Neue IOC-Chefin offen für Russland-Rückkehr zu den Olympischen Spielen
Ist Russland schon bei den kommenden Olympischen Spielen wieder regulär vertreten? Die neue Chefin des IOC ist für diese Idee offen.
Costa Navarino, Griechenland – Sie wird die erste Frau und die erste Afrikanerin, die an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) steht: Kirsty Coventry. Am Donnerstag wurde die frühere olympische Schwimmerin aus Simbabwe gleich im ersten Wahlgang zur Nachfolgerin von Thomas Bach gewählt. Unter ihrer Regie bahnen sich einige Änderungen klar.
Coventry will Taskforce einrichten
Schon in den ersten Stunden nach ihrer Wahl machte Coventry klar, grundsätzlich eine Gegnerin des Ausschlusses einzelner Nationen von den Olympischen Spielen zu sein. Dabei brachte sie auch laufende Auseinandersetzungen in Afrika zur Sprache, die – anders als die russische Invasion der Ukraine – keinen Ausschluss von den Spielen zur Folge hätten.
„Ich würde gerne eine Taskforce einrichten, die versucht, eine Politik und einen Leitrahmen festzulegen, damit wir als Bewegung Entscheidungen treffen können, wenn wir in Konflikte verwickelt werden“, kündigte Coventry im Gespräch mit dem englischen Sender Sky News an. „Wir haben Konflikte in Afrika, und die sind im Moment furchtbar. Das wird also nicht verschwinden, leider.“
Russland könnte schon bei Olympia 2028 wieder dabei sein
Coventry erklärte, sie wolle es allen Athleten ermöglichen, an den Spielen teilzunehmen. „Und unsere Verantwortung besteht auch darin, dafür zu sorgen, dass die Athleten, wenn sie erst einmal dort sind, sicher sind und dass wir sie während der Olympischen Spiele schützen und unterstützen“, fügte die 41-Jährige an. „Es ist also ein schmaler Grat. Aber letztendlich glaube ich, dass es das Beste für unsere Bewegung ist, wenn wir sicherstellen, dass alle Athleten vertreten sind.“
Ob Russland also schon bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles wieder als Nation vertreten sein würde? „Wir werden diese Diskussion mit einer kollektiven Gruppe ... mit der Taskforce führen“, sagte Coventry. Bei der letzten Austragung im letzten Jahr in Paris hatten lediglich wenige russische Athleten teilgenommen – unter neutraler Flagge.
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Russland selbst reagierte bereits erfreut auf die Wahl von Coventry. „Wir freuen uns auf eine stärkere, unabhängigere und erfolgreichere olympische Bewegung unter einer neuen Führung und auf die Rückkehr Russlands auf das olympische Podest“, ließ Sportminister Michail Degtjarjow verlauten. Staatschef Wladimir Putin vermittelte seine „aufrichtigen Glückwünsche“ an Coventry.