+++ ARD-Wahlarena im Tickerprotokoll +++ - Merz-Lobeshymne auf Lehrer, Habeck in der Renten-Mangel: So lief die ARD-„Wahlarena“

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FOCUS online/Wochit Am Ende sagt Friedrich Merz einen Satz, der ihm noch leidtun könnte
Dienstag, 18.02.2025, 06:19

Nach dem „Quadrell“ stellen sich Scholz, Merz, Habeck und Weidel in der ARD-Wahlarena den Fragen der Bürger. Scholz wird bei einer Frage zur Asylpolitik laut, Weidel gerät mit Moderatorin Wellmer aneinander. Die Sendung im Tickerprotokoll.

- Alle TV-Debatten vor der Bundestagswahl finden Sie in unserem Überblick .

- Die Befragung von Friedrich Merz (21.15 - 21.46 Uhr)

- Merz' Lobeshymne auf Lehrer (21.35 Uhr)

- Die Befragung von Olaf Scholz (21.46 - 22.16 Uhr)

- Scholz gerät mit Afghanin aneinander (21.58 Uhr)

- Die Befragung von Alice Weidel (22.20 - 22.48 Uhr)

- Der Weidel-Wellmer-Streit (22.21 Uhr)

- Die Befragung von Robert Habeck (22.53 - 23.22 Uhr)

- Bürger nimmt Habeck in die Rentenmangel (23.01 Uhr)

Wahlarena mit Merz, Scholz, Weidel und Habeck im Tickerprotokoll

Die Befragung von Robert Habeck

23.22 Uhr: Das war die letzte Frage an Habeck. Damit endet die Sendung.

23.19 Uhr: „Wie kommen wir raus aus der Abhängigkeit von den Tech-Oligarchen“, will eine Zuschauerin von Habeck wissen. Der betont, dass „Macht Grenzen hat“ - Grenzen, die US-Präsident Donald Trump und Milliardär Elon Musk nicht beachten würden. Er fordert, in Deutschland und Europa Konkurrenzprodukte wie Kommunikationsplattformen aufzubauen, um nicht abhängig „von chinesischen Algorithmen und den Fantasien von Elon Musk“ zu sein.

23.16 Uhr: Eine Studentin auf Wohnungssuche klagt, dass die Kosten für Studenten zu hoch und die Kapazitäten zu gering seien. Habeck meint, dass man alle Sozialleistungen, auch Bafög, mit der Inflation ansteigen lassen müsse. Er wolle zuerst „die Ungerechtigkeitslücken schließen“. Die Mietpreisbremse habe zwar nicht so stark gewirkt wie erhofft, aber die abzuschaffen, wie Merz beim Quadrell vorgeschlagen hat, sei ein „logischer Fehlschluss“. Deshalb bekennt sich Habeck zur Verlängerung der Mietpreisbremse.

23.12 Uhr: Eine BWL-Stundentin fragt Habeck nach der Anhebung der Kapitalertragssteuer. „Müssen wir uns darum fürchten, dass diese Erträge plötzlich komplett versteuert werden?“ Der Grünen-Kanzlerkandidat erklärt, dass die Beiträge der gesetzlichen Krankenkasse weiter steigen werden, „wenn wir nichts ändern“. Sein Vorschlag sei gewesen, „sehr, sehr reiche Leute mit einzubeziehen“. Es sei eine „Entlastungsbotschaft für 95, 98 Prozent der Menschen“. „Sagen Sie mal eine Zahl“, hakt Wellmer nach. „Eine Million?“ Darauf gibt Habeck keine klare Antwort. „Haben Sie Friedrich Merz gefragt, wie er alles bezahlen will, was er verspricht“, kontert er.

23.07 Uhr: Die User fragen Habeck, welches Thema ihm im Wahlkampf zu wenig zu Wort kommt. „Offensichtlich Klimaschutz“, antwortet der. „Das Wort 'Technologieoffenheit' ist eine Chimäre. Alles ist technologieoffen“, kritisiert er die Aussagen von Friedrich Merz vorhin. „Hinter dem Wort 'technologieoffen' verbirgt sich der Angriff auf die Klimaziele. Es ist ein trojanisches Pferd.“ Amerikas Ausfall sei schlimm, „aber wenn Europa sich verabschiedet, ist es vorbei“. Und sobald Deutschland nicht mehr hinter den Klimaziele stehe, würde Europa fallen, meint Habeck.

Bürger nimmt Habeck in die Renten-Mangel

23.01 Uhr: Ein Thyssenkrupp-Arbeiter beklagt sich über die geringe Rente, die er mal beziehen wird. „1100 Euro werden mir bleiben nach 50 Jahren Arbeit.“ „Alle wissen, dass das Rentensystem unter Druck steht. Was ich Ihnen versprechen kann ist die Fortsetzung dessen, was wir bisher haben.“ Der Arbeiter fragt, wieso Beamte keine Beiträge zahlen. „Ein Beamter kriegt mehr Geld als ich, obwohl er weniger arbeitet. Ist das gerecht?“ „Das ist ungerecht“, gesteht Habeck. Die Überführung sei jedoch teuer. Er habe sich für die nächste Legislaturperiode vorgenommen, „das was da ist zu verteidigen“.

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22.59 Uhr: Habeck erklärt, dass viele Bauprojekte aufgrund der erhöhten Zinsen fallengelassen wurden. Man müsse Bauen billiger machen und Bürokratie abbauen. „Warum haben Sie es nicht gemacht“, fragt Klamroth. Habeck erwidert, dass eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet worden seien. Doch die Digitalisierung sei „noch nirgendwo angekommen“.

22.54 Uhr: Ein Zuschauer fragt Habeck, wie er die Finanzierung von Solaranlagen auf seinem Dach stemmen soll. Er bekomme keinen Kredit. „Sie werden auch da sehen, dass die Solaranlage Ihnen perspektivisch Geld bringt. Die Bank müsste durch die Solaranlage Geld verdienen, insofern müsste der Kredit gewährt werden“, sagt Habeck. Der Zuschauer wirft ein, dass sein Dach zunächst saniert werden müsse. Die Solaranlagen würden den Preis dafür erhöhen. „Der Kredit müsste gegeben werden und sich amortisieren, weil die Solaranlage ja Geld bringt“, sagt Habeck, betont aber auch, dass er kein Bankberater sei.

22.53 Uhr: Damit ist auch Weidels Zeit vorbei. Mit Robert Habeck (Grüne) kommt nun der vierte Kandidat in die Arena.

Die Befragung von Alice Weidel

22.48 Uhr: Erneut wird Weidel gefragt, wie ihr privates Leben mit der Familienvorstellung der AfD zusammenpasst. „Es handelt sich hierbei um ein Leitbild von Vater, Mutter, Kind. Es ist ein Leitbild, dass auch ich mit vertrete, weil ich glaube, dass die Familie die Keimzelle unserer Gesellschaft ist.“ Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollen laut Weidel jedoch gleichgestellt sein, ohne die „Ehe zwischen Mann und Frau zu berühren“. „Und Sie glauben, dass Herr Höcke das auch so sieht“, hakt die Zuschauerin nach und sorgt für Gelächter. „Es ist kein Widerspruch. Ich kann als Frau, die mit einer Frau zusammen ist, genau das Leitbild vertreten, weil ich glaube, dass die Familien in Deutschland unter die Ehe gekommen sind“, entgegnet Weidel.

22.45 Uhr: Weidel wird gefragt, wieso sie aus der EU austreten will und was sie sich davon erhofft. „Wir fordern nicht den Austritt aus der EU. Wir sagen, dass die EU ihre Kompetenzen überschreitet. Und wir brauchen einen Kompetenzrückbau der EU“, antwortet die AfD-Chefin. Klamroth wirft ein, dass die AfD bei der letzten Bundestagswahl noch den Austritt gefordert hat. Weidel betont erneut den Kompetenzrückbau, fordert aber keinen Austritt.

