"Digitaler Faschismus" - Nach Instagram-Sperre in der Türkei wettert Erdogan gegen Soziale Medien
Nach der Sperre von Instagram in der Türkei teilt Präsident Recep Tayyip Erdogan gegen Online-Plattformen aus. Diese betrieben "digitalen Faschismus" und verhielten sich wie die Mafia, wenn es um ihre Interessen gehe, sagte Erdogan bei einer Veranstaltung seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP in Ankara.
"Wir sind mit einem digitalen Faschismus konfrontiert, der sogar Fotos von palästinensischen Märtyrern nicht duldet und umgehend sperrt und das auch noch als Freiheit verkauft", sagte er. Er warf den Plattformen vor, sich in Europa und den USA an die Regeln zu halten, aber nicht, wenn es um die Werte der Türkei gehe.
Instagram in der Türkei blockiert
Instagram war in der Türkei am Freitag blockiert worden, die Plattform ist damit von der Türkei aus nur noch über geschützte Netzwerkverbindungen (VPN) zu erreichen. Gründe und voraussichtliche Dauer wurden nicht bekanntgegeben. Beobachter vermuten jedoch, dass die Sperre mit Beileidsbekundungen für Ismail Hanija, den getöteten Auslandschef der islamistischen Hamas, zusammenhängt.
Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hatte Instagram kurz vor der Sperre vorgeworfen, die Beileidsbekundungen zu blockieren und der Plattform Zensur unterstellt. Erdogan warf Online-Plattformen wie Instagram nun vor, Perversitäten und Terrorunterstützung zu dulden, aber den "ruhmvollen Widerstand des palästinensischen Volkes" zu bekämpfen.