Für Hunde und Katzen tödlich: Hochansteckendes Virus bei Wildschwein in der Hallertau nachgewiesen
Bei einem Wildschwein ist jetzt im Gemeindegebiet des Markts Au/Hallertau die Aujeszkysche Krankheit (AK) nachgewiesen worden. Sie ist für manche Tiere tödlich.
Au/Hallertau - Bei einer stichprobenmäßigen Untersuchung wurde bei einem jüngst in Sillertshausen (Markt Au) erlegten Wildschwein die Aujeszkysche Krankheit (AK) nachgewiesen, das gibt das Landratsamt in einer Pressemeldung bekannt. Seit 2003 gilt AK in Deutschland als getilgt –- dank eines nationalen Bekämpfungsprogramms in der Hausschweinepopulation. Dennoch kommt das verursachende Suide Herpesvirus 1 (PrV) weiterhin in Schwarzwildbeständen vor. Zuletzt war vor zwei Jahren in Hohenkammer ein solcher Fall aufgetreten.
Eine Bekämpfung der Krankheit bei Wildschweinen sei laut Landratsamt nicht möglich, die Mehrzahl der Wildschweine überlebt eine Infektion aber. „Neben der Bejagung zur Reduktion der Schwarzwildbestände ist daher vor allem die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in Hausschweinebeständen von entscheidender Bedeutung, um eine Einschleppung des Virus und somit den Ausbruch einer anzeigepflichtigen Tierseuche zu vermeiden“, informiert das Landratsamt weiter.
Für Menschen ungefährlich
„Das Virus hält sich in gepökeltem Fleisch bis zu 20 Tage lang und überlebt auch in Urin, Mist und Boden für einige Zeit“, erklärt Landratsamtssprecher Robert Stangl. Damit könne der Erreger nicht nur bei direktem Kontakt mit infizierten Wild- oder Hausschweinen, sondern auch über kontaminierte Gegenstände und aus infizierten Tieren hergestellten Lebensmitteln übertragen werden.
Für Menschen sei die Aujeszkysche Krankheit ungefährlich. Für eine Vielzahl an Säugetieren sei sie jedoch hochansteckend. Lediglich Pferdeartige und Primaten gelten als resistent. „Bei Wiederkäuern, Hunden und Katzen verläuft eine Infektion mit PrV immer tödlich“, so das Landratsamt. Ein Kontakt zu Wildschweinen und die Verfütterung von rohem Fleisch/Innereien von Haus- und Wildschweinen an Hunde und Katzen sollte daher strikt vermieden werden. Eine Impfung gebe es nicht.
Maßnahmen strikt einhalten
„Um eine Einschleppung des AK-Virus in Hausschweinebestände zu verhindern, muss jeglicher direkte und indirekte Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen vermieden werden“, informiert Stangl. Alle Schweinehalter sind daher aufgefordert, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu prüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Besondere Bedeutung habe die Einhaltung für Jäger, die selbst Schweinehalter sind oder Kontakt zu Hausschweinen haben. Auch Ansteckungen von Jagdhunden sind nicht völlig auszuschließen. Deshalb der Rat: „Der unmittelbare Kontakt von Jagdhunden mit Wildschweinen ist daher auf das Nötigste zu beschränken.“
ft/mik