Förderung in Aussicht: Nandlstadt investiert in Hochwasserschutzkonzept

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Bei größeren Unwettern oder Starkregen stehen viele Felder und Wiesen in der Region unter Wasser - auch in Nandlstadt. © Hermann

An der Notwendigkeit eines Hochwasserschutzkonzepts für die Gemeinde Nandlstadt haben die Gemeinderäte keinen Zweifel. Die große Frage war jüngst nur, ob man ein finanzielles Risiko eingehen möchte.

Nandlstadt - Bei größeren Unwettern oder Starkregen stehen immer wieder Teile von Nandlstadt unter Wasser – etwa die Reichertshausener Straße in Nandlstadt oder der Ort Gründl. Damit dies nicht mehr passiert, will die Gemeinde ein sogenanntes integrales Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept erstellen. Rund 132 000 Euro wird die Gemeinde dafür investieren müssen, wobei der Freistaat Bayern solche Vorhaben mit 75 Prozent fördert. Die Gemeinde ist nicht verpflichtet, konkrete Maßnahmen durchzuführen. Allerdings würden konkrete Hochwasserschutzmaßnahmen mit maximal 60 Prozent gefördert, wie Bürgermeister Gerhard Betz den Markträten bereits früher schon einmal erklärt hatte.

Pichlmaier: Für 2025 „Förderung zugesagt“

Um das Konzept zeitnah erstellen zu können, muss die Gemeinde einen Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn bei der Regierung von Oberbayern einreichen. Das Problem: Ob und in welcher Höhe man in den Genuss von Fördergeldern für das Konzept kommt, ist ungewiss, wenngleich Bauamtsleiter Johann Pichlmaier in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erklärte, dass ihm „für 2025 eine Förderung zugesagt“ worden sei. Doch einen Rechtsanspruch darauf gibt es nicht. Auch ist nicht klar, welche Zuwendungsrichtlinien gelten, sollte man erst später zum Zug kommen.

Genau damit aber hatte Sebastian Unger (CSU) ein Problem: Er möchte „nicht in Vorleistung gehen für Sachen, wo wir nicht wissen, wie sie ausgehen“. Sicher: „Der Hochwasserschutz muss gemacht werden“, sagte er. Aber die finanziellen „Risiken für die Gemeinde sind mir zu hoch“.

Johann Pichlmaier betonte, dass man bereits „Angebote eingeholt“ habe. Wenn man nun warte, bis man eine Förderzusage bekommt, „kann es sein, dass wir mehr zahlen müssen“. Denn die Angebote seien nur begrenzt gültig, betonte er.

Urbaneck: „Wir sollten das Ding abschließen“

Dass in Sachen Hochwasserschutz dringend Handlungsbedarf besteht, ist Robert Urbaneck (UWN) bewusst: „Den Bürgern ist es wichtig, dass sie nicht absaufen“, sagte er. Darum forderte er seine Kollegen auf: „Wir sollten das Ding abschließen“ – und der Beantragung eines vorzeitigen Bau- und Maßnahmenbeginns zustimmen.

Bis man über konkrete Maßnahmen sprechen wird, dauert es noch: „Der früheste Baubeginn für Hochwasserschutzmaßnahmen ist 2027 realistisch“, hatte Daniel Höchstetter von der Firma S2 Beratende Ingenieure bereits im Dezember deutlich gemacht. Nach der Bedarfsplanung im Sommer und der Ausschreibung der Leistung im Herbst 2023 sollen heuer der Förderantrag gestellt, die Planungsleistungen vergeben, die Gewässer vermessen und ein Berechnungsmodell erstellt werden. Bis Herbst 2025 soll das Konzept fertig sein. Erst dann können konkrete Maßnahmen angestoßen werden.

Letztlich war man sich einig, dass der Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn bei der Regierung zeitnah eingereicht wird. Wichtig: „Förderschädigend“ ist der Schritt nicht, so Betz.

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