Zukunft des Deutschlandtickets auf dem Spiel: CSU-Minister zweifelt am aktuellen Plan

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Tag der Entscheidung? Die Verkehrsminister der Länder und der Bund verhandeln heute über die Zukunft des 58-Euro-Tickets.

Berlin - Die Verkehrsminister von Bund und Ländern diskutieren am Freitag (27. Juni) über die Zukunft des deutschlandweit gültigen 58-Euro-Tickets für den Nahverkehr. Bei einer Konferenz in Berlin steht die Finanzierung über das Jahr 2025 hinaus im Fokus. Derzeit tragen Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich, um Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen auszugleichen. Für das Jahr 2026 ist die Finanzierung noch ungeklärt. Die Länder erwarten, dass der Bund bei der Deckung zukünftiger Mehrkosten eine größere Rolle übernimmt.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) plädiert für eine fortgesetzte gleichmäßige Finanzierung des Deutschlandtickets durch Bund und Länder. „Der Bund möchte, dass wir weiter paritätisch bezahlen und unser Beitrag soll auch 1,5 Milliarden Euro nicht übersteigen“, erklärte der CDU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin.

Kosten des Deutschlandtickets: Bund und Länder teilen sich Kosten

Deutschlandticket: Steigt der Preis? Die Verkehrsminister verhandeln über die Finanzierung.
Deutschlandticket: Steigt der Preis? Die Verkehrsminister verhandeln über die Finanzierung. © Julian Stratenschulte/dpa

„Bei der Fortführung des Deutschlandtickets besteht großer Handlungsdruck. Der Bund muss die Karten auf den Tisch legen, wie das Ticket künftig finanziert werden soll“, sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) der Bild. „Die Haushaltslage in den Ländern ist angespannt. Ich sehe daher keine Möglichkeit, dass wir gemeinsam mehr als die bisherigen 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für das Ticket aufbringen.“

Bundesverkehrsminister Schnieder (CDU) würde die Finanzierungsfragen rund um das Deutschlandticket gerne über steigende Nutzungszahlen lösen. Es müsse das Ziel sein, das Angebot „wirtschaftlich ausgestalten“ zu können, sagte Schnieder im ZDF-Morgenmagazin. „Dass die Rahmenbedingungen so attraktiv sind, dass die Nutzerzahlen nach oben gehen“ - dann müsse die öffentliche Hand auch weniger beisteuern.

Deutschlandticket: Bund will langfristig Finanzierung sichern

Am derzeitigen Preis von 58 Euro pro Monat für das Ticket will der Verkehrsminister demnach festhalten. So stehe es auch im Koalitionsvertrag, betonte er. Sicher ist das jedoch offenbar nicht: „Darüber ringen wir heute und diskutieren und sprechen wir heute mit den Verkehrsministern der Länder“, sagte er mit Blick auf die Sonderverkehrministerkonferenz am Nachmittag.

Um die Finanzierung des Deutschlandtickets wird seit dessen Einführung immer wieder gestritten. In den Jahren 2023 bis 2025 zahlten Länder und Bund jeweils 1,5 Milliarden Euro, um Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen. Wie die Finanzierung ab dem kommenden Jahr gesichert werden soll, ist noch offen. (mit Material der AFP und dpa)

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