Kann das Nervensystem belasten: Diese Fisch-Sorte sollten Kinder lieber nicht essen
Eltern müssen bei der Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern auf einiges achten. Auch der Verzicht auf Thunfisch ist laut einer Studien immens wichtig.
Kassel – Quecksilber kann das zentrale Nervensystem von Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern schädigen. Auch deshalb sollte der weltweite Ausstoß verringert werden. Meeresfische wie der Thunfisch enthalten aber noch immer zu viel davon. Obwohl Thunfisch vor allem bei Sportlern beliebt ist, sollte beim Verzehr aufgepasst werden.
Studien belegen: Kleinkinder und Säuglinge sollten keinen Thunfisch essen
Methylquecksilber ist dafür bekannt, das zentrale Nervensystem zu schädigen. Betroffen sind davon vor allem Kleinkinder, Säuglinge und auch ungeborene Kinder, wie das Umweltbundesamt schreibt. „Bei Schwangeren kann organisches Quecksilber die Plazentabarriere passieren und dann die Entwicklung des Gehirns von ungeborenen Kindern schwer schädigen“, heißt es dort. Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet, weil das Nervengewebe nach der Geburt besonders anfällig ist. Auch eine Soja-Allergie sollte bei Kindern nicht ignoriert werden.
Auch die RTL-Ernährungsexpertin Nora Rieder rät dazu, als Schwangere auf Thunfisch zu verzichten und Kleinkindern nichts davon zu geben: „Da die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und ihr Nervengewebe besonders anfällig ist, sind sie hinsichtlich der neurotoxischen Wirkung besonders gefährdet.“ Die durch eine zu hohe Quecksilberaufnahme verursachten Probleme reichen von Sprachstörungen, einer eingeschränkten Gedächtnisleistung bis hin zu motorischen Problemen. Die Expertin empfiehlt, stattdessen lieber zu Lachs, Makrele oder Hering zu greifen.
Ozeane noch immer mit Quecksilber belastet – Verschmutzung seit 1971 gleich
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Quecksilber-Verschmutzung deutlich vermindert. Die Belastung von Thunfischen mit dem hochgiftigen Schwermetall ist seit Beginn der 1970er Jahre aber nahezu gleich geblieben. Grund dafür soll das Quecksilber sein, was in Tiefen von 50 Metern unter der Ozeanoberfläche abgelagert ist. Dieses komme immer wieder in die Nahrungskette vieler Meeresbewohner, wie eine Forschungsgruppe im Fachjournal Environmental Science & Technology Letter schrieb.
Wie die Gruppe um Anaïs Médieu von der Université de Bretagne Occidentale in Plouzané meldete, ging der Ausstoß von Quecksilber insbesondere in Europa, Nordamerika und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion zurück. In den Ozeanen hatte das aber nur wenige Auswirkungen. Raubfische wie der Thunfisch nehmen Quecksilber zu sich, wenn sie belastete Tiere fressen, das Schwermetall setzt sich dann in den Muskeln ab. Je älter diese werden, desto höher die Belastung. (rd/dpa)