Barbarafest in Irschenberg: Feierliche Segnung des Erdstalls in Reichersdorf
Anfang Dezember wird in Reichersdorf traditionell der heiligen Barbara gedacht. Zu diesem Anlass wurde in Irschenberg der restaurierte Erdstall geweiht.
Irschenberg – Traditionell wird in Reichersdorf Anfang Dezember der Heiligen Barbara gedacht. Heuer erwartete die Besucher Besonderes: Der restaurierte Erdstall wurde geweiht und eine Barbarafigur aus Stein fand in dem unterirdischen Gang wieder Platz. Viele Besucher nutzten nach dem Gottesdienst die Gelegenheit, das Bodendenkmal zu erkunden und besuchten auch die darüberliegende Allerheiligenkapelle.
Bürgermeister Klaus Meixner dankte den ehrenamtlichen Helfern für das großartige Engagement und den Zusammenhalt. Im Sommer dieses Jahres stürzte ein Teil des Erdstalls in Reichersdorf bei Irschenberg ein. Daraufhin schlossen sich ehrenamtliche Helfer zusammen und packten tatkräftig bei der Sanierung mit an. Der eingebrochene Teil wurde in den vergangenen Wochen mit viel Handarbeit restauriert und ist nun wieder zugänglich.

Im Zuge dieser Restaurierung kam auch eine Barbarafigur aus Stein in die dafür vorgesehene Nische. Diese Barbarafigur ist ein Duplikat der Original-Tuffsteinfigur, die sich seit über 100 Jahren im Heimatmuseum Miesbach befindet. Sie gilt wegen des hohen Alters und ihrer Einzigartigkeit als besonders wertvoll. Wolf Veith Graf zu Hohenwaldeck, stiftete die Figur vermutlich im Jahre 1656.
Eine Barbarafigur aus Stein wurde in eine Nische im Erdstall eingesetzt
Am Sonntag (1. Dezember) stand nun diese Figur im Mittelpunkt des Familiengottesdienstes. Anschaulich wurde die Legende der Heiligen Barbara erzählt und die zahlreichen Kinder legten Zweige zu Ehren ihrer ab. Nach dem Gottesdienst wurde die Steinfigur in der dafür vorgesehen Nische im Erdstall eingesetzt. Pater Ignatius vom Deutschen Orden segnete sie und den restaurierten Teil des Erdstalls. Viele Besucher machten sich nach der Feierlichkeit in der Kirche auf den Weg in den Erdstall.
Sie erkundeten das Gangsystem unter sachkundiger Führung von Sepp Hatzl (Förderverein Kultur und Geschichte in Weyarn) und waren begeistert. Darunter auch Kreisbaumeister Christian Boiger, Kreisheimatpfleger Markus Bernlochner, Irschenbergs Bürgermeister Klaus Meixner und sein Weyarner Amtskollege Leonhard Wöhr. Meixner bedankte sich herzlich für die vielen geleisteten Stunden im Ehrenamt. Er wies aber auch auf die Herausforderungen hin, welche die Sanierung eines Bodendenkmals mit sich bringt.
Sachkundige Führung des Gangsystems im Erdstall nach der Feierlichkeit

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„Die zahlreichen Absprachen mit den verschiedenen Behörden kosten viel Zeit. Und dann braucht es aber vor allem Leute, die das anpacken und auch umsetzen. Und die haben sich hier in Reichersdorf gefunden. Ein herzliches Vergelts Gott dafür“, so der Irschenberger Bürgermeister. Dieses ehrenamtliche Anpacken wurde dann auch mit einem großen Applaus honoriert.
Erfreut über die vielen Besucher war auch Kathleen Ellmeier: „Fast wie früher zu Zeiten der Barbarabruderschaft, die in Reichersdorf fast 500 Jahre bestand. Da gabs zum Barbarafest vier Gottesdienste, und jeder war so gut besucht wie unserer heute.“ Bei Punsch und Glühwein genossen die Besucher noch den schönen Wintertag. Der Raureif, glitzernd im Sonnenschein, ließ den kleinen Ort Reichersdorf auch diesmal in gutem Licht erstrahlen.
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