Umweltschützer sorgen sich um Ahorn und Esche entlang des Bahndamms in Dietlhofen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Kreisbote

Kommentare

Überleben diese drei Bäume in Dietlhofen? Die Überfahrt des Bahndamms wurde vor kurzem für Fahrzeuge erweitert. Doch Baumexperten sorgen sich um die Zukunft der alten Bäume. © Holly

Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr zwei Bahnübergänge bei Weilheim saniert: die Übergänge an der Unterhausener Straße und in Dietlhofen. Die Bauarbeiten sind größtenteils abgeschlossen, doch Umweltschützer blicken mit Sorge auf die Veränderungen am Dietl­hofener Übergang.

Weilheim – Wegen der Verbreiterung der Straße und der verbesserten Bedingungen für Verkehrsteilnehmer könnte die durchgeführte Erdaufschüttung für drei alte Bäume – zwei Ahornbäume und eine Esche – an der Straßenseite gefährlich werden.

Die Bäume stehen direkt neben der Fahrbahn und waren vor den Bauarbeiten freistehend. Nun sind sie jedoch in die aufgeschüttete Erde integriert, was bei Experten Bedenken hinsichtlich ihres Überlebens hervorruft. Joachim Michel vom Förderverein Agenda 21 in Weilheim bemerkte die drei Bäume kürzlich bei der Suche nach geeigneten Pflanzorten für gespendete Bäume und Sträucher. „Es ist schön, jeden alten Baum zu erhalten“, sagt Michel, „aber ob diese hohe Erdaufschüttung die beste Lösung war, ist fraglich.“ Er fragt sich, ob die Bäume in eine Stützmauer zu integrieren nicht eine bessere Lösung gewesen wäre, um die Wurzeln zu schonen.

Auch Samuel Zeitler, Experte für Baum- und Gartenpflege aus Weilheim, ist skeptisch und tauscht sich mit Kollegen aus. Man weiß, dass das Überschütten jeglicher Baumstämme problematisch sein kann. Denn: Die Wurzeln benötigen Luft, und eine Erdschicht kann die Wurzelatmung behindern, was langfristig zur Fäulnis der Rinde und schließlich zum Absterben der Bäume führen kann.

Jochen Rohrmoser, der bei der Stadt Weilheim für Straßenunterhalt und Sanierungen zuständig ist, hat das Thema bereits bei der Deutschen Bahn angesprochen. „Was den Bäumen hier widerfährt, ist nicht förderlich“, sagt Rohrmoser,

Auch der Kreisbote hat bei der Deutschen Bahn nachgefragt, warum die Bäume nicht anders in die Bauarbeiten integriert wurden. Laut Bahn-Sprecherin steht das Projektteam der DB InfraGO 9 jetzt im Austausch mit dem zuständigen Straßenbaulastträger, der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) und der umweltfachlichen Bauüberwachung, um eine Lösung für die Bäume und die Stadt Weilheim zu entwickeln. Am 5. November plant auch der Bauausschuss über das Thema zu sprechen. Baumexperte Zeitler gibt sich optimistisch: „Wenn ein Baum ausgewachsen ist, verträgt er so eine Erdaufschüttung eher.“ Das gilt, solange der Baum keine Schäden an der Wurzel oder an der Rinde während der Bauarbeiten bekam.

Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare