Der Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende: Russland setzt laut ukrainischem Geheimdienst bewaffnete Drohnen mit Luft-Luft-Raketen aus Sowjetzeiten ein.
Kiew – Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat am Montag angegeben, dass Russland Drohnen mit sowjetischen Luft-Luft-Raketen ausstattet, um gezielt auf ukrainische Abfangjäger zu zielen. In einem Bericht auf dem Portal War & Sanctions vom 15. Dezember heißt es, dass eine Geran-2-Drohne mit der R-60-Rakete kombiniert wurde, einem Kurzstreckenflugkörper, der ursprünglich für Kampfflugzeuge entwickelt wurde.
Die Angaben stützen frühere Berichte, wonach russische Drohnen bereits mit solchen Raketen ausgerüstet waren. Bereits Anfang Dezember berichteten Medien, dass im Ukraine-Krieg erstmals dokumentiert wurde, dass eine russische Shahed-Drohne mit einer Luft-Luft-Rakete ausgerüstet eingesetzt wurde.
Neue Bedrohung aus der Luft: HUR bestätigt Bewaffnung russischer Drohnen mit R-60-Raketen
Laut Angaben des HUR ist die R-60-Rakete auf einer speziellen Startschiene am oberen vorderen Bereich des Drohnenrumpfes montiert. Die Modifikation soll die ukrainische Militärluftfahrt und taktische Flugzeuge, die russische Drohnen abwehren, gezielt bedrohen. Die R-60 ist eine sowjetische, infrarotgelenkte Luft-Luft-Rakete, die mit der flugzeuggestützten Startvorrichtung APU-60-1MD kombiniert wird. Nach dem Start erfasst das wärmesuchende Leitsystem eigenständig sein Ziel.
Im Ukraine-Krieg werden Drohnen von beiden Seiten in großem Umfang eingesetzt und spielen eine zentrale Rolle bei Angriffen und Luftabwehr. Der ukrainische Aktivist und Kriegsfreiwillige Serhij Sternenko veröffentlichte bereits Anfang Dezember auf seinem Telegram-Kanal ein Foto und ein Video, die den Abschuss einer Drohne sowie später am Boden gefundene Trümmer zeigen sollen. Auf dem Bild sind nach Angaben des Militärportals Militarnyi der Sprengkopf, Teile des Raketenkörpers sowie Fragmente der Befestigung an der Drohne zu erkennen gewesen.
Echtzeit-Steuerung: Russische Drohnen können Luftangriffe direkt auf ukrainische Flugzeuge richten
Laut HUR verfügt die Drohne über zwei Netzwerkkameras – eine im Bug, die andere hinter der Raketenhalterung. Video- und Steuersignale werden über ein chinesisches Mesh-Modem an den Bediener übertragen. Dem Geheimdienst zufolge basiert das System wahrscheinlich auf Echtzeit-Videoübertragungen, sodass ein Bediener den Raketenstart autorisieren kann, sobald ein ukrainisches Flugzeug die Einsatzzone betritt. (Quellen: Kyiv Post, War & Sanctions, Militarnyi, ntv) (jal)