Kampagne „Made in Germany – Made in Vielfalt“ - Trigema-Chefin Grupp: „Was Herr Höcke gesagt hat, konnte ich zuerst kaum glauben“

Trigema-Chefin Bonita Grupp hat in einem Interview mit dem Magazin „Capital“ den Angriff des AfD-Politikers Björn Höcke auf eine Initiative deutscher Familienunternehmen zurückgewiesen. Die Kampagne „Made in Germany – Made in Vielfalt“ hatte der Politker bei einem Wahlkampfauftritt in Thüringen als „pure Heuchelei“ bezeichnet.

„Was Herr Höcke gesagt hat, konnte ich zuerst kaum glauben“

„Was Herr Höcke gesagt hat, konnte ich zuerst kaum glauben“, so Grupp. Es gäbe aber „Menschen, die leider denken, dass “Made in Germany" eigentlich „Made by Germans“ bedeutet" - das sei aber nicht der Fall. In ihrem Textilunternehmen hätten 35 Prozent der Mitarbeiter einen Migrationshintergrund . „Ohne diese Fachkräfte könnten wir unsere Produktion nicht aufrecht erhalten“, warnte Grupp gegenüber dem Magazin. Auch viele andere Unternehmen seien auf Einwanderer angewiesen.

AfD-Politiker Höcke hatte bei einem Wahlkampfauftritt im thüringischen Sömmerda die Kampagne „Made in Germany – Made in Vielfalt“ kritisiert: Die Unternehmen hätten „jahrzehntelang mitangesehen, wie dieses Land deindustrialisiert wurde“, er wünsche ihnen „schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen“. Die Initiative wurde bereits 2019 gegründet. Zu den Unternehmen, die sich beteiligen, gehören Firmen wie Fischer, Miele, Rossmann, Sennheiser, Stihl, Trigema und Voelkel.