Eurovision Song Contest im Ticker - Trotz Demos und Buhrufen: Israel steht im ESC-Finale
Trotz Demos und Buhrufen: Israel steht im ESC-Finale
Freitag, 10. Mai, 03.01 Uhr: Demos auf den Straßen, Buhrufe vor der Bühne: Israels Beitrag hat beim Eurovision Song Contest dieses Jahr mit viel Gegenwind zu kämpfen - doch das Publikum hat Sängerin Eden Golan ins Finale gewählt. Mit neun weiteren Acts qualifizierte sie sich am Donnerstagabend in Malmö. Bereits bei den Proben wurde die Künstlerin mit Buhrufen, aber auch mit Applaus begrüßt. Bei der Verkündung des Ergebnisses ertönten mitunter Pfiffe. Bei der Show selbst überwog dann massiv der Jubel.
Bei gleich mehreren Demonstrationen an dem Tag in der südschwedischen Stadt hatten mehrere Tausend Menschen den Ausschluss des Landes vom Wettbewerb gefordert - auch Klimaaktivistin Greta Thunberg war unter den Protestierenden. Die Polizei schätzte, dass zwischen 10 000 und 12 000 Menschen an den Demonstrationen unter dem Motto „Schließt Israel von der Eurovision aus“ teilnahmen. Doch auch eine Solidaritätsdemonstration sollte es an dem Abend noch geben.
Der israelische Act ließ sich nicht beirren. Bei einer gefühlvollen Ballade tanzt Golan in einem weißen Kleid, dass optisch an Bandagen erinnert. Die Teilnahme Israels ist seit Monaten stark umstritten.
Auch die Schweiz sicherte sich ein Ticket ins Finale. Theatralisch drehte sich der non-binäre Act Nemo mit kraftvoller Stimme auf einer Scheibe auf der großen Bühne. Rap, Drum and Bass, sogar Oper - alles bei Nemo enthalten. Deutschlands ESC-Kommentator Thorsten Schorn hörte dort obendrein „ein bisschen James Bond“ im Song. Für das deutsche Publikum sicher nicht unbekannt ist der Beitrag für die Niederlande. Rapper Joost Klein sicherte sich in diesem Jahr mit „Europapa“ einen Platz im Finale. Der 26-Jährige stürmte vergangenes Jahr in Deutschland die Charts, als er gemeinsam mit dem Berliner Rapper Ski Aggu das bekannte Lied von Otto Waalkes „Friesenjung“ in eine Techno-Version verwandelte. Ebenfalls qualifiziert haben sich außerdem Griechenland, Österreich, Armenien, Lettland, Georgien, Norwegen und Estland.
Als Teil der „Big Five“ sind Spanien, Frankreich und Italien zwar bereits für das Finale gesetzt. Ihre Lieder konnten sie beim zweiten Halbfinale dennoch schon einmal zum Besten geben. Italiens Beitrag erntete an dem Abend großen Beifall für die tanzbare Nummer und dürfte allmählich als einer der Favoriten des Grand Prix gelten.
Damit stehen die 26 teilnehmenden Länder für den Eurovision Song Contest fest. Am Samstag (11. Mai) wird das Finale in der Malmö Arena ausgetragen.
Vor dem ESC singt Greta Thunberg verbotene Parole gegen Israel
19.30 Uhr: Kurz vor der finalen Show des Eurovision Song Contests am Samstag (11. Mai) versammelten sich rund 5000 Menschen in Malmö um gegen die Teilnahme von Israel zu demonstrieren. Unter den Demonstranten befand sich auch die Klima-Aktivistin Greta Thunberg, die dabei ein Palästinensertuch trug. Damit wurde die „Fridays for Future“-Gründerin in der Vergangenheit bereits mehrmals gesichtet.
In Sprech-Chören und auf Bannern riefen die demonstrierenden Menschen zu einer Intifada auf. Thunberg beteiligte sich ebenfalls an den Gesängen, rief auch eine Parole, die in Deutschland bereits seit November verboten ist: „From the river to the sea, Palestine will be free“.
Mit ihrer Demo wollen Greta Thunberg und alle weiteren Mitstreiter bewirken, dass die israelische Sängerin Eden Golan vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen wird. Die Musikerin wird strengstens bewacht, darf ihr Hotel nicht ohne Sicherheitspersonal verlassen, um sie vor möglichen Angriffen zu schützen, so „Bild“.
Luxemburg steht im ESC-Finale - Tali: „Ich kann es nicht glauben“
Donnerstag, 09. Mai 2024, 11 Uhr: Luxemburg kann nach mehr als 30 Jahren Pause wieder beim Eurovision Song Contest (ESC) mitfiebern. Sängerin Tali, die für das Großherzogtum angetreten ist, hat beim Zuschauer-Voting den Sprung ins Finale geschafft und ist begeistert. „Es war toll. Ich kann nicht glauben, dass wir im Finale sind. Das ist verrückt“, sagte Tali begeistert im schwedischen Malmö. Die 23-Jährige hatte beim Halbfinale am Dienstagabend mit ihrem französisch-englischen Song „Fighter“ das Ticket für die Finalshow an diesem Samstag geholt. Luxemburg macht nach 31 Jahren Pause erstmals wieder mit.
