Bei jedem Licht anders schön
Die in Meiling lebende Musikerin und Künstlerin Uta Sasgen zeigt im Pfarrstadel in Weßling ihre Bilder. Die Vernissage beginnt am heutigen Freitag um 19 Uhr.
Innige Verbundenheit mit der Landschaft, lässt sich diese ausdrücken? Ja. Heute Abend wird im Weßlinger Pfarrstadel die Ausstellung „Schläft ein Lied in allen Dingen ...“ der in Meiling lebenden Künstlerin und Musikerin Uta Sasgen eröffnet. Sie schafft mit Pastellkreiden Landschaften von empfindsamer Schönheit. Zu sehen bis 17. November.
Uta Sasgen ist in Geisenbrunn groß geworden, lebte lange in Weßling und schließlich, seit zehn Jahren, in Meiling. Die 51-Jährige führt eine Art künstlerisches Doppelleben. Denn Sasgen hat in München die Musikhochschule besucht und ist Querflötistin im Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Bereits mit elf, zwölf Jahren wandte sie sich der Musik zu. Und auch gemalt hat sie immer gern, wenngleich dafür nicht genug Zeit war. Im Urlaub aber griff sie zum Skizzenblock, probierte Techniken aus.
Mit dem Umzug nach Meiling war plötzlich mehr Platz, ein Tisch im Licht zum Malen. Sie streift viel durch die Natur, und um alte Häuser. In der komplizierten Technik der Pastellkreide hat sie sich nun gefunden, erklärt im Schaukasten ihre Skizzenarbeit. Zu Corona schaute sie aus ihrem Giebelfenster auf das Aubachtal, fast täglich entstanden Zeichnungen, dabei ging sie von Gouache schließlich zu den Kreiden über. 180 Skizzen hat sie im ersten Stock des Pfarrstadels in einer Art Collage angeordnet. Dort finden sich konzentriert die wunderbaren und vielfältigen Stimmungen, die wir in der uns umgebenden Kulturlandschaft immer aufs Neue entdecken können.
Dazu im größeren Format detaillierte Blicke auf alte Höfe, auf die Schatten alter Eichen. Auf Solitärbäume auf dem Feld, die plötzlich gefällt und weggeschafft werden. Auf das Aubachtal, das bei jedem Licht anders schön ist und dessen Weite Sasgen wunderbar dicht und weich einfängt. „Das Thema ist der Kontrast zwischen Himmel und Erde, der sich im Prinzip zyklisch wiederholt. Dazu die von Menschen gemachten Veränderungen, die Bewohner der Landschaft“, sagt die Künstlerin über ihre Bilder, an denen sie persönlich hängt. Die Betrachter finden alte Ansichten von Höfen, die längst oder bald nicht mehr sind. Gut möglich, dass sie danach anders auf die Heimat schauen.
Die Vernissage beginnt heute Abend um 19 Uhr. Am Sonntag, 10. November, findet zudem ab 11 Uhr eine Matinee statt, bei der Sasgen in einem Nonett zu erleben ist: Mit Musikerkollegen aus dem Gärtnerplatzorchester und der Staatsoper spielt sie eine Bearbeitung der Wandererfantasie von Schubert. Im Anschluss erklingt die zweite Serenade in A-Dur von Brahms. Karten: vk@unserdorf-wessling.de.