Trotz Regen und Kälte versammelten sich rund 220 Pferde, 50 Kutschen und zahlreiche Vereine bei der Leonhardifahrt in Peißenberg.
Die Peißenberger Leonhardifahrt zu Ehren des heiligen Leonhard, des Schutzpatrons der Rösser und aller landwirtschaftlichen Tiere, zählt zu den größten Umzügen des Oberlandes. Ob aus Polling, Weilheim, Böbing, Murnau oder Pähl, ob Alpenverein, Trachtenverein, Kolpingsjugend oder katholischer Frauenbund: Mit über 50 Kutschen und gut 220 Pferden waren auch in diesem Jahr wieder die verschiedensten Orte und Vereine angereist, um ihre mit viel Aufwand und Liebe herausgeputzten Motivwägen, genauso wie die gestriegelten und geschmückten Pferde, zu präsentieren – und das trotz Kälte und Regenwarnung.
Tatsächlich hatte es noch am Morgen derart stark geregnet, dass „wir uns nicht getraut haben”, mit den schweren Rössern und Kutschen auf die traditionelle Festwiese vor der Wallfahrtskirche Maria Aich zu fahren, so Stefan Schwaller vom Leonhardiverein Peißenberg-Forst. Statt den Gottesdienst wie üblich im Freien zu feiern, entschied man daher kurzfristig, die Prozession zurück ins Dorf fahren zu lassen und den gemeinsamen Gottesdienst mit Pfarrer Georg Fetsch und Diakon Bernd Skuras in der St.-Johann-Kirche zu feiern.
Gemeinsamer Gottesdienst
Alles andere hätte keinen Sinn gemacht, so der Vereinsvorsitzende weiter, „sonst stehen die Tiere im Wind und werden nass.“ Nach dem traditionellen Weißwurst-Frühstück im warmen Gasthaus „Zur Post“ zeigte er sich dennoch zufrieden mit dem Festtag: Das Wetter hielt und sogar die Sonne kam für einige Momente heraus, sodass man letztlich „voll des Massel“ gehabt habe. Selbst die Tatsache, dass statt der üblichen 10 000 nur 5000 bis 6000 Besucher angereist waren, störte ihn nicht: Bei den Umständen „muss man ja zufrieden sein“, vor allem, da trotz rutschiger Straßen alles unfallfrei abgelaufen ist.
Zufrieden zeigten sich derweil auch die Besucher: Pferdefreunde und Traditionsliebhaber kamen bei der großen Anzahl an Wägen, Blasmusik und Motiven gleichermaßen auf ihre Kosten.
Ehrenkutsche mit Politprominenz
Und mit Innenminister Alexander Dobrindt, der zusammen mit seinem Großneffen sowie Peißenbergs Bürgermeister Frank Zellner und Landrätin Andrea Jochner-Weiß (alle CSU) in der Ehrenkutsche saß, gab es sogar hohe Politikprominenz hautnah zu bestaunen. Auch nach über 130 Jahren darf die Tradition der Leonhardi-Prozession in Peißenberg also als lebendig wie eh und je bezeichnet werden.