Mit 80 Milchkühen und jeder Menge Nachwuchs im Kälberstall gibt es für Familie Behl, Landwirte in der vierten Generation, kein freies Wochenende. Ihr geht es wie allen Bauern, die laut dem Statistischen Landesamt mit einem Durchschnitt on 48,8 Wochenstunden von allen Erwerbstätigen in Deutschland die höchste Arbeitszeit leisten.
Dießen - Schwer beeindruckt zeigten sich die Damen der CSU Frauen-Union Ammersee-West nach der Führung durch den Hof der Behls im Dießener Ortsteil Dettenschwang. Vorsitzende Silke Hohagen und ihre Vize Daniela Mielke hatten unter dem Motto „Leben auf und mit dem Bauernhof“ eingeladen. Man kennt sich ja schon lange, denn Rita Behl vertritt die CSU im Kreistag Landsberg und war zudem 15 Jahre lang von allen Kolleginnen und Kollegen geschätzte Kreisbäuerin.
Frauen-Union der CSU zu Besuch bei Dießener Bauernhof - Birgit Behl bringt auch Schülern die Landwirtschaft nahe
Ihre Schwiegertochter Birgit Behl ist nicht nur leidenschaftliche Landwirtin, sondern auch Hauswirtschafterin, Ernährungsfachfrau und Referentin der Aktion „Landfrauen machen Schule“ des Bayerischen Bauernverbands. Sie empfängt regelmäßig Schulklassen auf dem Hof, um ihnen die heimische Landwirtschaft und eine gesundheitsförderliche Ernährung nahezubringen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei vor allem das „Lernen mit allen Sinnen“.
Das durften diesmal die Damen der Frauen-Union und ihre Kinder hautnah auf sich wirken lassen. Im Melkstand des 1965 erbauten und immer wieder vergrößerten Stalls erlebten sie, wie die 80 Milchkühe mit prallen Eutern gemolken werden, wobei hier die ganze Familie Behl beim Anbringen des Melkzeugs und der Vorher-Nachher-Säuberung der Zitzen mithilft. Begeisterung kam beim Besuch des Kälberstalls vor allem bei den jüngsten Besuchern auf.
Naturbelassene Wiese
Eine praktische Übung stand beim „Butterschütteln“ auf dem Programm. Nachdem aus der Milch Butter wurde, gab es als Belohnung eine warme Kartoffel mit der selbstgemachten Butter. Dabei hingen die Gäste an den Lippen von Birgit Behl, die mit Herzblut von der schweren, aber erfüllenden Arbeit auf dem Hof erzählte. Eines ihrer Lieblingsprojekte ist die hofeigene Blühwiese, für die man eine Patenschaft eingehen kann. Die Familie hatte beschlossen, einen Teil der landwirtschaftlichen Fläche nicht mehr herkömmlich zu bewirtschaften, sondern sie völlig natürlich wachsen und gedeihen zu lassen. Der ehemaliger Acker werde laut Birgit Behl mit bunten Blumen und Kräutern als Oase für die Natur und Artenvielfalt immer wertvoller. Als unverzichtbare Blütenbestäuber sind hier Bienen unterwegs, aber auch Hummeln, Wespen und Schmetterlinge.