Jahrhundertwinter in Deutschland? Experte warnt: Schnee und Eis könnten zurückkehren – trotz Klimawandel
Kommt ein neuer Rekordwinter? Experten widersprechen dem Gedanken, dass Schnee und Eis in Europa „nie mehr“ eine Rolle spielen könnten.
München – Der Klimaforscher Mojib Latif prognostizierte vor mehr als 20 Jahren im Spiegel: „Winter ade – nie mehr Eis und Schnee.“ Doch Meteorologe Dominik Jung von wetter.net sieht das anders. Er erklärt, dass extreme Winter mit starken Schneefällen und eisigen Temperaturen auch in Deutschland nach wie vor eintreten können.
„Extreme Wetterlagen keineswegs ausgeschlossen“: Meteorologe prognostiziert weiterhin Eis und Schnee
„Klimaveränderungen beeinflussen zwar die Wahrscheinlichkeiten, aber extreme Wetterlagen sind keineswegs ausgeschlossen“, so Klimaexperte Jung. Bestimmte Wetterphänomene, wie ein blockierendes Hoch über Skandinavien oder der Einfluss des Polarwirbels, können weiterhin ungewöhnlich kalte und schneereiche Winter nach Mitteleuropa bringen.

Extremwetterlagen: Wie Kältewellen auch künftig möglich sind
Durch die globale Erwärmung steigt die Wahrscheinlichkeit für milde Winter, dennoch bleiben extreme Kältephasen durch spezielle Wetterkonstellationen möglich. Ein Beispiel ist der sogenannte „Polarwirbelsplit.“ Bei diesem Phänomen wird der Polarwirbel über der Arktis instabil, was zur Folge hat, dass sich kalte Luftmassen Richtung Europa bewegen und sich auch in tieferen Lagen Schnee ansammeln kann. In der Vergangenheit sorgten solche Konstellationen bereits für winterliche Extremereignisse, mit bis zu 50 cm Schnee in niedrigen Regionen und langen Frostperioden. Diese außergewöhnlichen Ereignisse treten zwar seltener auf, sind aber weiterhin Teil des Klimasystems.
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Einfluss des Klimawandels auf die Wahrscheinlichkeit eines Jahrhundertwinters
Mit der fortschreitenden globalen Erwärmung haben sich die Durchschnittstemperaturen in Deutschland erhöht, wodurch milde Winter häufiger werden. Statistische Modelle zeigen jedoch, dass das Potenzial für extreme Kältephasen bestehen bleibt – wenn auch mit sinkender Wahrscheinlichkeit. Wissenschaftler betonen, dass Wetter und Klima in komplexen Wechselwirkungen stehen, die teils schwer vorherzusehen sind. Der Klimawandel hat den Charakter der Winter verändert, aber abschließende Prognosen wie „nie mehr Eis und Schnee“ sind laut Klimamodellen verfrüht. Besonders durch das instabile Verhalten des Polarwirbels könnten auch in Zukunft kalte, schneereiche Winterperioden in Europa auftreten.