Putin sendete seit Kriegsbeginn wohl 100.000 Strafgefangene an die Front

Russlands Präsident Wladimir Putin: Auch vielfache Mörder werden begnadigt, wenn sie an die Front ziehen. Vergrößern des Bildes Russlands Präsident Wladimir Putin: Auch vielfache Mörder werden begnadigt, wenn sie an die Front ziehen. (Quelle: Sergei Karpukhin/imago images)
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Tag 650: Selenskyj sagt eine Videoansprache in den USA ab. Erneut gibt es Drohnenangriffe auf die Ukraine. Alle Infos im Newsblog.

Bericht: bereits 100.000 russische Strafgefangene an der Front

09.05 Uhr: Russland hat bis jetzt schon 100.000 verurteilte Strafgefangene an die Front geschickt. Wie das Magazin "Newsweek" berichtet, bietet Russland Strafgefangenen Begnadigung im Gegenzug für den Kampf an der Front an. Damit übernehmen sie eine Strategie, die zuvor die Söldnergruppe Wagner eingesetzt hatte. Dabei werden laut einem von "Newsweek" zitierten Experten vor allem Strafgefangene für den Kampf rekrutiert, die ethnischen Minderheiten angehören. Das Ausmaß der Tat scheint dagegen kein Ausschlusskriterium sein. So wurde vor kurzem bekannt, dass ein Satanist, der vier Teenager rituell ermordet hat, nach seinem Fronteinsatz begnadigt wurde. Lesen Sie hier mehr zu dem Thema.

Obwohl ein Großteil der ungefähr 100.000 an der Front kämpfenden Strafgefangenen männlich ist, wurden laut Informationen von "Newsweek" auch ungefähr 1.000 weibliche Gefangene für den Kriegsdienst rekrutiert. Die meisten der Gefangenen leisten ihren Dienst in den berüchtigten "Storm-Z"- Truppen ab. Lesen Sie hier mehr zu den russischen Strafbataillonen.

Ukraine: 41 von 48 russischen Angriffsdrohnen abgefangen

06.34 Uhr: Die Ukraine meldet wieder einen größeren russischen Luftangriff. Russland habe in der Nacht mit 48 Drohnen angegriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit, 41 dieser Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Ob die übrigen Drohnen ihr Ziel trafen und ob es bei dem Angriff Opfer oder Schäden gab, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe handelte es sich bei allen russischen Angriffsdrohnen um iranische Schahed-Kamikaze-Drohnen.

Japan: Selenskyj spricht bei G7-Video-Gipfel

4.52 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Mittwoch an einem von Japans Regierungschef Fumio Kishida geleiteten Video-Gipfel der G7-Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Selenskyj werde dem ersten Teil des Treffens zugeschaltet, sagte der japanische Regierungssprecher Hirokazu Matsuno vor Journalisten. Bei dem Gipfel würden "wichtige Themen für die internationale Gemeinschaft, wie die Situation in der Ukraine und die Lage im Nahen Osten" erörtert, fügte er hinzu.

CDU-Politiker: Taurus könnte russische Raketenangriffe bekämpfen

3.55 Uhr: Der Vizevorsitzende des Verteidigungsausschusses, Henning Otte, hat die Bundesregierung zur Ausweitung der Militärhilfe an die Ukraine aufgefordert. "Der Frontverlauf wird sich trotz vieler Verluste voraussichtlich in den Wintermonaten nicht grundlegend ändern. Umso wichtiger bleibt eine langfristige Unterstützung der Ukraine", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Er forderte zugleich, die ablehnende Haltung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an das von Russland angegriffene Land aufzugeben. "Mit der Lieferung von Taurus könnte die Ukraine die voraussichtlich zunehmenden russischen Raketenangriffe an der Raketen-Basis bekämpfen." Er warf der Ampel-Koalition vor, kein Konzept für die Unterstützung der Ukraine zu haben.

Pistorius: "Wir liefern, was wir können"

3.25 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Verzögerungen bei Waffenlieferungen an die Ukraine eingeräumt und zugleich betont, die Kapazitäten würden so schnell wie möglich hochgefahren. "Wir haben gerade das Problem, das ist bekannt, dass die Rüstungsindustrie in bestimmten Bereichen nicht so schnell liefern kann, wie die Bedarfe da sind", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend im ZDF-"Heute Journal".

Die Rüstungsindustrie fahre ihre Kapazitäten hoch, wo immer sie könne. "Das ist eine Frage des Tempos, das Tempo kann man nicht unbegrenzt beeinflussen." Pistorius betonte, dass Deutschland bei den Waffenlieferungen inzwischen der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine sei. "Wir liefern, was wir können", sagte er.