Wasser marsch: Neue Brunnen in Betrieb

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Wasser marsch: In Garatshausen wird seit wenigen Tagen Trinkwasser aus zwei neuen Brunnen gefördert. Die neuen Anlagen stellten (v.l.) die Vorständin der Wasserversorgung, Yvonne Kolbe, Wassermeister Michael Reiter, Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim und Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler vor. © Andrea Jaksch

Nach 15 Jahren Quellensuche, Bohrungen, Planung und Bauprozess sowie zahlreichen Genehmigungs- und Prüfverfahren speisen seit Anfang Juli zwei neue Brunnen bei Garatshausen Trinkwasser ins Netz der Gemeinden Feldafing und Pöcking. Etwa vier Millionen Euro hat der Bau verschlungen.

Garatshausen – Seit Beginn des 20. Jahrhunderts versorgen die Nachbargemeinden Feldafing und Pöcking gemeinsam ihre Bevölkerung mit Trinkwasser, wobei die Anfänge der kommunalen Wasserfürsorge schon einige Jahrzehnte länger zurückliegen. 1960 nahm der Zweckverband zur Wasserversorgung seine Arbeit auf. Mitte 2020 gründeten beide Gemeinden das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) zur Trinkwasserversorgung. Aktuell betreibt das Unternehmen zwei Brunnen in Aschering, zwei in Garatshausen und einen Notbrunnen in Wieling, der aber nur genutzt wird, wenn die Wassermenge insgesamt knapp wird. Die beiden neuen Brunnen in Garatshausen, oberhalb der Bahnlinie an der Straße nach Traubing, sind erst seit wenigen Tagen am Netz. Die wasserrechtliche Erlaubnis ist für die neuen Quellen zunächst auf fünf Jahre beschränkt. Erst nach Festlegung des Wasserschutzgebietes – damit ist in zwei bis drei Jahren zu rechnen – soll die endgültige Erlaubnis erfolgen, die dann auf 20 Jahre angelegt sein wird.

Am Dienstag haben der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim, und sein Stellvertreter, Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler, die Anlage des Brunnen 1 der Presse vorgestellt. Mit dabei waren die Vorständin der Wasserversorgung, Yvonne Kolbe, sowie Wassermeister Michael Reiter. Die neuen Quellen waren aus zwei Gründen nötig geworden, erläuterte Sontheim. Zum einen war die Schüttung, also die geförderte Wassermenge, des alten Garatshauser Brunnens mit neun Liter pro Sekunde zu gering geworden. Zudem hatte das Wasserwirtschaftsamt die Betriebserlaubnis für diesen Brunnen aus Sicherheitsgründen widerrufen. Denn der liegt unterhalb der Bahnlinie und könnte bei einem Zugunglück in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die neuen Quellen – Brunnen 1 mit 43 Meter Tiefe, Brunnen 2 mit 48 Meter Tiefe – liefern 17 bis 18 Liter/Sekunde, in der Spitze wäre eine Wasserentnahme von 26 Liter/Sekunde möglich. Erschließung und Bau der Anlagen haben ihren Preis: Knapp vier Millionen Euro musste das Kommunalunternehmen in die Hand nehmen, wobei noch Posten offen sind, wie der Rückbau der alten Quelle oder Grunderwerb für Ausgleichsflächen. Diese Kosten mussten auf den Wasserpreis umgelegt werden, der dadurch von 2,03 auf 3,49 Euro je Kubikmeter angestiegen ist.

Um die Wasserversorgung zu sichern, wird nach Angaben von Wassermeister Michael Reiter eine 3,5 Kilometer lange Druckleitung nach Feldafing gebaut. Laut Sontheim sollen in Aschering zwei bis drei neue Quellen erschlossen werden, denn durch Klimawandel und zunehmende Trockenheitsphasen lässt auch dort die Schüttung zunehmend nach. Zudem ist die Betriebszeit des Brunnens in Wieling begrenzt wegen der Nähe zur Bundesstraße 2 und der Gefahr, dass bei einem schweren Verkehrsunfall Schadstoffe ins Wasser gelangen.

Von Stephan Müller-Wendlandt
  

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