22.39 Uhr: Eine Bäckermeisterin aus einem kleinen Betrieb bemängelt zu wenig Fachpersonal. Außerdem seien die Energie- und Materialkosten und der bürokratische Aufwand zu hoch. „Wie können wir das Handwerk für junge Leute wieder attraktiv gestalten?“ Weidel meint, dass es sich für den Betrieb „wieder lohnen“ müsse. Die aktuelle Energiepolitik führe zu den hohen Energiekosten. Außerdem fordert sie Steuersenkungen und weniger Bürokratie.

22.36 Uhr: Ein Mann berichtet, dass er für die stationäre Behandlung seiner Frau 4000 Euro bezahlt. Er fragt Weidel, wie sie verhindern würde, dass nicht alle Pflegebedürftigen in die Sozialhilfe fallen. Weidel begründet das Problem damit, dass Einwanderer keine Beiträge leisten würden. Der Zuschauer meint, dass reine Beitragserhöhungen nicht die Lösung seien. „Das bekommen Sie in den Griff, indem die Einzahlungen und die Auszahlungen sich die Waage halten“, meint Weidel. Das sei derzeit nicht der Fall.

22.32 Uhr: Eine junge Zuschauerin bezeichnet Social Media als eine „reelle Gefahr“ für die Psyche von Jugendlichen. Sie fragt Weidel, wie sie dazu steht, Social-Media-Plattformen erst ab 16 Jahren zu legalisieren. Die AfD-Kandidatin findet die Frage „gut“. Es sei auch für sie als Mutter eine „große Herausforderung“. Die Zuschauerin hakt nach, wie Weidel zu einem Verbot steht. „Ich kann das so aus dem Stegreif nicht beantworten.“

„Was ist das denn?“ - Zuschauerin entrüstet über Weidel-Aussage

22.30 Uhr: Ein homosexueller Zuschauer meint, dass Weidel für alles stehe, was die AfD bekämpfen wolle. Er attestiert Weidel ein „massives Glaubwürdigkeitsproblem“. Weidel antwortet, sie wolle jungen Menschen „eine Perspektive“ bieten.

22.29 Uhr: „Die die Duldung nicht haben, die sollen gehen. Aber wenn sie eine Qualifizierung haben, können sie wiederkommen. Was ist das denn?“, entgegnet eine Zuschauerin entrüstet. „Aber genau das habe ich gesagt. Derjenige soll nicht wiederkommen“, sagt Weidel. „Illegale sind in unserem Land nicht mehr willkommen.“

Weidel streitet mit Moderatorin Wellmer

22.21 Uhr: Ein Zuschauer fragt Weidel, wieso ihre Partei keine Fachkräfte aus anderen Ländern nach Deutschland kommen lassen will und wie man so gewährleisten möchte, dass das Pflegesystem weiter aufrechterhalten werden kann. Sie bringt dem Zuschauer ihre „Hochachtung“ entgegen. „Ich vertrete den Grundsatz, dass wir zwischen Asyl und Zuwanderung unterscheiden müssen.“ Weidel stehe dafür, illegale Migration zu stoppen. „Wir brauchen eine Zuwanderung, völlig klar. Diese Zuwanderung muss qualifiziert sein.“

Wellmer entgegnet, dass im AfD-Wahlprogramm steht, dass Azubis die Duldung gestrichen werden soll. Weidel behauptet, dass Deutschland seit zehn Jahren gegen das Grundgesetz und das Asylgesetz verstoße. Es gebe in Deutschland eine „überbordende Kriminalität“. Das sei in den letzten Jahren nicht adressiert worden. „Ich habe die Gesetze nicht gemacht“, weicht sie Wellmers Einwand aus. „Ja oder nein“, will Wellmer eine klare Antwort, ob ein geduldeter Azubi abgeschoben werden würde. „Der kann aus meiner Sicht qualifiziert zuwandern, wenn er die Ausbildung hat als Pfleger.“ „Das heißt, er muss gehen“, hält Wellmer fest.

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22.20 Uhr: Jetzt ist die Zeit von Scholz rum. Als nächstes ist AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel dran.

