Wärmepumpe im Altbau: So viel zahlt ein Hausbesitzer fürs Heizen im 117-jährigen Haus
Eine Wärmepumpe lohnt sich nur im Neubau? Ein Besitzer eines Altbaus aus dem Jahre 1906 zeigt seine Bilanz nach einem Jahr Heizen mit Wärmepumpe.
Bochum – Die Wärmepumpe rückt mit dem Heizungsgesetz als alternative Heizlösung verstärkt in den Fokus. In Neubauten ist sie bereits Standard. Auch für ältere Gebäude ist sie eine Option – das zeigt unter anderem das Beispiel von Thorsten in Bochum, der seinen Altbau aus dem Jahr 1906 mit einer Wärmepumpe heizt.
In einem aktuellen YouTube-Video der Haustechnik-Experten „SHK Info“ stellt Thorsten die Heiztechnik seines Hauses vor. Da er vor über einem Jahr den Umstieg auf die Wärmepumpe vollzog, kann er nun Bilanz ziehen.
Altbau aus dem Jahr 1906 mit Wärmepumpe
Erst einmal zum Gebäude und dem Heizsystem: Das Haus mit dem Baujahr 1906 sei laut Video energetisch nicht saniert, abgesehen von den zweifach verglasten Fenstern. Die Wärmeverteilung erfolge über sechs Heizkörper im Obergeschoss sowie elf Fußbodenheizkreise im Erdgeschoss.
Die Wärmepumpe selbst besteht aus einer 13 Kilowatt starken Außeneinheit, einer Inneneinheit und einem Warmwasserspeicher. Die Verteilung der Wärme funktioniert erfolge dem Video zufolge über zwei Heizkreise, einem für die Heizkörper im Obergeschoss und einem für die Fußbodenheizung im Erdgeschoss. Mit smarten Thermostaten ist zudem eine Einzelraumregelung möglich.
Heizkosten stark reduziert mit Wärmepumpe
Mit der Leistung seines Heizsystems ist Thorsten sehr zufrieden: Nach einem Jahr kommt er auf eine Jahresarbeitszahl von 4,35. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe aus einem Anteil Strom im Durchschnitt 4,35 Anteile Wärme erzielen kann, erklären die Experten. Die Jahresarbeitszahl beschreibt dabei die Effizienz des gesamten Heizsystems im Laufe eines Jahres. Moderne Wärmepumpen erreichen in etwa eine Jahresarbeitszahl zwischen 3 und 5. Dabei gilt natürlich: Je höher, desto besser.
Und mehr Effizienz bedeutet auch niedrigere Kosten: Mit der Umstellung auf die Wärmepumpe konnte Thorsten seine jährlichen Heizkosten so von 2300 Euro auf 1000 Euro reduzieren, wie er berichtet. Und weil er darüber hinaus noch mit seiner Photovoltaik-Anlage auf dem Dach auch selbst Strom erzeugt, halbieren sich seine Kosten noch einmal auf 500 Euro.
Wärmepumpe: Einbau oft kostspielig
Allerdings sollten sich alle Eigentümer, die auf eine Wärmepumpe umsteigen wollen, vorher eingehend beraten lassen. Denn der Kauf und Einbau einer Wärmepumpe sind kostspielig, zudem ist oft bei älteren Häusern erst einmal eine ausreichende Sanierung und Dämmung sinnvoll.