Kims Augen im Orbit - Nordkoreas erster Spionagesatellit ist 'am Leben' und manövrierfähig
Laut einem Weltraumexperten aus den Niederlanden ist Nordkoreas erster Spionagesatellit nicht nur „am Leben“, sondern auch in der Lage, Manöver durchzuführen. Dies erklärte der Satellitenexperte Marco Langbroek von der Technischen Universität Delft am Dienstag.
Wie „Reuters“ berichtet, deuteten demnach Veränderungen in der Umlaufbahn darauf hin, dass Pjöngjang die Kontrolle über das Raumschiff habe, obwohl seine Fähigkeiten noch unbekannt seien.
Erfolg im dritten Anlauf
Nach zwei Fehlschlägen gelang es Nordkorea im November, den Satelliten Malligyong-1 erfolgreich in die Umlaufbahn zu bringen. Pjöngjangs Staatsmedien behaupteten, er habe sensible militärische und politische Standorte in Südkorea, den USA und anderswo fotografiert, doch es wurden keine Bilder veröffentlicht. Unabhängige Radiotracker konnten keine Signale von dem Satelliten empfangen.
„Wir können jetzt definitiv sagen, dass der Satellit lebendig ist“, schrieb Langbroek in einem Blogbeitrag. Zwischen dem 19. und 24. Februar führte der Satellit Manöver durch, um sein Perigäum, den niedrigsten Punkt seiner Umlaufbahn, von 488 km auf 497 km anzuheben.
Anhebung der Umlaufbahn als Lebenszeichen
Auch das US-Combined Space Operations Center bestätigte, dass Malligyong-1 nicht „tot“ sei und dass Nordkorea die Kontrolle über den Satelliten habe.
„Die Fähigkeit, die Umlaufbahn des Satelliten anzuheben, ist eine große Sache“, so Langbroek. Solange noch Treibstoff im Satelliten sei, könne Nordkorea dessen Lebensdauer verlängern, indem es seine Höhe erhöhe, wenn sie aufgrund von orbitalem Zerfall zu niedrig werde.
Das atomar bewaffnete Nordkorea hat laut „Reuters“ angekündigt, 2024 drei weitere Spionagesatelliten starten zu wollen.