Tali Golergant ist Luxemburgerin mit israelisch-peruanischen Wurzeln. Luxemburg hatte beim ESC seit 1993 ausgesetzt und dafür finanzielle Gründe angeführt. Kurz vor dem letztjährigen ESC-Finale kündigte die Regierung des Großherzogtums die Rückkehr des Landes an. Luxemburg - eines der sieben Gründungsmitglieder des ESC - hat den Contest seit seinem Start 1956 insgesamt fünfmal gewonnen.
Beim ersten Halbfinale kämpften insgesamt 15 Länder um zehn Startplätze für das Finale. Eine weitere Länderauswahl steht beim zweiten Halbfinale des europäischen Wettbewerbs an diesem Donnerstag an. Beim Finale am 11. Mai gehen dann insgesamt 26 Länder ins Rennen: Deutschland ist mit Sänger Isaak „Always on the Run“ dabei.
Thorsten Schorn gibt bei Eurovision Song Contest Debüt als Kommentator
21.28 Uhr: Der Eurovision Song Contest 2024 (ESC) hat am Dienstagabend im südschwedischen Malmö begonnen. 15 Länder traten beim ersten Halbfinale an. Neu dabei ist Moderator Thorsten Schorn, der erstmals für das deutsche Publikum kommentierte. Mit den Worten „Ich bin Thorsten Schorn und zusammen starten wir in den Abend“ gab der 48-jährige sein Debüt als Kommentator. Er übernimmt in diesem Jahr die Nachfolge von ESC-Urgestein Peter Urban (76), der den Grand Prix zuvor 25 Jahre lang kommentiert hatte.
Am Ende des Abends ziehen zehn Länder ins große Finale am Samstag (11. Mai) ein. Unter den Teilnehmern sind unter anderem die ESC-Favoriten Kroatien, Irland und die Ukraine. Der weltgrößte Gesangswettbewerb steht dieses Jahr unter dem Motto „United by Music“.
Neu ist in diesem Jahr auch, dass zusätzlich zu den antretenden Ländern in den Halbfinals auch Acts aus den bereits gesetzten Ländern auf der Bühne stehen. Im ersten Halbfinale sind es am Dienstag die drei „Big Five“-Länder Großbritannien, Deutschland und das Gastgeberland Schweden. „Es macht super Spaß“, sagte der deutsche Teilnehmer Isaak vor der Show der Deutschen Presse-Agentur. Er sei vor seinem Auftritt am Abend tiefenentspannt. „Ich muss nur singen. Ich muss mich nicht mal drum kümmern, was ich essen möchte“ erzählte er. Mit Blick auf das Finale am Samstag blieb er gelassen und habe keine Bange vor einem Deutschland-Fluch. „Ich habe da gar keine Angst vor, weil ich ja weiß, wie meine Performance wird.“ Im Rennen um die Platzierung gelte für ihn jedoch auch: „Je besser, desto besser.“
Alle Länder, die am Dienstag auftreten, sind stimmberechtigt - in diesem Falle also auch Deutschland. Durch Telefon-Abstimmungen wird entschieden, wer im Finale stehen wird.
Das sind die Teilnehmer des 1. Halbfinales des Eurovision Song Contest 2024
20.02 Uhr: Auch 2024 findet der Eurovision Song Contest wieder statt, dieses Mal in Schweden. Welche Teilnehmer ihr Können in diesem Jahr vor dem europäischen Publikum zeigen, lesen Sie hier bei Focus Online.
So sehen Sie das 1. Halbfinale des ESC im Stream
19.32 Uhr: Den Eurovision Song Contest können die Zuschauer auch 2024 wie gewohnt bequem von zu Hause aus per Livestream verfolgen. Auch der Stream von Jan Böhmermann und Olli Schulz wird wieder zur Verfügung stehen. Alle Möglichkeiten der Übertragungen finden Sie hier.
ESC-Favorit Nemo will nicht „er“ oder „sie“ genannt werden
Dienstag, 07. Mai, 07.40 Uhr: Nemo aus der Schweiz, mit seinem Song „The Code“ einer der Favoriten beim Eurovision Song Contest (ESC), freut sich über die starke queere Präsenz bei dem Musikwettbewerb. „Es ist fantastisch, dass die Menschen hier so viele queere Leute sehen“, sagte Nemo (24), eine non-binäre Person, im Pressegespräch. „Es ist wichtig, andere zu sehen, die so sind wie du. Mir hat im Leben der Blick auf Menschen, die ich bewundern und zu denen ich aufblicken kann, geholfen, um zu erkennen, wer ich wirklich bin.“ Der ESC (7. bis 11. Mai) findet im südschwedischen Malmö statt.
