Auch Barças De Jong muss zuschauen: 10 Stars, die die EM verpassen
Am Freitagabend eröffnet Deutschland die Heim-EM gegen Schottland. Das Turnier wird ein Who’s Who des europäischen Fußballs. Viele Stars werden aber fehlen.
Rotterdam – Die niederländische Nationalmannschaft hat in der Generalprobe vor der Europameisterschaft einen lockeren 4:0-Sieg über Island gefeiert, das zuvor immerhin England geschlagen hatte. Eitel Sonnenschein herrscht bei Oranje aber nicht. Die Personalsorgen für Bondscoach Roman Koeman werden immer größer.
Nach den Verteidigern Sven Botman und Jurrien Timber sowie Mittelfeldmann Marten de Roon muss Koeman bei der Endrunde nun auch noch auf Frenkie de Jong verzichten. Der Star des FC Barcelona ist wegen anhaltender Probleme am Sprunggelenk nicht rechtzeitig fit geworden. Auch Teun Koopmeiners von Europa-League-Sieger Atalanta ist fraglich, nachdem er sich beim Aufwärmen für die Partie gegen Island verletzt hat.
De Jong ist der neuste große Name, der die EM in Deutschland verpasst. fussball.news nennt zehn Stars, die bei der Endrunde vermisst werden.
David Alaba, Österreich
David Alaba zog sich im Dezember bei Real Madrid einen Kreuzbandriss zu. Die Hoffnung, es könnte beim Kapitän der ÖFB-Auswahl von Ralf Rangnick noch für eine Teilnahme am Turnier reichen, hat sich zerschlagen. Stattdessen soll Alaba als Teil des Betreuerstabs fungieren, um nah an der Mannschaft zu sein.
Thibaut Courtois, Belgien
Thibaut Courtois hatte im Vergleich zu Alaba das Glück im Unglück, sich früh in der Saison zu verletzen. Der Torhüter stand so für Real etwa im Finale der Champions League gegen Borussia Dortmund zwischen den Pfosten. Der belgische Nationaltrainer Domenico Tedesco verzichtet jedoch freiwillig auf den Routinier. Die beiden tragen seit Monaten eine öffentliche Fehde aus, sodass ein baldiges Comeback von Courtois unrealistisch scheint.
Meine news
Frenkie de Jong, Niederlande
Der niederländische Verband KNVB hat am späten Montagabend das EM-Aus von De Jong bekannt gegeben. Der Mittelfeldmann fehlte wegen seiner Knöchelverletzung schon im Saisonendspurt des FC Barcelona mit wenigen Ausnahmen. Die Hoffnung der Elftal, den Spielgestalter trotzdem zur Verfügung zu haben, hat sich zerschlagen.

Gavi, Spanien
Ein Leidensgenosse von De Jong beim FC Barcelona war in den letzten Monaten Jungstar Gavi. Das Ausnahmetalent zog sich im November einen Kreuzbandriss zu. Besonders ärgerlich: Die Verletzung erfolgte in einem sportlich bedeutungslosen Qualifikationsspiel gegen Georgien, für das Trainer Luis de la Fuente neun Wechsel in der Startformation vorgenommen hatte. Entsprechend groß waren die Diskussionen in Spanien.
Leon Goretzka, Deutschland
Bei der Nominierung des deutschen EM-Kaders gab es einige Härtefälle. Dazu war auch Leon Goretzka vom FC Bayern zu zählen. Trotz einer individuell starken Rückrunde bei den Münchnern entschied sich Bundestrainer Julian Nagelsmann gegen Goretzka und etwa für Aleksandar Pavlović, trotz der gewaltigen Unwucht in Sachen internationale Erfahrung.
Jack Grealish, England
England reist trotz des Ausrutschers im Test gegen Island als ein Topfavorit zur EM an. Die Goldene Generation von Trainer Gareth Southgate will endlich ihre Krönungsmesse feiern. Southgate zeigt sich dabei ungewohnt resolut und sortierte vor dem Turnier unter anderem Jack Grealish von Manchester City und Harry Maguire von Manchester United aus, die über Jahre wichtige Dienste geleistet haben.
Erling Håland, Norwegen
Von einer Goldenen Generation ist auch bei Norwegen die Rede. Mit Martin Ødegaard vom FC Arsenal und Erling Håland von Manchester City spielen zwei Superstars der Premier League in der Offensive der Wikinger. In der Qualifikation ist Norwegen trotzdem gescheitert, Schottland und Spanien waren eine Nummer zu groß.
Mats Hummels, Deutschland
Neben Goretzka sorgte die Nichtberücksichtigung von Mats Hummels im DFB-Team für die größten Diskussionen im Gastgeberland. Bundestrainer Nagelsmann hebelte beim Abwehrchef von Borussia Dortmund aus Sicht vieler Experten das Leistungsprinzip aus, damit keine Unruhe während des Turniers entsteht. Hummels betonte hingegen, er hätte sich ohne Murren auf die Bank gesetzt.

Paul Pogba, Frankreich
Um Paul Pogba ist es in den vergangenen Monaten still geworden. Der Mittelfeldmann von Juventus wurde Ende Februar wegen mutmaßlichen Dopings für vier Jahre gesperrt. Der Weltmeister hat den Gang in die Berufung angekündigt. Ob er ohne die Sperre bei der EM dabei gewesen wäre, ist unklar. Seit der Rückkehr zu Juventus war Pogba die meiste Zeit verletzt.
Sandro Tonali, Italien
Auch Titelverteidiger Italien hat einige Hiobsbotschaften zu verkraften, unter anderem fallen die Abwehrmänner Francesco Acerbi und Giorgio Scalvini verletzt aus. Der größte Name, der im Aufgebot fehlt, ist aber Sandro Tonali. Der Mittelfeldmann wurde kurz nach seinem spektakulären Wechsel von der AC Mailand zu Newcastle United wegen seiner Beteiligung an einem Wettskandal gesperrt. Landsmann Nicolò Fagioli von Juventus hat seine Wettsperre abgesessen und ist bei der EM dabei.