Im Nahost-Konflikt reist Merz-Ministerin Alabali Radovan nach Ägypten: „Lösung, die beiden Seiten Frieden bringt“
Die humanitäre Lage in Gaza verbessern und über Wiederaufbau sprechen: Das ist das Ziel von Entwicklungsministerin Alabali Radovan in Ägypten.
Berlin/Kairo – Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Reem Alabali Radovan, reist am Wochenende mit einer kleinen Delegation von Berlin nach Kairo. Im Zentrum der geplanten politischen Gespräche sollen unter anderem die Zukunft und der Wiederaufbau Gazas stehen.
„Zuallererst geht es in Gaza aktuell darum, die katastrophale humanitäre Lage zu verbessern und Leben zu retten“, sagt Alabali Radovan der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA. „Gleichzeitig müssen wir aber schon jetzt über einen Plan für den Wiederaufbau sprechen. Es braucht eine Lösung, die beiden Seiten Frieden und Sicherheit bringt – den Menschen in Gaza und in Israel. Die Bundesregierung steht hier bereit, zu unterstützen. Dazu reise ich heute zu Gesprächen nach Ägypten.“

Vollgepackter Zeitplan für Entwicklungsministerin: Besuch eines Flüchtlingslagers
Zu den Themen tauscht sich die Entwicklungsministerin am Sonntag, 20. Juli, mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty, der Kooperationsministerin Rania Al-Mashat sowie dem Generalsekretär der Arabischen Liga Ahmed Aboul Gheit aus. Am selben Tag will Alabali Radovan ein Kinderschutzzentrum besuchen. Es bietet unter anderem psychosoziale Unterstützung für palästinensische und sudanesische Geflüchtete. Neben 120.000 Flüchtlingen aus den palästinensischen Gebieten leben in Ägypten auch rund 1,5 Millionen Menschen, die seit April 2023 aus dem Sudan geflüchtet sind.
Der Krieg in Sudan war bereits Schwerpunkt von Alabali Radovans Rede im Bundestag Anfang Juli: „Wir leben in einer Zeit globaler Umbrüche und Herausforderungen, die uns alle betreffen. Der Krieg im Sudan ist ein Beispiel, das uns die Dringlichkeit und die Tragweite vor Augen führt. Es ist die größte humanitäre Krise der Welt.“ Das Überleben der Sudanerinnen und Sudaner hänge von internationaler Unterstützung ab und das insbesondere in Zeiten, in denen etwa US-Präsident Donald Trump das Entwicklungs- und Hilfsprogramm USAID kurzfristig beendete. Alabali Radovans Reise nach Ägypten ist einer der ersten Schritte in der Bemühung der Ministerin, in der deutschen Entwicklungspolitik Prioritäten zu setzen.