News zum Ukraine-Krieg - Ukraine bricht durch die Front in Kursk
Die ukrainischen Truppen sind in der Region Kursk vorgedrungen. Kiew hat erstmals Kampfjets aus Frankreich erhalten. Alle Nachrichten zum Krieg in der Ukraine im Newsticker.
Ukrainer brechen in russischer Region Kursk durch die Front
10.45 Uhr: Ukrainische Truppen sind laut Berichten der Regierung in Kiew in der Region Kursk in Russland durch die russische Front gebrochen. Bei dem Vorstoß seien die Ukrainer südöstlich der besetzten Stadt Sudscha etwa fünf Kilometer weit vorgedrungen, heißt es vom Institute for the Study of War (ISW). Sie sollen dabei auch hinter die russischen Linien gerückt sein und diese nun von hinten bedrohen. Laut russischen Militärbloggern habe es sogar Panik unter russischen Soldaten gegeben.
Die Ukraine hält Gebiete in der russischen Region Kursk besetzt. Dort waren die ukrainischen Truppen im August vergangenen Jahres in einer Überraschungsoffensive vorgerückt und hatten zwischenzeitlich deutlich mehr als 1000 Quadratkilometer Fläche besetzt. Russlands Truppen versuchten seitdem die Ukrainer zurückzudrängen, was ihnen aber nur teilweise gelang. Auch nordkoreanische Soldaten kamen in der Region Kursk erstmals in Russlands krieg gegen die Ukraine zum Einsatz. Die Truppen von Diktator Kim Jong-un sollen aber zwischenzeitlich zur Erholung abgezogen worden sein.
Stromabschaltungen in der Ukraine nach russischem Drohnenangriff
10.23 Uhr: Wegen Schäden am Energienetz der Ukraine nach russischen Drohnenangriffen haben mehrere Regionen notfallmäßig den Strom abgeschaltet. Das teilte der staatliche Energieversorger Ukrenerho mit. Strom fehle im Osten des Landes wie im Gebiet Charkiw und im Zentrum, etwa in Poltawa und Kirowohrad. Vorrangig sollten gewerbliche Verbraucher abgeschaltet werden, weniger die privaten Haushalte.
Als Grund nannte der Energieversorger die Folgen russischer Raketen- und Drohnenangriffe auf Stromerzeugungs- und -übertragungsanlagen. Angaben zum Ort oder dem Ausmaß der Schäden wurden nicht gemacht.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff die russische Armee in der Nacht zu Freitag mit 112 Kampfdrohnen iranischer Bauart oder Attrappen ohne Sprengstoff an. 81 Drohnen seien abgeschossen worden, hieß es. 31 Attrappen hätten keinen Schaden angerichtet. Auch über der Hauptstadt Kiew war das Geräusch von Drohnen wahrnehmbar; die Flugabwehr war im Einsatz.
Selenskyj will Zugriff auf eingefrorenes Russen-Vermögen
Freitag, 7. Februar, 7.18 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen die Freigabe weiterer Milliarden aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen im Ausland für den Wiederaufbau des von Moskaus Angriffskrieg zerstörten Landes. Neben der Hilfe von Banken und Verbündeten müsse auch der Anteil aus dem blockierten russischen Vermögen erhöht werden. „Wir reden von Dutzenden Milliarden“, sagte Selenskyj laut einer Mitteilung des Präsidentenamtes in Kiew. Er werde die Frage bei der Münchner Sicherheitskonferenz vom 14. bis 16. Februar bei Gesprächen mit europäischen Partnern aufwerfen.
Die Gruppe der sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hat bisher beschlossen, der Ukraine einen Kredit von 50 Milliarden US-Dollar (rund 48 Milliarden Euro) zu gewähren – für den indirekt Russland zahlen soll. Der Kredit wird durch Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen abgesichert. Die Ukraine will zudem den Zugriff auf das Vermögen selbst.
Erste französische Mirage-Kampfjets in Ukraine angekommen
Donnerstag, 6. Februar, 12.31 Uhr: Die Ukraine hat erste Mirage-Kampfjets von Frankreich erhalten. Gemeinsam mit ukrainischen Piloten, die in Frankreich ausgebildet wurden, seien diese eingetroffen, schrieb der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu auf X.
Wie viele Maschinen genau geliefert wurden und wie viele Kampfflugzeuge Frankreich dem von Russland angegriffenen Land insgesamt zur Verfügung stellen will, gab das Verteidigungsministerium nicht bekannt. Französische Medien berichteten unter Verweis auf einen Haushaltsbericht der Nationalversammlung aus dem Herbst, dass Frankreich 6 von 26 Mirage 2000-5, über die die Luftwaffe verfüge, abgeben wolle.
Im vergangenen Sommer hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Mirage 2000-5 angekündigt. Sie sollen es der Ukraine ermöglichen, ihren Boden und ihren Luftraum zu schützen. Vor der Lieferung wurden die Jets mit neuer Ausrüstung ausgestattet, unter anderem zur Abwehr von Störsignalen.
Großer Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine
15.43 Uhr: Russland und die Ukraine haben nach offiziellen Angaben insgesamt 300 Kriegsgefangene ausgetauscht. Dabei kehrten 150 russische Soldaten aus ukrainischer Gefangenschaft zurück. Im Gegenzug übergab Moskau 150 gefangene Soldaten an Kiew, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Austausch auf seinen sozialen Netzwerken.
