Osterseen: Betretungsverbot soll verschärft werden
Im Naturschutzgebiet an den Osterseen soll das Betretungsverbot verschärft werden. Naturschutzwächter haben dies beim Landratsamt beantragt. Die Gemeinde Iffeldorf unterstützt dies.
Iffeldorf- Seit 1981 sind Teile des Osterseengebiets zwischen Iffeldorf und Seeshaupt als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die entsprechende Verordnung des bayerischen Umweltministeriums beinhaltet neben vielen andere Einschränkungen ein Betretungsverbot des Geländes „außerhalb der öffentlichen und privaten Straßen in der Zeit vom 1. März bis 15. Oktober“. Vier Naturschutzwächter haben nun beim Landratsamt beantragt, dieses Betretungsverbot auf das ganze Jahr auszudehnen. Auf ein positives Echo stieß dies bereits im Iffeldorfer Gemeinderat, der einem ganzjährigen Betretungsverbot geschlossen zustimmte.
Vier Naturschutzwächter stellen Antrag
Die vier Naturschutzwächter Christian Gleixner, Manfred Kirchner, Heinrich Linck und Manfred Reif erklären in ihrem Antrag, dass das Betretungsverbot zu einer Zeit erlassen wurde, als man ab Mitte Oktober mit Bodenfrost und während des Winters mit einer geschlossenen Schneedecke rechnen konnte. Deshalb habe es beim Betreten des Uferbereichs kaum Trittschäden gegeben. Auch Trampelpfade konnten so nicht entstehen.
Einschränkung soll auf Wintermonate ausgedehnt werden
In den vergangenen fünf bis zehn Jahren, so die Naturschutzwächter, habe sich aber gezeigt, dass Bodenfrost in der Zeit vom 15. Oktober bis 1. März nur noch sporadisch während kurzer Phasen auftritt, es vor allem aber immer wieder Wärmephasen gibt, die die Oberfläche des Bodens aufweichen. Außerdem würden sich „kaum mehr geschlossene Schneedecken von hinreichender Dicke“ bilden, die die Vegetation und den Boden vor Trittschäden schützen könnten. Außerdem, fügen sie an, hätten sich Vegetationsphasen und Aufenthaltsdauer von Vögeln entsprechend verlängert.
Die Naturschutzwächter haben beobachtet, dass sich durch den freien Zugang zu den Uferbereichen von Mitte Oktober bis Anfang März Trampelspuren und Pfade bilden, die dann eine Sogwirkung auf andere Menschen haben. Frei nach dem Motto: „Da ist doch ein Weg.“
Gemeinde unterstützt Naturschutzwächter
Unterstützt wird das Betretungsverbot außerhalb der Wege und Straßen vom Iffeldorfer Gemeinderat. Er danke Christian Gleixner für die Initiative, erklärte Bürgermeister Hans Lang (SPD). Es sei richtig, das Naturschutzgebiet noch mehr zu schützen. Die Gemeinde hat an das Landratsamt parallel einen Antrag auf Ausweitung des Betretungsverbots gestellt, um – wie sie darin schreibt – das öffentliche Interesse zu untermauern.