Die Befragung von Olaf Scholz

22.16 Uhr: Eine Frau fragt, wie Scholz die stetige Steigerung von Mieten stoppen will. „Ich weiß nicht, ob ich meine Wohnung noch bezahlen kann.“ Sie erwartet eine konkrete Antwort und „möchte nicht das Wort 'Mietdeckel' hören“. Scholz fordert einen Spiegel, um Mieten zu vergleichen. „Konkrete Maßnahmen bei den vorhandenen Mieten.“ Außerdem müsse man sich zu dem Bau neuer und bezahlbarer Wohnungen bekennen. „Sie haben nicht mal die Hälfte geschafft. Sie hatten Jahre Zeit, das aufzuholen“, entgegnet die Zuschauerin.

22.14 Uhr: „Wie viele Leute haben hier eine sichere Rente? Meine Mutter wird in Altersarmut enden. Das sind politische Floskeln“, geht ein junger Zuschauer Scholz an. Der wird streitlustig. Er sei gegen diejenigen, die die Lösung darin sehen, dass das gesetzliche Rentenniveau immer weiter sind. „Wir brauchen eine Garantie.“ „Bei aller Kritik an der FDP kann man trotzdem sagen, dass sie als einzige Partei sagen, es gibt eine Alternative zur Aktienrente“, unterbricht ihn der Zuschauer erneut. Das Thema werde „immer weggekehrt“. „Nein, ich stimme Ihnen nicht zu. Die Lösung, die Rente schlechter zu machen, ist keine“, entgegnet Scholz erneut.

22.08 Uhr: Eine Ärztin betont die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise und fragt Scholz, wie er die Bevölkerung davor schützen wird. „Wir müssen es in der ganzen Welt machen“, stellt der Kanzler klar. Deutschland müsse mit seinen Technologien für großen Wohlstand sorgen, ohne dass das Klima beeinträchtigt wird. Die Erkenntnisse über den Klimawandel müssten außerdem in die Medizin einfließen, dabei führt Scholz auch die elektronische Patientenakte auf.

22.06 Uhr: Scholz wird gefragt, wie er die Beziehung zu den USA bestmöglich auferhalten will. Der Betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit für die Sicherheit Deutschlands. „Wenn wir mit Haltung da ran gehen, können wir gemeinsam Politik entwickeln, auch wenn es mal rau wird.“

Afghanin wird emotional: „Nicht Migranten sind das Problem“

21.58 Uhr: Eine Zuschauerin spricht den Anschlag von München an. Den Opfern sei nicht geholfen mit der Debatte, die aufgrund des Anschlags geführt wird. „Ich möchte Therapeutin werden und ich bin Afghanin. Die Migranten sind nicht das Problem. Das Problem ist, dass ich in diesem Land nicht Therapeutin werden kann.“ Denn in den Wahlprogrammen der SPD und der Union seien keine Punkte zur Ausbildung von Therapeuten zu finden. Scholz sei „halbe, halbe einer Meinung“ mit ihr. Deutschland sei ein Einwanderungsland. „Für die müssen wir dafür sorgen, dass das Land nicht gespalten wird.“

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„Sie haben meine Frage gar nicht beantwortet. Warum steht die Finanzierung der Weiterbildung nicht in Ihrem Wahlprogramm“, unterbricht ihn die Zuschauerin. Dann wird es kurz hektischer und auch Scholz wird lauter, weil die Zuschauerin das Mikro nicht hergeben will. Schließlich darf Scholz antworten: Die Zahl der Ausbildungskapazitäten hänge von vielen Faktoren ab, meint der Kanzler. Man arbeite in Zusammenarbeit mit den Ländern daran, die Anzahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen.

