Streik-Ticker - Bahn-Streik läuft - jetzt fährt nur noch jeder fünfte Zug in Deutschland

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lokführergewerkschaft GDL streikt im Personenverkehr von Mittwoch, 2.00 Uhr, bis Freitag, 18.00 Uhr.
  • Fahrgäste werden gebeten, Reisen zu verschieben

Bahn erneut mit Notfahrplan - Zugverkehr stark beeinträchtigt

Donnerstag, 11. Januar, 07.11 Uhr: Am zweiten Tag des bundesweiten Lokführerstreiks ist der Notfahrplan der Bahn zufolge erneut angelaufen. Die Reisenden hätten sich offensichtlich darauf gut eingestellt, sagte eine Bahnsprecherin in Leipzig am Donnerstag. Es habe am ersten Streiktag am Mittwoch keine übervollen Züge oder lange Warteschlangen an den Bahn-Informationszentren gegeben. Die Internetseite und die Sonder-Hotline der Bahn würden gut genutzt. Dort könnten jetzt schon die aktualisierten Fahrpläne vor allem für den Regionalverkehr am morgigen Freitag eingesehen werden.

Im Fernverkehr fuhren der Sprecherin zufolge bundesweit rund 20 Prozent der Züge. Im Nahverkehr informiere die Bahn einen Tag im Voraus über bestätigte Verbindungen. Kaum Probleme meldeten private Bahn-Konkurrenten, deren Lokführer nicht streiken.

Im Fernverkehr rollten auf der Nord-Süd-Schiene noch einige Züge - von München über Erfurt und Leipzig nach Berlin und Hamburg. Es sollten der Sprecherin zufolge besonders lange Züge eingesetzt werden. Dresden und Magdeburg seien durch Regionalzüge über Leipzig angebunden. Von Dresden gab es noch eine Intercity-Verbindung nach Prag.

Erhebliche Einschränkungen gebe es im Nahverkehr, die regional sehr unterschiedlich ausfallen. Bestreikt wird auch das Unternehmen Transdev, das unter anderem Regionalbahnen im Nordwesten, in Sachsen und in Bayern betreibt. Es würden auch Busse eingesetzt.

Streik der Lokführergewerkschaft bei der Bahn geht weiter

22.05 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL wird am Donnerstag ihren Streik bei der Deutschen Bahn und weiteren Eisenbahnunternehmen fortführen. Dadurch ist auch am Donnerstag mit zahlreichen Zugausfällen zu rechnen. Die Bahn will wie schon am Mittwoch einen Notfahrplan anbieten, der im Fernverkehr rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots enthält. Die Bahn empfiehlt daher, geplante Reisen zu verschieben. Tickets für Reisen am Donnerstag und Freitag sind auch in den Tagen danach noch gültig. Die Auswirkungen im Regionalverkehr sind regional sehr unterschiedlich.

Hintergrund des Streiks sind festgefahrene Verhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn über neue Tarifverträge. Die GDL fordert dabei unter anderem eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das ab und ist bisher auch nicht bereit, darüber zu verhandeln. Sie hat aber eine Ausweitung bestehender Wahlmodelle zur Arbeitszeit angeboten. Die GDL bezeichnete dieses Angebot zuletzt als Provokation.

Der Streik soll noch bis Freitagabend, 18 Uhr, dauern. Aller Voraussicht nach dürfte der Zugverkehr aber erst ab Samstagmorgen wieder wie gewohnt laufen. 

Lokführer streiken - Notfahrplan läuft laut Deutscher Bahn stabil

16.47 Uhr: Der mehrtägige Lokführerstreik beeinträchtigt auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Zugverkehr. Die Deutsche Bahn setzte mit Beginn des Streiks am Mittwochmorgen einen Notfahrplan in Kraft. Im Fernverkehr fuhren bundesweit rund 20 Prozent der Züge, wir eine Bahnsprecherin in Leipzig sagte. Im Nahverkehr informiere die Bahn einen Tag im Voraus über bestätigte Verbindungen. Kaum Probleme meldeten private Bahn-Konkurrenten, deren Lokführer nicht streiken.