Nato fängt russische Kampfjets und Bomber ab
13.12 Uhr: Norwegische F-35 Tarnkappenjets haben am Mittwoch einen russischen TU-95-Bomber (Nato-Codename „Bear“) abgefangen, der nach Angaben des Nato-Luftkommandos nah an die Nato-Grenze flog. Der Bomber sei von zwei russischen SU-27-Jets („Flanker“) begleitet worden.
Die Nato-Jets hätten die russischen Flugzeuge aus einer sicheren Distanz verfolgt, Informationen gesammelt und sichergestellt, dass sie nicht die Nato-Außengrenze verletzten.
Selenskyj: Würde mit Putin reden - „Betrachte ihn als Feind“
Mittwoch, 5. Februar, 09.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unter Bedingungen zu direkten Verhandlungen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin bereit. An Gesprächen sollten neben der Ukraine und Russland auch die USA und Europa beteiligt sein, sagte Selenskyj dem britischen Journalisten Piers Morgan in einem Interview - wobei unklar war, ob er mit „Europa“ die EU oder einzelne Mitgliedstaaten meinte. Morgan steht US-Präsident Donald Trump nahe, und das Interview diente augenscheinlich dem Ziel, das konservative Lager in den USA anzusprechen.
„Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, den Bürgern der Ukraine Frieden zu bringen und keine Menschen zu verlieren, werden wir auf jeden Fall zu diesem Treffen mit diesen vier Teilnehmern gehen“, sagte Selenskyj. Über Kremlchef Putin sagte er: „Ich werde nicht nett zu ihm sein, ich betrachte ihn als Feind, und offen gesagt, ich glaube, er betrachtet mich auch als Feind.“
Putin hat zuletzt zwar seine angebliche Verhandlungsbereitschaft betont. Er verweist aber immer darauf, dass Selenskyj ja selbst Gespräche mit ihm verboten habe. Dabei geht es um einen Erlass des ukrainischen Staatschefs vom September 2022, nachdem Russland die vier teilweise besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson annektiert hatte.
Dem Wortlaut nach verbietet der Erlass Verhandlungen mit zwar Putin nicht, er erklärt sie angesichts der Lage aber für unmöglich. Selenskyj sagte zuletzt, das Dokument habe möglichen Separatismus unterbinden sollen, weil Moskau damals unkontrollierte Gesprächskanäle in die Ukraine suchte.
Kontakte zwischen Kiew und Washington
Trump, der sich seines guten Drahts zu Putin rühmt, drängt auf ein Ende des seit fast drei Jahren andauernden Krieges. Dabei ist die Verhandlungstaktik seiner neuen Administration bislang nicht klar. Selenskyj und sein Team haben aber schon in den vergangenen Monaten viele Kanäle genutzt, um im Trump-Lager um Verständnis für die angegriffene Ukraine zu werben.
Auch am Dienstag berichtete Selenskyj von Kontakten nach Washington.„Unsere Teams - die Teams der Ukraine und der Vereinigten Staaten - haben bereits begonnen, konkrete Gespräche zu führen„, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Sein Präsidialamtsleiter Andrij Jermak habe mit US-Sicherheitsberater Mike Waltz gesprochen. “Und wir bereiten einen Zeitplan für Treffen vor“, sagte Selenskyj.
Dabei könnte es zunächst um einen Besuch von Trumps Ukraine-Beauftragtem Keith Kellogg in Kiew gehen. Dieser hat sich vorgenommen, in den ersten 100 Tagen nach Trumps Amtsantritt Fortschritte zu erreichen. „Wir stimmen den Termin endgültig ab und die Teilnehmer. Wir warten auf das Team und werden miteinander arbeiten“, sagte Selenskyj vor Journalisten in Kiew.
Selenskyj spricht von Kontakten zur Trump-Regierung
20.08 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von engen Kontakten zur US-Führung von Donald Trump. „Unsere Teams - die Teams der Ukraine und der Vereinigten Staaten - bereits begonnen, konkrete Gespräche zu führen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Sein Präsidialamtsleiter Andrij Jermak habe am Dienstag mit US-Sicherheitsberater Mike Waltz gesprochen. „Und wir bereiten einen Zeitplan für Treffen vor“, sagte Selenskyj in Kiew. Details nannte er aber nicht.
Trump hat mehrfach versprochen, den mittlerweile seit fast drei Jahren andauernden russischen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Aber auch zwei Wochen nach seinem Amtsantritt ist unklar, wie er dies erreichen will.
Fünf Tote nach russischem Raketenschlag auf Isjum
13.33 Uhr: Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die ostukrainische Stadt Isjum sind mindestens fünf Menschen getötet worden. „Durch diesen Schlag wurde ein Teil des örtlichen Rathauses zerstört“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Solche Brutalität könne nicht hingenommen werden. Behördenangaben zufolge sind bei dem Angriff auf das Stadtzentrum gut drei Dutzend Bewohner verletzt worden, einige mussten in Krankenhäuser gebracht werden.
Demnach traf eine ballistische Rakete ein Verwaltungsgebäude und beschädigte ein weiteres. Zudem seien Schäden an einem fünfstöckigen Wohngebäude verursacht worden. Weitere Opfer werden noch unter den Trümmern vermutet.
Isjum war von April bis Anfang September 2022 von russischen Truppen besetzt und wurde von den Kämpfen stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach der Befreiung der Kleinstadt durch ukrainische Truppen war in einem nahen Wald ein Massengrab mit hunderten Leichen entdeckt worden. Die Opfer waren während der russischen Besatzung getötet worden. Die Ukraine wehrt sich seit knapp drei Jahren gegen die russische Invasion.
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