Zuschauerin klagt über niedrige Rente: „Finden Sie das gerecht? Ich nicht“

21.50 Uhr: Eine Pflegekraft erzählt, dass sie jetzt nach 45 Jahren langfristig in Rente gehen konnte. Diese reiche jedoch nicht aus, weshalb sie weiterhin arbeiten gehen muss. „Ist das fair“, fragt sie den Kanzler. „Waren wir nicht fleißig? Ich habe 45 Jahre lang Steuern gezahlt und komme jetzt in die Armutsgrenze. Finden Sie das gerecht? Ich nicht“, wird sie lauter. Scholz betont, dass er sich für steigende Löhne in der Pflege eingesetzt habe. „Natürlich hat das in Ihrem Berufsleben über die Strecke noch nicht so eine Rolle gespielt.“ Es sei sein Anspruch, mit der Rente zurecht kommen zu können. „Und das kann ich nicht“, unterbricht ihn die Frau. „Tatsächlich zahlen wir heute geringere Beiträge als um die Jahrtausendwende. So viel wie heute ist in Deutschland noch nie gearbeitet worden. Das hat die Rente stabil gemacht.“

21.48 Uhr: Eine Studentin aus Köln meint, dass das Bafög zu wenig ist. „Der Bund hat zwar keine Zuständigkeit für Bildung, muss aber etwas tun“, meint auch Scholz. Das Bafög müsse immer wieder angepasst werden.

21.46 Uhr: Damit ist die Zeit von Friedrich Merz vorbei. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist der Nächste. „Das halten wir beide für relativ unwahrscheinlich“, antwortet Merz auf die Frage, in welchem Ministerium der jeweils andere in einer gemeinsamen Regierung arbeiten würde.

Die Befragung von Friedrich Merz

21.44 Uhr: Merz wird gefragt, wieso Grenzschließungen Attentate verhindern sollen, wenn viele Täter bereits seit Jahren in Deutschland lebten. Die meisten Attentate hätten etwas mit psychischen Problemen zu tun, meint die Zuschauerin. Merz fragt, ob sie wirklich wolle, dass es so weitergeht wie in den letzten Jahren. Die Zuschauerin will wissen, ob die Einwanderer, die in Deutschland sind, adäquate psychische Behandlung bekommen sollen. „Diese Leute müssen das Land verlassen“, entgegnet Merz. „Das ist aber nicht der Grund für solche Attentate“, entgegnet die Zuschauerin. „Wir werden uns nicht einig“, bilanziert Merz.

21.39 Uhr: Die nächste Frage kommt von einer Juristin und bezieht sich auf Schwangerschaftsabbrüche. 80 Prozent der Bevölkerung habe nichts gegen die Legalisierung, zitiert sie Umfragen. „Warum kommunizieren Sie, dass dieser Wille ganz anders ist, als man es in den Umfragen lesen kann?“ Der CDU-Chef meint, dass die Ampel in dieser Hinsicht „sehr einseitig besetzt gewesen“ sei. „Ich bin einverstanden, dass Sie eine andere Meinung haben.“ Die Juristin betont erneut, dass der Großteil der Deutschen dieser Meinung sei und erntet Applaus. „Schauen Sie mal nach Amerika, was es da für Konflikte um dieses Thema gegeben hat. Ich bin froh, dass uns das bisher erspart geblieben ist“, beendet Merz seine Antwort.

Dann sagt Merz zu Lehrerin: „Ihr Berufsstand ist der wichtigste, den wir haben“

21.35 Uhr: Eine Gymnasiallehrerin fragt nach relevanten Veränderungen im Bildungssystem. Merz betont, dass die Bundespolitik in diesem Bereich nur einen kleinen Einfluss hat. „Ihr Berufsstand ist der wichtigste, den wir in unserem Land haben. Sie brauchen mehr Anerkennung für die Arbeit, die Sie leisten. Ich sage das wirklich aus tiefster Überzeugung.“ Man müsse auch die Eltern in die Verantwortung nehmen. „Die Eltern dürfen sich nicht einbilden, Ihnen den Sechsjährigen vor die Tür zu stellen und den 18-Jährigen und gut ausgebildeten zurück zu bekommen“.

