500 Beamte bei Razzia im Einsatz - Asylheim umstellt: GSG9 und Bundespolizei sprengen großes Schleuser-Netzwerk

Bei einer großangelegten Razzia in Deutschland und Frankreich haben Hunderte Beamte einen internationalen Schleuser-Ring gesprengt. Dabei stürmten Bundespolizisten und die Antiterroreinheit GSG9 in mehreren deutschen Städten wie Essen, Gelsenkirchen und Bochum Mehrfamilienhäuser, Lagerhallen und ein Asylheim, das umstellt wurde. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.

So begann der Großeinsatz gegen 6 Uhr am Mittwochmorgen. Neben NRW ist in Deutschland auch Baden-Württemberg betroffen. Wie die „Bild“ weiter schreibt, sind neben den deutschen Beamten auch Ermittler aus Frankreich und England im Einsatz - dazu Fahnder von Europol.

Mehrere hunderttausend Euro pro Schlauchboot

Die gesuchten Tatverdächtigen des irakisch-kurdischen Schleusernetzwerk sollen Migranten aus dem Mittleren Osten und Ostafrika „in minderwertigen Schlauchbooten“ von Frankreich nach Großbritannien geschleust haben, wie eine Sprecherin der Bundespolizei sagte.

Mit dieser Art Menschenschmuggel lasse sich „teilweise mehr Geld verdienen als mit internationalem Drogenschmuggel“, bestätigte ein Ermittler der „Bild“-Zeitung. Viele Migranten würden hohe Beträge bezahlen, sodass ein volles Schlauchboot nach England mehrere hunderttausend Euro einbringen könne, so der Ermittler.

Immer wieder kommt es bei Schleuserfahrten auf dem Wasser und zu Land zu dramatischen Unglücken mit zahlreichen Toten. Erst kürzlich wurde in Traunstein ein Angeklagter zu 15 Jahren Haft wegen Einschleusens mit Todesfolge verurteilt.