Dickdarmkrebs: Vier Risikofaktoren, die Sie kennen sollten – einer wurde lange unterschätzt
Dickdarmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Prävention ist deshalb wichtig. Welche Risikofaktoren eine Rolle spielen, lesen Sie hier.
Frankfurt – Beim Dickdarm handelt es sich um den letzten Teil des Verdauungstraktes nach dem Dünndarm. Dieser Abschnitt wird auch Kolon genannt. Tumore, die dort entstehen, tragen deshalb die Bezeichnung kolorektale Karzinome. In Deutschland gehört das kolorektale Karzinom, auch als Dickdarmkrebs bekannt, zu den häufigsten Krebs-Erkrankungen. Bestimmte Faktoren, die den eigenen Lebensstil betreffen und daher veränderbar sind, können die Entwicklung dieser Krebsart begünstigen.
Dickdarmkrebs: Fünf Risikofaktoren, die Sie kennen sollten
Zu Beginn der Krankheit treten oft unspezifische Symptome auf, welche sich unter anderem nachts bemerkbar machen können. Laut Informationen von darmkrebs.de ist die frühzeitige Erkennung und Prävention bei etwa 63.000 Neuerkrankungen jährlich von großer Bedeutung. Die Forschung hat inzwischen vier wesentliche Risikofaktoren identifiziert, die das Risiko für Dickdarmkrebs erheblich beeinflussen können:
- Ungesunde Ernährung: Eine unausgewogene und ungesunde Ernährungsweise wird als einer der bedeutendsten beeinflussbaren Risikofaktoren für Dickdarmkrebs angesehen. Insbesondere der übermäßige Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch steht im Verdacht, das Risiko zu erhöhen. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig große Mengen an Wurst, Schinken oder rotem Fleisch konsumieren, ein deutlich höheres Risiko haben. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse kann hingegen schützend wirken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich etwa 30 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen, um das Risiko zu senken.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für Dickdarmkrebs erheblich verringern. Bereits 30 bis 60 Minuten moderate Bewegung täglich können das Risiko senken, wie Studien belegen. Zudem unterstützt regelmäßige Bewegung die Gewichtskontrolle und verbessert den Stoffwechsel, wodurch Übergewicht – ein weiterer Risikofaktor – vermieden werden kann.
- Übergewicht und Adipositas: Übergewicht wird als einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Dickdarmkrebs betrachtet, obwohl es lange Zeit unterschätzt wurde, laut Informationen von Thieme Natürlich Medizin!. Übergewicht sei für mehr als 20 Prozent der Darmkrebserkrankungen verantwortlich – zuvor ging man von etwas über zehn Prozent, folglich halb so viel, aus. Das Risiko für ein kolorektales Karzinom steige zudem bereits bei einem Body-Mass-Index (BMI) knapp unter 25, also im oberen Normalgewichtsbereich, wie ZDF heute berichtet. Besonders gefährlich ist das Bauchfett, welches Botenstoffe und Hormone produziert, die das Krebswachstum fördern.
- Alkoholkonsum: Der Konsum von Alkohol stellt einen weiteren wichtigen Risikofaktor für die Entstehung von Dickdarmkrebs dar. Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko ist wissenschaftlich gut belegt. Schon geringe Mengen Alkohol können das Risiko erhöhen, wobei es mit steigendem Konsum weiter zunimmt. Experten raten daher, den Alkoholkonsum auf ein Minimum zu beschränken. Das Tumorzentrum am Comprehensive Cancer Center München empfiehlt für Männer maximal zwei Gläser und für Frauen maximal ein Glas pro Tag.
Das sind weitere Risikofaktoren für Dickdarmkrebs
Zusätzlich zu diesen vier Hauptrisikofaktoren erhöhen auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sowie Rauchen das Risiko für Dickdarmkrebs. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Normalgewicht, Verzicht auf Rauchen und reduziertem Alkoholkonsum kann einen entscheidenden Beitrag zur Prävention leisten. (jbr)