden wohl keine 30 Millionen Euro bezahlt. Beinahe 100 Millionen Euro für das Defensiv-Duo? West Ham United war bereit, im Gesamtpaket rund 20 Millionen Euro an den FC Bayern zu überweisen, bei Manchester und De Ligt wäre vorstellbar, sich bei 40 bis 43 Millionen Euro und Boni zu treffen. Eberl muss auch diesen schwierigen Spagat meistern.
Das Problem: De Ligt, Mazraoui und Co. sind fast nur von Mannschaften aus England zu bezahlen. Paris Saint-Germain oder Real Madrid klopfen dann und wann an, möglicherweise auch Saudi-Arabien. Aber sonst? Es ist ein kleiner Markt, auf dem Eberl verkaufen muss. Und wenn intern die geschätzten Summen von „transfermarkt.de“ tatsächlich als Referenz genommen werden, dann hat der Sportvorstand eine Herkulesaufgabe zu bewältigen.