Angriff auf Nvidia - Softbank-Tochter Arm steigt in Markt für KI-Chips ein
Der britische Chiphersteller Arm Ltd. steht vor großen Aufgaben, wie CNBC berichtet. Arm wolle bis zum Frühjahr 2025 den Prototypen eines neuen KI-Chips entwickeln. Dieser Schritt sei dem explosiven Anstieg der Nachfrage nach solchen Chips geschuldet.
Die Verantwortlichen bei Softbank, in deren Besitz sich 90 Prozent der Arm-Anteile befinden, sind laut dem Bericht bereits in Verhandlungen mit Vertragsfertigern über die Herstellung der KI-Chips. Darunter sei auch Taiwans Chip-Riese TSMC. Die Massenproduktion soll im Herbst 2025 beginnen.
Arm will für KI-Chips Lizenzgebühren kassieren, auch von Nvidia
Arm entwirft nach den Plänen das Konzept der grundlegenden Architektur, auf der die Chips aufgebaut sind. Das Unternehmen verkauft dann Lizenzen für seine Entwürfe an Unternehmen wie Qualcomm und Nvidia und kassiert dabei Lizenzgebühren für jeden Verkauf. Das Unternehmen behauptet, dass 99 Prozent aller Premium-Smartphones mit Arm-Technologie betrieben werden.
Die anfänglichen Entwicklungskosten für die KI-Chips könnten nach Angaben von CNBC „Hunderte von Milliarden Yen“ betragen. Eine Milliarde Yen entspricht rund 6,42 Millionen Dollar (gut 5,4 Millionen Euro). Sobald ein Massenproduktionssystem etabliert ist, könnte das KI-Chip-Geschäft von ARM abgespalten und unter die Kontrolle von Softbank gestellt werden, hieß es weiter.
Die Aktien von Arm konnten im laufenden Jahr um fast 45 Prozent steigen, der Konzern profitiert vom Nachfrageboom nach seinen Produkten. Der Arm-Börsenwert beläuft sich aktuell auf gut 113 Milliarden Dollar. Das entspricht ungefähr dem Börsenwert von Deutsche Telekom oder der Allianz. Softbank erwarb Arm im Jahr 2016 für 32 Milliarden Dollar und ging damit im vergangenen Jahr an die US-Technologiebörse Nasdaq.
Der japanische Milliardär Masayoshi Son, der Gründer und Leiter von Softbank, setzt auf KI und plant Berichten zufolge, bis zum nächsten Jahr 960 Millionen Dollar in seine Rechenzentren für generative KI zu investieren. Wie er im Juni mitteilte, strebt Softbank eine „führende Position in der KI-Revolution“ an. Damit würde Softbank den aktuellen Marktkführer Nvidia attackieren.
ARM macht Milliarden-Umsätze im Jahr
Der Umsatz von Arm lag von Oktober bis Ende Dezember 2023 bei 824 Millionen Dollar. Im Jahresvergleich stieg der Umsatz um rund 14 Prozent. ARM profitierte im vergangenen Jahr von der Erholung im Smartphone-Markt.