Messner über Dahlmeiers letzten Wunsch: „Das sollte man weiter diskutieren“

Laura Dahlmeiers letzter Wunsch war es, dass ihr Leichnam nach ihrem tödlichen Unfall beim Bergsteigen am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge nicht geborgen wird. Dahlmeier hatte ausdrücklich und niedergeschrieben festgelegt, dass in einem solchen Fall niemand sein Leben riskieren sollte, um sie zu bergen.

Reinhold Messner, Gast in der Sendung „Phoenix persönlich“ (Sonntag, 17.08.2025, 11:30 Uhr) zeigt Verständnis für diese Haltung: „Die Entscheidung, ein Schriftstück zu hinterlassen, in dem sie sagt, im Falle einer Notlage möchte ich nicht gerettet werden, weil andere Leben damit in Gefahr kommen könnten, das finde ich nachvollziehbar.“ 

Messner über Dahlmeier: Ihr Wunsch ist nachvollziehbar – aber schwer für die Familie

Gleichzeitig betont die Bergsteigerlegende, wie schwer dieser Wunsch für Angehörige wie Eltern oder Partner sei: „Die Vorstellung, dass die Leiche am Berg verbleibt, ist ein schwer erträglicher Moment für die Angehörigen. Und deswegen bin ich der Meinung, man sollte das weiter diskutieren.“ Letztlich, so Messner, sollten die Eltern entscheiden dürfen, was mit dem Leichnam geschieht.

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Reinhold Messner: „Sind Egoisten, unseren Angehörigen gegenüber“

Die Art des Bergsteigens, Laura Dahlmeier sie betrieb, sei besonders risikoreich: „Bergsteigen heißt: Es ist die unmittelbare Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur. Und diese Auseinandersetzung hat das Potenzial, tödlich zu enden.“ Wer nicht bereit sei, dieses Risiko zu akzeptieren, solle sich lieber für den gesicherten Klettersport entscheiden.

Auch wenn er die Risiken früher bewusst einging, sei er sich heute der Verantwortung gegenüber Angehörigen stärker bewusst: „Nachdem wir unserer Leidenschaft ziemlich offen folgen, sind wir Egoisten, unseren Angehörigen gegenüber. Und wenn wir das nicht einsehen, dann wissen wir nicht, was wir tun. Ich stehe dazu.“

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