Die Lehrerin findet, dass bundesweit „mehr Führung“ nötig sei. „Ich bin auch bereit und entschlossen, wir werden da stärker vom Bund aus koordinieren und mithelfen“, verspricht Merz. Aber: „Das ist nicht über Nacht zu korrigieren.“

21.33 Uhr: Ein Schüler aus Nordrhein-Westfalen sorgt sich aufgrund der Demografie um die Repräsentativität junger Menschen in der Politik. „Engagieren Sie sich bitte in Ihrer Generation auch in politischen Parteien“, fordert Merz. „Wir müssen aber auch aufpassen, dass wir keine Generationenkonflikte in Deutschland bekommen.“

21.32 Uhr: Auch Internet-User dürfen Merz Fragen stellen - und zwar, ob er das Deutschlandticket erhalten möchte. „Das wird für 2025 weiter bezahlt, danach müssen wir uns mit den Ländern verständigen, wie wir das weiter bezahlen.“ Klamroth hakt nach: „Wollen Sie das Deutschlandticket über 2025 hinaus?“ Merz hält das Ticket im ländlichen Raum für „wenig attraktiv“, eine klare Antwort gibt er nicht.

„Sie schütteln den Kopf“ - Landwirt unterbricht Merz beim Thema Klimaschutz

21.29 Uhr: Die nächste Frage kommt von einem Landwirt, der sich um die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft sorgt. „Wo bleibt Ihre angemessene Klimapolitik“, fragt er den Unions-Kanzlerkandidaten. Auch er erntet Applaus vom Publikum. Merz gibt zu, dass das Thema Klimaschutz im Wahlkampf in den Hintergrund gerückt ist. Die Union wolle die Klimaziele nicht durch Regulierung, sondern Technologie- und Innovationsoffenheit erreichen. „Sie schütteln den Kopf“, sagt er in Richtung des Zuschauers, fährt aber fort. Merz glaube nicht, dass man mit dem Kurs der Ampel die Zustimmung der Bevölkerung sichern könne. „Allein mit Wind und Sonne können wir den Bedarf in den nächsten Jahren nicht decken“, entgegnet Merz dem Zuschauer, als dieser seine Solarpanels als mögliche Maßnahme aufführt.

21.25 Uhr: Ein Ingenieur aus Stuttgart fordert, dass Aktionäre kein Geld aus Sozialkassen erhalten sollten. Dafür gibt es Applaus. „Ich teile Ihre Grundannahme nicht. Das Kurzarbeitergeld ist ein Schutz vor Entlassung“, entgegnet Merz. Außerdem betont er, dass der Arbeitgeber die Hälfte dazu zahle.

21.20 Uhr: Eine Lehrerin für Pflegeberufe und gleichzeitig Bürokauffrau erzählt, dass sie nach einer 45-Stunden-Woche mit weniger Geld nach Hause kommt als Büroarbeiter mit einer 35-Stunden-Woche. Weil sie verheiratet ist, sei sie in Steuerklasse sechs. „Das ist ja unfair.“ Merz stimmt zu, dass die Frau „zu wenig übrig“ behalte. „Wir müssen dafür sorgen, dass so jemand mehr übrig behält.“

21.16 Uhr: Die erste Frage kommt von einem Partner einer Unternehmensberatung aus Hamburg. Er will von Merz wissen, welche Belastungen auf die Deutschen zukommen. „Anstrengung, Ärmel aufkrempeln, anpacken und zusammen wieder eine größere Wirtschaftsleistung erarbeiten“, antwortet der CDU-Chef. „Wo kommt das Geld her“, fragt der Zuschauer. Merz meint, man müsse bei Fleißigen „auch über Entlastung sprechen“. Menschen, die arbeiten können, sollen in Zukunft kein Bürgergeld mehr bekommen.

21.15 Uhr: „Auf los geht's los“, sagt Moderatorin Jessy Wellmer und begrüßt gemeinsam mit Louis Klamroth den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz.

Merz, Scholz, Habeck und Weidel in ARD-Wahlarena zu Gast

21.00 Uhr: Ab 21.15 Uhr sind die Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU), Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) in der ARD-Wahlarena zu Gast. Dort stellen sich die Politiker den Anliegen und Sorgen der Bürger. Personen aus dem Publikum werden mit den Kandidaten mit ihren eigenen Fragen in den Dialog gehen. Jeder Kandidat hat 30 Minuten Zeit. Beginnen wird Merz, danach folgen Scholz, Weidel und Habeck.

Mehr Infos zu den TV-Debatten finden Sie auf der nächsten Seite.

ce/