Museum: Campendonk bleibt Schwerpunkt

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Blick in die Dauerausstellung im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk. ©  © erlebe bayern - Dietmar Denger

Die Leitung des Stadtmuseums Penzberg/Sammlung Campendonk tritt Spekulationen entgegen, dass der Enkel und Nachlassverwalter alle Werke zurückzieht.

Penzberg – Das Museum in Penzberg hat Spekulationen zurückgewiesen, dass der Enkel und Nachlassverwalter von Heinrich Campendonk aktuell plant, jene Werke zurückzufordern und zu verkaufen, die er dem „Museum Penzberg – Sammlung Campendonk“ anvertraut hat. Angeblich ist dieser Eindruck durch Presseberichte in den vergangenen Wochen entstanden, teilte die Museumsleitung mit.

Das Museum erklärte, es könne nur bestätigt werden, „dass einige Werke aus Gründen einer finanziellen Notwendigkeit heraus von ihm veräußert werden mussten“. Erstmals seit 2010 sei im vergangenen Juni aus der Dauer㈠ausstellung in Penzberg ein Werk verkauft worden. Dabei handelte es sich laut Museum um den „Liegenden Akt“ aus dem Jahr 1918.

Sammlungsschwerpunkt Campendonk bleibt erhalten

Wie berichtet, hatte es im Juli bei der Übergabe von 36 Campendonk-Postkarten als Dauerleihgabe durch die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung an das Penzberger Museum geheißen, dass auch diese Postkarten zurückgezogen werden sollten. Sie befanden sich über Jahre im Depot des Penzberger Museums. Die Siemens-Kunststiftung hatte sie daraufhin gekauft, bevor sie über ein Auktionshaus einzeln veräußert und in alle Richtungen verstreut worden wären, wie es der Geschäftsführer der Kunststiftung sagte. Damals teilte das Museum auch mit, dass man dringend Förderer für weitere bedeutende Werke aus dem Nachlass suche.

In ihrer aktuellen Mitteilung stellte die Museumsleitung klar, dass das Penzberger Museum seinen Sammlungsschwerpunkt zu Campendonk beibehalte und dabei weiterhin die volle Unterstützung aller Leihgeber genieße. „Die öffentliche Zugänglichkeit zum Werk Campendonks, seine Erhaltung und weitere Erforschung bleiben auch in Zukunft Hauptaufgaben des Hauses.“

In diesem Sinne, heißt es weiter, sei auch der Ankauf der gemalten Postenkarten Campendonks durch die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung zu verstehen, die aus dem Nachlasskonvolut stammen und am 10. Juli dem Museum wieder als Dauerleihgabe übergeben wurden. Diese Unterstützung durch Ankauf und Dauerleihgabe, so das Museum, sei „ein großer Vertrauensbeweis der Stiftung und lässt das Museum Penzberg hoffen, dass sich auch weitere kunstaffine Sponsoren zur Unterstützung bereitfinden werden“. Insbesondere das am Haus mithilfe der Siemens-Kunststiftung bereits 2014 bis 2016 erforschte Hinterglaswerk Campendonks sei „ein Schatz, der dem Museum erhalten werden sollte“.

Familie überließ Werke 2010 und 2016

Das Penzberger Museum hat sich auf den expressionistischen Künstler Campendonk (1889 bis 1957) spezialisiert. Er ist der jüngste Vertreter der Gruppe „Blauer Reiter“. 2010 und 2016 erhielt das Museum in zwei Tranchen Werke von der Familie des Künstlers als Dauer㈠leihgabe (nicht zu verwechseln mit der Leihgabe der Familie Mast). Das Museum bewahrt, zeigt und erforscht mit der eigenen Sammlung der Stadt Penzberg und Werken weiterer Leihgeber nach eigenen Angaben „die weltweit umfangreichste Sammlung von Öl- und Hinterglasbildern, Aquarellen, Zeichnungen, Skizzen und Glasfenstern Heinrich Campendonk“. Dazu gab es bereits zahlreiche Ausstellungen, Kataloge und zwei große Forschungsprojekte.

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