Brückenschlag nach München
Die Flughafenregion wird sich mit einem eigenen Projekt des Nachbarschaftsbeirates an der soeben begonnenen Internationalen Bauausstellung (IBA) in München beteiligen.
Erding - Mit weiteren Ideen auf der IBA vertreten sein werden die Städte Freising und Erding. Letztere mit der Konversion des Fliegerhorsts und dessen Umwandlung in einen neuen Stadtteil.
Im Strukturausschuss des Kreistags stellte die frühere Staatsministerin Christa Stewens, Vorsitzende des Nachbarschaftsbeirates, die „Nachbarregion“ vor. In ihr seien zwei Landkreise und 23 Kommunen mit 234 000 Einwohnern und 111 000 Arbeitsplätzen abgebildet, so Stewens.
Die IBA steht unter dem Motto „Räume der Mobilität“. In der Flughafenregion hofft man auf den Sogeffekt der Ausstellung, um mit den eigenen Infrastrukturprojekten wie S-Bahn-Ringschluss, Bahnausbau München–Mühldorf („ABS38“) und Erdinger Nordumfahrung voranzukommen. Stewens erklärte, Mobilität werde immer ein zentrales Element bleiben. „Diesem Bedürfnis müssen wir Rechnung tragen, gerade in einem Wirtschafts- und Lebensraum wie der Flughafenregion.“ Bei einem Besuch in der Staatskanzlei habe sie sich der Unterstützung der Staatsregierung versichert.
Ziel des IBA-Beitrags ist ihren Worten zufolge eine stärkere Vernetzung der Region, „auch mit dem Ziel, mehr Mobilität mit weniger Emissionen zu verbinden“. Dabei wolle man über Landkreisgrenzen hinweg agieren.
Im Herbst 2023 hatte, wie berichtet, eine Bereisung der Nachbarschaftsregion stattgefunden, um erste lokale Projekte vor Ort kennen zu lernen, etwa die „Soziale Stadt Klettham Nord“ und die Schaffung eines neuen Gemeinde-Mittelpunkts in Fraunberg. Für Stewens heißt mehr Mobilität nicht zwangsläufig mehr neue Straßen. Eine neue Zusammenarbeit könne Synergien schaffen und lange Wege überflüssig machen.
Erdings OB Max Gotz (CSU) empfahl dringend, an der IBA mitzuwirken. „Das ist der Brückenschlag von München ins Umland. Wenn wir da nicht aktiv mitmachen, bleiben wir außen vor.“ Er sieht in der IBA die einmalige Chance, mit den seit Jahrzehnten drängenden Verkehrsprojekten endlich voranzukommen. Man sei nun einmal eine Zuzugsregion in einem engen Zusammenspiel mit München – und das mit immer stärker verstopften Verkehrswegen. Verkehrs und wirtschaftspolitisch sei der Fortgang der Planungen eine „Bankrotterklärung“, so Gotz.
Die Stadt Erding will den Fliegerhorst so umwandeln, dass ein neues Quartier für mehrere tausend Neubürger entsteht, in dem der Autoverkehr nicht mehr die zentrale Rolle spielt. Stattdessen will man laut Gotz alternative Konzepte rund um den neuen Bahnhof realisieren.