Insolvenz eines großen Versicherers: Warum Kunden schnell ihre Unterlagen prüfen sollten

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Die Bafin hat einen Insolvenzantrag gegen die Element Versicherung gestellt. Den Kunden drohen finanzielle Risiken - viele wissen gar nicht, dass sie betroffen sind.

Berlin – Haben Sie Versicherungen bei Element oder deren Partnern abgeschlossen? Falls Sie unsicher sind, sollten Sie Ihre Versicherungsunterlagen schnell überprüfen. Der Grund dafür: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat einen Insolvenzantrag gegen den Versicherer gestellt. Dies hat Auswirkungen auf den Versicherungsschutz der Kunden, wie der Bund der Versicherten (BdV) mitteilt.

Kunden sollten Versicherungsverträge mit Element prüfen

Hoffentlich versichert: Die Element Versicherung steckt im Insolvenzverfahren. Kunden sollten ihre Policen prüfen.
Hoffentlich versichert: Die Element Versicherung steckt im Insolvenzverfahren. Kunden sollten ihre Policen prüfen. © IMAGO / Funke Foto Services

Besonders bei neu entstandenen Schäden könne eine Regulierung nicht garantiert werden. Aufgrund des eingeleiteten Insolvenzverfahrens dürften vorerst keine Auszahlungen an Versicherte erfolgen, so der BdV. Da unklar ist, ob das Sicherungsvermögen ausreicht, um alle Ansprüche der Versicherungsnehmer vollständig zu bedienen, könnten diese im Ernstfall nur teilweise erfüllt werden. Bislang sind Insolvenzen in der Versicherungsbranche selten.

Element Versicherung: Zuletzt 400.000 Kunden

Element-Versicherte sollten sich um einen neuen Versicherungsschutz bei einem anderen Anbieter bemühen. Idealerweise sollten sie sich eine vorläufige Deckungszusage geben lassen, um sofortigen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Dies gelte „insbesondere für die wichtigsten Verträge wie Haftpflicht- und Wohngebäudeversicherungen“, erklärt BdV-Chefökonom Constantin Papaspyratos.

Die Element Versicherung wurde 2017 als Start-up in der Versicherungsbranche gegründet. Bisher hat sie Versicherungen in den Bereichen Fahrrad, Unfall, Hausrat, Kfz-Reparatur, Tier und Smartphone sowie weitere Nischendeckungen angeboten. Das Start-up hatte zuletzt rund 400.000 Kunden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).

Auch Verträge mit Element-Partnern sollten überprüft werden

Die Schwierigkeit für Versicherte: Ob ein Vertragsverhältnis mit dem Anbieter besteht, ist nicht in jedem Fall sofort ersichtlich. Element tritt nicht in jedem Fall mit dem eigenen Namen in Erscheinung. Mitunter laufen Verträge dem BdV zufolge über Kooperationspartner - Element sei dann lediglich als Risikoträger in den Versicherungsbedingungen benannt. Zu den Partnern gehören unter anderem:

  • Auto Protect
  • asspario
  • Die Bayerische
  • direkt-AS
  • Friday
  • hepster
  • Manufaktur Augsburg
  • Panda
  • Schutzgarant

In einer Mitteilung informiert der vorläufige Insolvenzverwalter von Element darüber, dass geprüft werde, ob der Bestand der noch bestehenden Policen auf eine solvente Versicherungsgesellschaft übertragen werden könne. Sollte dies nicht gelingen, würden die Versicherungsverträge innerhalb eines Monats nach der endgültigen Eröffnung des Insolvenzverfahrens enden, ohne dass eine gesonderte Kündigung erforderlich ist. Der Insolvenzverwalter rechnet mit der Verfahrenseröffnung im Februar. (mit Material der dpa)

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