Nicht-binäre oder non-binäre Menschen ordnen sich nicht oder nur teilweise in die Kategorie Frau oder Mann ein. Nemo möchte nicht als „er“ oder „sie“ bezeichnet werden. Auf Englisch könne man statt „he/his“ und „she/her“ inzwischen „they/them“ benutzen. In der deutschsprachigen Gesellschaft werde das Bewusstsein auch wachsen, so der Sänger. Man müsse darüber reden, dann fänden sich auch Lösungen. „Ich habe keine Präferenz, was genderneutrale Pronomen anbelangt. Ich finde eigentlich jede Lösung, die nicht “er" oder „sie“ ist, gut", sagte Nemo. „Das Einfachste in der deutschen Sprache ist, den Namen zu benutzen, zum Beispiel: “Nemo ist zum Frühstück gekommen"."
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
Der ESC geht los - Deutschland tritt endlich wieder im Halbfinale auf
Montag, 06. Mai, 17.31 Uhr: Am Dienstagabend (21.00 Uhr) beginnt im schwedischen Malmö der Eurovision Song Contest (ESC) 2024 mit dem ersten Halbfinale. Der größte Gesangswettbewerb der Welt steht unter dem Motto „United By Music“. In Deutschland wird die Show beim Spartensender One ausgestrahlt. Im vergangenen Jahr holte Loreen mit ihrem Lied „Tattoo“ den Sieg nach Schweden - das Land richtet damit in dies dem Jahr zum siebten Mal den ESC aus. Für Deutschland tritt dieses Jahr der Sänger Isaak mit dem Song „Always On The Run“ an.
Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist Moderator Thorsten Schorn, der als Kommentator für das deutsche Fernsehen die Nachfolge von ESC-Urgestein Peter Urban übernimmt. Etwa 100 000 Besucherinnen und Besucher werden zu der Veranstaltung erwartet. Beim zweiten Halbfinale am Donnerstag (9. Mai) werden die letzten Plätze für das große Finale (11. Mai) des Eurovision Song Contests vergeben.
Die Bundesrepublik ist als einer der größten Geldgeber für das Finale sicher gesetzt. Dennoch tritt der deutsche Act wegen einer Regeländerung in diesem Jahr erstmals seit langer Zeit wieder im Halbfinale auf. Das hat für Isaak einen klaren Vorteil: Er kann ein besseres Gefühl für das Publikum in der Halle gewinnen und ist durch den zusätzlichen Auftritt für die Zuschauerinnen und Zuschauer am Fernseher präsenter. Jedoch ist er im Gegensatz zu fast allen anderen Acts im Halbfinale vor dem Rausschmiss geschützt.
Grand Prix präsentiert spektakuläre Bühne: „ESC auf die nächste Stufe heben“
Freitag, 26. April, 12:30 Uhr: Kurz vor den ersten Proben am Samstag enthüllt der schwedische Sender SVT die atemberaubende Bühne des Eurovision Song Contest in Malmö. Die Zuschauer erwartet ein Meisterwerk aus Grafik- und Lichtelementen.
Sechs Monate intensiver Planung und Umsetzung haben zu einem Ergebnis geführt, das die Sinne verzaubert: Mit beweglichen LED-Würfeln, leuchtenden Böden und einer ausgeklügelten Licht- und Videotechnik wird die Bühne zu einem wahren Spektakel für die 37 Acts. In Form eines Kreuzes mitten im Publikum platziert, bietet sie den Musikfans ein 360-Grad-Erlebnis.
Florian Wieder, der für das Bühnendesign verantwortlich ist, bringt seine langjährige Erfahrung, um jedem Act eine individuelle Präsentationsplattform zu bieten. Unterstützt von Fredrik Stormby für Licht- und Videotechnik leitet er ein engagiertes Team, das mit Leidenschaft und Präzision arbeitet. Jeder Song wird in nur 55 Sekunden mit allen Requisiten perfekt in Szene gesetzt.
In einem Statement betonte Wieder die gemeinsame Vision des Teams, den Eurovision Song Contest auf ein neues Niveau zu heben: „Ich bin so glücklich, wieder Teil der Eurovisionsfamilie zu sein! Eine außergewöhnliche Show auf die Beine zu stellen, ist eine Teamleistung, und ich bin stolz darauf, Teil eines Traumteams von Profis zu sein - genau die richtige Konstellation von Menschen, um etwas Neues und Anderes zu schaffen. Wir haben alle die gleiche Vision davon, was diese Show sein soll und wie man den ESC auf die nächste Stufe heben kann, und für mich ist Schweden immer ein Garant für gute Musik und Unterhaltung.“