Im Fernverkehr rollten auf der Nord-Süd-Schiene noch einige Züge - von München über Erfurt und Leipzig nach Berlin und Hamburg. Es sollten der Sprecherin zufolge besonders lange Züge eingesetzt werden. Dresden und Magdeburg seien durch Regionalzüge über Leipzig angebunden. Von Dresden gab es noch eine Intercity-Verbindung nach Prag. 

Erhebliche Einschränkungen gebe es im Nahverkehr, sagte die Sprecherin. Die regionalen Fahrpläne würden täglich aktualisiert und könnten im Internet eingesehen werden. Es würden auch Busse eingesetzt. 

Bei den privaten Konkurrenten Abellio, Länderbahn und Erfurter Bahn rollten die Züge weitgehend planmäßig. Es seien keine Störungen bekanntgeworden, teilte ein Abellio-Sprecher mit. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich im Verlauf der kommenden Tage Beschäftigte des Schienennetzbetreibers am Streik beteiligen und dadurch Streckenabschnitte nicht befahren werden könnten. Die nächsten Tarifgespräche zwischen Abellio und der Lokführergewerkschaft GDL finden am 18. Januar statt.

Auch Trilex und Vogtlandbahn, die zur Länderbahn gehören, seien weitgehend planmäßig gefahren, sagte eine Sprecherin. Für die Unternehmen wurde bereits im Dezember eine Tarifeinigung mit der GDL erzielt. Die Erfurter Bahn meldete einzelne Zugausfälle auf den Strecken Gera - Hof und Gera - Zeitz, weil ein Stellwerk der Deutschen Bahn in Bad Köstritz (Kreis Greiz) offenbar wegen des Streiks zunächst nicht besetzt gewesen sei.

Die Lokführergewerkschaft plant ein Ende ihres Arbeitskampfes am Freitag um 18.00 Uhr. Die Bahn und die GDL verhandeln seit Anfang November über neue Tarifverträge. Hauptknackpunkt ist die Forderung der GDL nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn. Dies lehnt die Bahn ab.

Hamburg: „Wir haben gemerkt, dass es mehr Verkehr gibt“

13.52 Uhr: Viele gestrichene Fernverbindungen, S- und Regionalbahnen im Notfall-Takt: Bahnreisende müssen seit Mittwoch auch in Hamburg und Schleswig-Holstein viel Geduld mitbringen oder auf Alternativen umsteigen. Seit Beginn des dreitägigen bundesweiten Streiks der Lokführergewerkschaft GDL um 2.00 Uhr fährt die Deutschen Bahn nach Notfahrplan - auch die Hamburger S-Bahn ist betroffen. Fahrgäste wurden aufgefordert, in der Hansestadt auf Busse und U-Bahnen umzusteigen.

Die Reisenden hatten sich offenkundig auf den Streik eingestellt: Am Hamburger Hauptbahnhof herrschte auf den Fernbahnsteigen am Morgen vielfach Leere. Auf den Straßen war der Streik hingegen spürbar, wie es beim Verkehrslagedienst der Polizei hieß. „Wir haben gemerkt, dass es mehr Verkehr gibt.“

Erneut starke Einschränkungen auf der Schiene in Hessen wegen Streiks

13.45 Uhr: Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL sorgt für erhebliche Beeinträchtigungen im Zugverkehr Hessen. Ein großer Teil der Züge der Deutschen Bahn stand am Mittwoch still. Der Notfahrplan der Bahn sei aber stabil und wie geplant angelaufen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Im Fernverkehr fielen etwa 80 Prozent der Bahnen aus, auch Regionalzüge und S-Bahnen waren von dem Streik betroffen. Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen im öffentlichen Nahverkehr fahren dagegen regulär.

GDL-Chef fordert von Bahn neues Angebot - Knackpunkt Arbeitszeit

08.35 Uhr: Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat den Willen seiner Organisation betont, den Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn mit Streiks weiterzuführen. „Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf“, sagte Weselsky am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin nach Beginn des Lokführerstreiks. Er kritisierte das jüngste Angebot der Bahn als Provokation.