Kulturelles Erbe an der Nordspange? Untersuchungen beginnen
Auf der Trasse der geplanten Nordspange in Bad Tölz starten bald die archäologischen Untersuchungen. Als Ziel für den Baubeginn der Umgehungsstraße hat das Staatliche Bauamt weiterhin Mitte 2025 angepeilt.
Bad Tölz/Greiling - Laut dem Staatlichen Bauamt Weilheim handelt es sich um die „letzten Vorbereitungen“ auf den Bau㈠beginn der Tölzer Nordspange: Bei Greiling starten einer Pressemitteilung zufolge voraussichtlich am Montag, 25. November, archäologische Untersuchungen im künftigen Trassenbereich. Das Bauamt spricht von einem „wertvollen Beitrag zur Sicherung des kulturellen Erbes“.
Wie berichtet, vermutet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im Trassenbereich kulturelle Überreste aus verschiedenen Epochen, wie zum Beispiel bronzezeitliche Siedlungsreste. Die betroffenen sogenannten „Vermutungsflächen“ umfassen insgesamt 5,5 Hektar. Konkret liegen sie an der B472 im Osten von Bad Tölz zwischen der Einmündung zum Gewerbegebiet Flinthöhe (Gewerbering) und der Kreuzung mit der Tölzer Straße bei Greiling sowie im Norden der Stadt im Bereich an der B 13 sowie der Allgaustraße.
Vermessungsarbeiten ab Donnerstag
Ziel der Untersuchung sei es, „etwaige Funde rechtzeitig zu identifizieren, zu dokumentieren und zu sichern, bevor mit den Bauarbeiten begonnen wird“. Im Vorfeld der archäologischen Arbeiten finden ab Donnerstag, 14. November, Vermessungs- und Absteckarbeiten sowie Kampfmittelsondierungen statt. Wie lange die archäologische Untersuchung selbst dauert, das hängt laut dem Staatlichen Bauamt zum einen von den Witterungsverhältnissen, zum anderen von möglichen Funden ab. Derzeit sei ein Zeitraum von drei bis vier Monaten angesetzt. Für die Verkehrsteilnehmer ergeben sich keine nennenswerten Behinderungen. Beauftragt sei ein „qualifiziertes Büro“, nämlich die Firma Archbau aus Augsburg.
Start hat sich immer wieder verzögert
Als Ziel für den Baubeginn der Nordspange hat das Staatliche Bauamt Mitte 2025 angepeilt. Zuletzt hatte sich der Start der Maßnahme immer wieder verzögert. Für Komplikationen sorgte unter anderem die schwierige geologische und hydrologische Beschaffenheit des Untergrunds. Zudem musste vorab getestet werden, wie sich die zu erwartenden Erschütterungen beim Bau auf die Hochpräzisionstechnik bei der Firma SAM auswirken. Auf dem Gelände des Greilinger Flugplatzes schuf das Staatliche Bauamt schon vor einigen Jahren geeignete Ersatz-Brutplätze für die Feldlerche, denn auf der Nordspangen-Trasse waren Brutpaare dieser extrem gefährdeten Art gefunden worden.
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Die Nordspange soll auf einer Länge von 2,7 Kilometern vom Maxlweiher im Westen bis nach Greiling im Osten verlaufen und den extrem stau㈠anfälligen Abschnitt der B472 auf der Tölzer Flinthöhe entlasten. Das Staatliche Bauamt plant mit einer Bauzeit von drei bis vier Jahren. Die letzte Kostenschätzung stammt aus dem Jahr 2021 und beläuft sich auf 47,7 Milionen Euro.