Erbneut massiver Rückruf bei Coca-Cola – Eine Gruppe ist besonders gefährdet
Nur drei Monate nach dem letzten Rückruf muss Coca-Cola erneut mehrere Artikel aus dem Verkauf zu nehmen. Es wurden zu hohe Chloratwerte festgestellt.
Kassel – Coca-Cola hat am Montag (27. Januar) einen massiven Rückruf wegen Gesundheitsrisiken angekündigt. „In Absprache mit der US-amerikanischen Bundesbehörde zur Sicherheit der Lebensmittelkette (AFSCA) rufen wir aufgrund eines zu hohen Chloratgehalts eine Reihe von Produkten zurück“, wird das Unternehmen von der Berliner Zeitung zitiert. Erst im Oktober 2024 gab es einen Rückruf von Coca-Cola. Doch die Millionen Flaschen wurden nicht vernichtet.
Die hohen Chloratwerte seien dem Unternehmen zufolge in Softdrinks festgestellt worden, die in einem Coca-Cola-Werk im belgischen Gent zwischen dem 23. November und dem 3. Dezember produziert wurden. Man gehe jedoch von einem sehr geringen Risiko für die Verbraucher aus. Von dem Rückruf betroffen sind unter anderem verschiedene Cola-, Sprite- und Fanta-Sorten. Coca-Cola hat dazu eine Liste mit einer genauen Übersicht im Netz zur Verfügung gestellt.

Rückruf von Coca-Cola – Verzehr schädigt im schlimmsten Fall rote Blutkörperchen
Ein zu hoher Chloratgehalt kann die Jodaufnahme hemmen. Dies kann laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) besonders bei Risikogruppen unerwünschte gesundheitliche Effekte verursachen, etwa eine zeitweilige Veränderung des Schilddrüsenhormonspiegels. Im gleichen Zuge wird darauf hingewiesen, dass eine einmalige Aufnahme von Chlorat nicht schädlich sei. Höhere Konzentrationen können wiederum zu einer Schädigung der roten Blutkörperchen führen.
Zu der Risikogruppe gehören:
- Personen mit Schilddrüsenerkrankungen oder Jodmangel
- Neugeborene
- Kinder
- Schwangere
Ist Deutschland vom Rückruf betroffen? Widersprüchliche Angaben zum Vertrieb
Wie viel Produkte insgesamt vom Rückruf betroffen sind, ist derzeit noch unklar (Stand: 27. Januar). „Wir haben zwar keine genaue Zahl, aber es ist klar, dass es sich um eine erhebliche Menge handelt“, teilte Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) Belgium der Nachrichtenagentur AFP mit. All diese Produkte sollten nicht konsumiert werden. Stattdessen sollten sie in die jeweiligen Verkaufsstellen zurückgebracht werden, wo schließlich der Kaufpreis erstattet werde.
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Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga wurden die Dosen und Glasflaschen nicht nur in Belgien und Luxemburg, sondern auch in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Frankreich vertrieben. Ein Sprecher betonte indes, dass keine der Produkte hierzulande verkauft worden seien. „Alle durch CCEP DE in den Verkehr gebrachten Getränke sind einwandfrei. Die aus Belgien nach Deutschland gebrachte Ware ist ausschließlich für den weiteren Export bestimmt gewesen.“ (cln/dpa/AFP)