Der Wolfschneiderhof war Heimat für ihn: Trauer um Helmut Rösch (84)
Trauer um Helmut Rösch in Taufkirchen: Er belebte den Wolfschneiderhof und den dazugehörigen Verein wie kein anderer. Jetzt ist der Vorsitzende der Freunde des Wolfschneiderhofs im Alter von 84 Jahren gestorben.
Taufkirchen - Als Vorsitzender der Freunde des Wolfschneiderhofes engagierte er sich jahrzehntelang für Brauchtum und Heimatpflege in Taufkirchen – nun ist Helmut Rösch im Alter von 84 Jahren verstorben.
Rösch wollte die „Taufkirchner über alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgrenzen zusammenbringen“, erzählt Michael Müller, Heimatpfleger der Gemeinde, über seinen Vereinskollegen. Daher belebte Rösch den Wolfschneiderhof in Taufkirchen, indem er zahlreiche Events organisierte, etwa mit Schauspielern und traditionellen Musikanten. Bei den Veranstaltungen saß Rösch immer zufrieden lächelnd draußen auf der Bank vor dem Wolfschneiderhof und freute sich über die vielen Besucher, erinnert sich Müller. Rösch habe den Hof als „Stückerl Hoamatl“ gesehen. Weil er auf vielen traditionell bayerischen Veranstaltungen unterwegs war, habe er zahlreiche Kontakte zu überregional bekannten Künstlern gehabt, die er in den Wolfschneiderhof brachte. Seit 2013 war Rösch Erster Vorsitzender, er und seine Frau Edith „haben praktisch den Verein geschmissen“.
Politisch interessiert und sehr gebildet
Auch das Starkbierfest in Taufkirchen ist Helmut Rösch zu verdanken. Es sei seine Idee gewesen, das Politikerderblecken auf kommunaler Ebene zu veranstalten, erzählt Müller. „Das kam wahnsinnig gut an.“ Zudem sei Rösch „politisch hoch interessiert“ und „breit gebildet“ gewesen. Vor allem mit der Geschichte und der Lokalpolitik in Taufkirchen kannte er sich sehr gut aus und bot Führungen durch den Ortskern an. Er kümmerte sich um das Heimatmuseum im Wolf㈠schneiderhof und setzte sich dafür ein, dass die zwei lebensgroßen Holzfiguren am Zaun errichtet werden. „Eine besondere Freude war es ihm, wenn Kindergruppen das alte Bauernanwesen besuchten“, schreibt der Verein über den verstorbenen Vorstand. Auch in der Taufkirchner VHS engagierte sich Rösch.
Reisen und Sport bis ins hohe Alter
Geboren in München, zog Helmut Rösch in den 1970er Jahren nach Taufkirchen und gehörte dort bald zu den Eingesessenen. Er arbeitete als Direktor einer Filiale der Stadt-Sparkasse in München. Mit seiner Frau Edith hat er zwei Töchter. Bis ins hohe Alter spielte er noch Tennis, reiste viel mit seiner Frau und war ehrenamtlich aktiv. Sogar das kommende Starkbierfest im März dieses Jahres hat Rösch noch organisiert, bevor er am vergangenen Freitag verstarb. „Er hat gerne gelacht, war gerne unter Menschen“, sagt Müller über seinen Vereinskollegen. Zugleich sei Rösch auch ein guter Zuhörer gewesen. Er habe sich „immer aufmerksam die Äußerungen der anderen angehört“, aber auch seinen eigenen Standpunkt vertreten, selbst wenn dieser nicht der Mehrheit entsprach. „Er war unglaublich Brücken bauend.“
Faschingskranzl abgesagt
Aus gegebenem Anlass haben die Freunde des Wolfschneiderhofes das angekündigte Faschingskranzl am 8. Februar abgesagt. Alle anderen Veranstaltungen, wie das Starkbierfest, finden wie geplant statt.