Ab 30. März gilt die Sommerzeit - Zeitumstellung zur Sommerzeit - das müssen Sie jetzt beachten
5. Wird die Zeitumstellung abgeschafft?
Nach dem Willen des EU-Parlaments sollte im März 2021 zum letzten Mal an der Uhr gedreht werden. Abschließend geregelt ist die Abschaffung der Zeitumstellung aber noch nicht.
Bisher verständigten sich die EU-Mitgliedsstaaten noch nicht über ein gemeinsames Vorgehen. Das gilt als wichtig, um einen Flickenteppich unterschiedlicher Zeiten zu vermeiden.
Die erforderliche Abstimmung unter den Mitgliedsstaaten lässt jedoch weiter auf sich warten. Laut EU-Kommission liegt „der Ball im Feld der Mitgliedstaaten“. Die 27 Länder jedoch streiten, wie der Wegfall der Zeitumstellung genau umgesetzt werden soll. Und ohne Einigung kann das ganze Vorhaben sogar noch scheitern. Im Lauf der Debatten kristallisierte sich heraus, dass manche EU-Staaten - Portugal etwa - grundsätzlich gegen das Ende der Zeitumstellung sind.
6. Was würde sich ändern, wenn die Zeitumstellung wegfällt?
Die Folgen jeder Änderung des Status quo wären in der Tat beträchtlich. In der EU gibt es drei Zeitzonen, die größte von ihnen, die der Mitteleuropäischen Zeit, reicht von Spanien bis Polen. Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde es im Winter im Westen - aber auch im Nordwesten - des Kontinents erst am Vormittag hell. In Vigo an der spanischen Atlantikküste würde die Sonne am 21. Dezember dann erst um 10.01 Uhr aufgehen, in Brest in der französischen Bretagne um 10.07 Uhr und im norddeutschen Emden um 09.45 Uhr.
Bei einer dauerhaften Winterzeit wiederum würde es im Sommer nicht nur im Biergarten oder in der Strandbar eine Stunde früher dunkel als gewohnt. Die Sonne würde im Osten der EU auch extrem früh aufgehen: In Bialystok in Polen wäre das am 21. Juni um 03.01 Uhr, in Warschau um 03.15 Uhr und in Berlin um 03.44 Uhr.
7. Experten sind mehrheitlich gegen eine dauerhafte Einführung der Sommerzeit
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin befürwortet eine Beibehaltung der Normalzeit - also der Winterzeit. Das Tageslicht und insbesondere der Blauanteil des Sonnenlichts sei der „Hauptzeitgeber“ für die innere Uhr des Menschen und maßgeblich für den Wach-Schlaf-Rhythmus. All dies wird den Experten zufolge am besten durch die Winterzeit gewährleistet.
Durch Umstellung auf Sommerzeit drohe hingegen ein Schlafmangel, der zu Konzentrations- und Leistungseinbußen sowie mehr Unfällen führe. Auch der Deutsche Lehrerverband fürchtet für den Fall einer dauerhaften Umstellung auf Sommerzeit gesundheitliche Gefahren für Schüler.
8. Warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt?
Eigentlich soll Energie gespart werden...
Seit 1996 werden in der Europäischen Union im März und Oktober die Uhren umgestellt. In Deutschland gibt es die Sommerzeit schon seit 1980. Ursprünglich sollte dank einer besseren Ausnutzung des Tageslichts Energie gespart werden.
Tatsächlich gibt es keinen Nachweis, dass durch die Zeitumstellung in relevantem Maß Energie gespart wird. Das Umweltbundesamt etwa argumentiert: „Zwar wird durch die Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends weniger häufig das Licht angeknipst - im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden auch mehr geheizt. Das hebt sich gegenseitig auf.“
Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag kommt zu dem Schluss, dass sich „bestenfalls nur sehr geringfügige Energieeinsparungen realisieren lassen“. Eine Auswertung von Studien aus verschiedenen Ländern habe 2016 mögliche Veränderungen in den Bereichen Stromverbrauch und Raumwärme von nicht mehr als einem Prozent ergeben.
Auch eine Befragung bei rund 700 Unternehmen und Verbänden der deutschen Energiewirtschaft ergab kein anderes Ergebnis.
Zudem klagen besonders in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung viele Menschen über Schlafprobleme.